Von 1909 bis 1915 arbeitete er mit dem Kliniker Franz Volhard in Mannheim an einer (neuen) Klassifikation der Krankheiten der Niere. In der umfassenden Schrift Die Bright’sche Nierenkrankheit: Klinik, Pathologie und Atlas (1914) unterschieden sie zwischen degenerativen (Nephrosen), entzündlichen (Nephritis) und arteriosklerotischen (Sklerosen) Nierenerkrankungen. Hinsichtlich der Nephrosklerose[7] wurden eine gutartige und eine bösartige[8] Form unterschieden. Durch die neue Einteilung und Nomenklatur der Nierenkrankheiten durch Volhard und Fahr in Nephrosem, Nephritiden und Nephrosklerosen wurde die Krankheitbezeichnung Morbus Brightii überflüssig.
„Als Reiz für die Entstehung des Bronchialkrebses kommt m. E. nur eine chronisch wirkende Schädlichkeit in Betracht, schwerlich eine Vergiftung mit Kampfgasen, viel eher das Inhalieren beim Zigarettenrauchen, welches zweifellos zugenommen hat.“
Ausführliche Zusammenstellungen von 29 seiner Veröffentlichungen finden sich in den Literaturverzeichnissen im achten Band der vierten Auflage des Handbuches der inneren Medizin, Springer-Verlag, Berlin / Göttingen / Heidelberg 1951, S. 288, 499, 731 und 835 f. Im Namensverzeichnis des zweiten Teils des sechsten Bandes der zweiten Auflage dieses Handbuches fand sich 1931 auf Seite 2085 der Name Theodor Fahr 215-mal.
Über atypische Befunde aus den Kapiteln des Morbus Brightii nebst anhangsweisen Bemerkungen zur Hypertoniefrage. In: Virchows Archiv für pathologische Anatomie. Band 248, 1924, S. 323–336.
Kreislaufstörungen der Niere. In: Friedrich Henke, Otto Lubarsch (Hrsg.): Handbuch der speziellen pathologischen Anatomie und Histologie. 6. Band, 1. Teil („Niere“), Springer-Verlag, Berlin 1925, S. 121–155.
Pathologische Anatomie des Morbus Brightii. In: Friedrich Henke, Otto Lubarsch (Hrsg.): Handbuch der speziellen pathologischen Anatomie und Histologie. 6. Band, 1. Teil („Niere“), Springer-Verlag, Berlin 1925, S. 156–472.
mit Otto Lubarsch: Die Nierengewächse. In: Friedrich Henke, Otto Lubarsch (Hrsg.): Handbuch der speziellen pathologischen Anatomie und Histologie. 6. Band („Harnorgane – Männliche Geschlechtsorgane“, bearbeitet von Theodor Fahr, Georg B. Gruber, Max Koch, Otto Lubarsch, O. Stoerk), 1. Teil („Niere“), S. 587–720, Springer-Verlag, Berlin 1925, 792 Seiten.
Literatur
Johanna Bleker: Die Geschichte der Nierenkrankheiten. Mannheim 1972 (= Medizinhistorische Schriftenreihe der Studienreihe Boehringer Mannheim. Band 2), S. 121–125 (Die endgültige Abschaffung des Begriffs „Morbus Brightii“ durch die Einteilung von Volhard und Fahr).
Martin Staemmler: Die Bedeutung von Theodor Fahr für die moderne Nierenpathologie. In: Die Medizinische. Band 3, Nummer 22, 31. Mai 1958, S. 897–902, PMID 13565201.
A. Heidland, Werner Erwin Gerabek, K. Sebekova: Franz Volhard and Theodor Fahr: achievements and controversies in their research in renal disease and hypertension. In: Journal of human hypertension. Band 15, Nummer 1, Januar 2001, S. 5–16, doi:10.1038/sj.jhh.1001130, PMID 11223997 (Review).
↑Inaugural-Dissertation: Ueber totale Nekrose beider Nieren nach Thrombose der Nierenvenen, von Münchow'sche Hof- und Universitäts-Druckerei, Gießen 1903, Lebenslauf, S. 35.
↑Inaugural-Dissertation: Ueber totale Nekrose beider Nieren nach Thrombose der Nierenvenen, von Münchow'sche Hof- und Universitäts-Druckerei, Gießen 1903, 36 Seiten.
↑ abErnst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, 2. aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, S. 143.
↑Theodor Fahr: Über Nephrosklerose. In: Virchows Archiv für pathologische Anatomie. Band 226, 1919, S. 119–178.
↑Theodor Fahr: Über maligne Nierensklerose (Kombinationsform). In: Zentralblatt für allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie. Band 27, 1916, S. 481–498.
↑Diskussionsbemerkung zu Teutschländer: „Über Metaplasie und Krebsbildungen“. Verhandlungen der Deutschen Pathologischen Gesellschaft, Nummer 19 (1923), S. 192.
↑Paul Martini: Über das Wesen und die Behandlung des essentiellen Hochdrucks. In: Münchener Medizinische Wochenschrift. Band 95, Nr. 1, 2. Januar 1953, S. 33–42 (O. Bollinger-Vorlesung, gehalten in München am 11. Dezember 1952), hier: S. 42.