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Das jüngste Kind der Komponistin Felicitas Kukuck lernte zunächst Trompete, später Schlagzeug und war Mitglied verschiedener lokaler Amateurbands. Schon während seiner Schulzeit kam er durch seine Mutter in Kontakt mit Erich Thienhaus, der in Detmold am von ihm gegründeten Erich-Thienhaus-Institut Tonmeister ausbildete und in Hamburg-Blankenese ein privates Tonstudio betrieb. Von ihm und seiner Assistentin Gertrud Katja Loos lernte Thomas Kukuck die Grundbegriffe von Tontechnik und der Musikaufnahme und -produktion.
Nach dem Abitur 1968 machte er Praktika im Studio Maschen und im „Windrose-Studio“ des TV-Journalisten und Moderators Werner Baecker. Dort fing er bald an, professionell mit vielen „Deutschrock“-Gruppen zu arbeiten, als Tonmeister und häufig auch als Produzent (in Personalunion). Im Jahr 1970 traf er erstmals Udo Lindenberg, der im Hamburger „Jazz-House“ mit seiner Band auftrat. Dieses Konzert wurde von Thomas Kukuck aufgenommen. Im Sommer 1971 gingen Udo Lindenberg und Thomas Kukuck für einige Wochen ins „Star-Studio“ des Schlagerkomponisten Ralf Arnie und produzierten mit Udos hierfür zusammengestellter Band das Album „Lindenberg“, das auf dem wiederbelebten „Telefunken“-Label bei Teldec herauskam.
Bis 1976 folgten weitere sechs Album-Produktionen mit Udo Lindenberg (siehe „Projekte“).
Seit 1972 arbeitet Thomas Kukuck auch für die Aufnahmen von Otto Waalkes, seit 1987 auch als Produzent. Für zwei OTTO-Filme schrieb er zusammen mit Christoph Leis-Bendorff die Filmmusik.
Weitere Künstler, deren Tonträger Thomas Kukuck produzierte, sind der Blues- und Boogie-Pianist und -sänger Vince Weber und die Komiker Jürgen von der Lippe und Gerd Dudenhöffer.
Auch bei den ersten Alben von Heinz Rudolf Kunze hat Thomas Kukuck mitgearbeitet, bei dreien davon auch als Koproduzent.
Durch die Live-Betreuung vieler Bühnen-Künstler wurde er zum Spezialisten für Live-Aufnahmen.
In den Jahren 1982 bis 1984 wirkte Thomas Kukuck als Dozent für „Sound und Elektronik“ beim „Modellversuch Popularmusik“ der Hamburger Musikhochschule mit.
Aus diesem Modellversuch ging der „Popkurs – Kontaktstudiengang Popularmusik“ hervor.
Spezielles
Ein besonderes Interesse von Thomas Kukuck gilt Erfindungen und der Entwicklung und technischen Umsetzung von Ideen, die aus der Studio-Arbeit resultieren. So hat er zum Beispiel 1970 die erste programmierbare Rhythmus-Maschine konstruiert und gebaut, ursprünglich, um neue Rhythmen hörbar zu machen, ohne sie vorher üben zu müssen.
Udo Lindenberg hatte am Anfang der Zusammenarbeit mit Thomas Kukuck die ständige Forderung nach dem perfect timing an sich selbst und an seine Musiker-Kollegen. „Alles, was vor dem Schlagzeug spielt, lässt das Schlagzeug als schleppend erscheinen“, war eins seiner Statements. Da die gerade neu eingeführte Mehrspurtechnik fast immer so eingesetzt wurde, dass das Schlagzeug als erstes aufgenommen wurde und später erst andere Instrumente (overdubbing), war die Gefahr groß, dass spätere overdubs zum „Treiben“ neigten, und Udo Lindenberg achtete akribisch auf genaues timing. Aus der perfect timing-Forderung resultierte schließlich die Erfindung der Tonband-Schleifen, zum Ring geklebte Tonbänder, die einen Takt (oder eine kleine Anzahl Takte) Schlagzeug trugen und auf speziell präparierten Tonband-Geräten abgespielt wurden. Diese ständig wiederholten Takte wurden auf einem Mehrspur-Band wieder aufgenommen und bildeten das Schlagzeug mit dem perfect timing. Fill-ins (z. B. Trommelwirbel) wurden dazu overdubbed, manchmal sogar ebenfalls als vorher aufgenommene samples vom zweiten Bandgerät „eingestartet“. Ein Beispiel hierfür ist das Stück „Gerhard Gösebrecht“. Dieses Verfahren ist ein Vorläufer des erst viel später durch die Digitaltechnik ermöglichten samplers, der die Popmusik der 80er Jahre dominierte.
Projekte
Thomas Kukuck hat mit folgenden Künstlern zusammengearbeitet:
Heinz Rudolf Kunze – LP: Eine Form von Gewalt – WEA 1982
Wolf Biermann – LP: Wir müssen vor Hoffnung verrückt sein – EMI 1982
Peter Maffay – LP: LIVE ‘82 – Metronome 1982
Peter Maffay – VHS: Live Bad Segeberg – Music House 1982
Heinz Rudolf Kunze – LP: Die Städte sehen aus wie schlafende Hunde – WEA 1982
Sonderangebot – LP: Für die Monster dieser Welt – Mercury 1982
Big Arrow – LP: Aerobic wie nie – RCA 1983
Big Arrow – LP: Schwangerschaftsgymnastik – RCA 1983
Heinz Rudolf Kunze – LP: Der schwere Mut – WEA 1983
Wolf Biermann – LP: Im Hamburger Federbett – EMI 1983
Heinz Rudolf Kunze – LP: Ausnahmezustand – WEA 1984
Talkmen – Maxisingle: Junior – RCA 1984
Otto Waalkes – Filmmusik: Otto-der Film – Rialto 1985
Benny Bendorff – LP: Flowers of Liverpool – Floraton 1985
Jürgen von der Lippe – LP: Teuflisch gut – Ariola 1985
Wolf Biermann – LP: Die Welt ist schön… - EMI 1985
Nena – TV-Live – 1985
Klaus Hoffmann – Doppel-Live-Album: Wenn ich sing‘ – 1986
Wolf Maahn – Live-LP: Rosen im Asphalt – 1986
Wolf Biermann – LP: Seelengeld – EMI 1986
Short Romans – LP: Short Romans – Upfront 1987
Vince Weber – LP: Boogie on a Blue Song – EMI 1987
Jürgen von der Lippe – LP: Guten Morgen, liebe Sorgen – Teldec 1987
Otto Waalkes – Filmmusik: Otto-der neue Film – Rialto, 1987, LP: Rüssl 1987
Grobschnitt – LP: Fantasten – Teldec 1987
Clowns und Helden – Maxi Single: Die Wahrheit – 1987
Concert for Berlin – Live Broadcast Mix der teilnehmenden Künstler: New Model Army, David Bowie, Bruce Hornsby, Eurythmics, Genesis, Paul Young – RIAS 1987
Gilberto Gil – Live Broadcast Mix – 1987
James Last Orchester – Konzertmitschnitte im Palast der Republik – 1987
Die Ärzte – Audio for Video und Konzertmitschnitte – 1988
Wolf Biermann – LP: VEB-volkseigener Biermann – EMI 1988