Colshorn war der jüngste Sohn des Lehrers und Kantors Heinrich Colshorn. Sein Bruder Carl Colshorn (geboren 24. November 1812 in Gravenhorst; gestorben 13. Februar 1855 in Gifhorn) wurde Mitherausgeber der 1854 erschienenen Märchen und Sagen und arbeitete zuletzt als Kantor in Gifhorn.[3]
Colshorn verlebte seine Jugend in Ribbesbüttel im Haus des Pastors Friedrich Heydorn,[4] der von 1832 bis 1847 in Ribbesbüttel tätig war[5] und Colshorn vor allem in Sprachen Privatunterricht erteilte.[4]
Gemeinsam mit seinem älteren Bruder, dem Kantor Carl Colshorn (1812–1855), gab Theodor Colshorn 1854 die populäre Sammlung Märchen und Sagen aus Hannover heraus. In Anlehnung an Des Knaben Wunderhorn von Clemens Brentano und Achim von Arnim veröffentlichte er 1860 Des deutschen Knaben Wunderhorn, eine Auswahl deutscher Gedichte für Knaben und Jünglinge.[9] Aufgrund seiner zahlreichen und populären Veröffentlichungen erhielt er den Ruf von drei Universitäten: Rostock, Göttingen, Utrecht. Er entschied sich jedoch gegen eine Universitätskarriere und blieb bei seinen Schülern.[10] 1893 wurde er zum Oberlehrer ernannt und trat 1895 in den Ruhestand. Freundschaften unterhielt er mit Emanuel Geibel, Ludwig Uhland, Karl Friedrich Ludwig Goedeke,[11] den Brüdern Grimm und Hoffmann von Fallersleben.
In Hannover war Colshorn Mitglied der FreimaurerlogeFriedrich zum weißen Pferd.[12]
1848 heiratete Colshorn Auguste Blickwede (gestorben 1900), mit der er sechs Kinder hatte. Seine Tochter Theodore Colshorn (gestorben 1934) betreute nach dem Tod ihrer Mutter den Nachlass und insbesondere das elterliche Wohnhaus in der Henriettenstraße,[3] heute Teil der Straße Sonnenweg in der Südstadt von Hannover.[13]
Hermann (1852–1914) und Theodor (1865–?) Colshorn waren Söhne des Schriftstellers.
In Hannover nahm Colshorn verschiedene Wohnsitze an:
La Princesse et le chaudron. 2007, ISBN 2-35413-010-4 (französische Ausgabe).
Das Buch von Linde Knoch: Die Zaubermühle oder Wie das Salz in die Nordsee kam / De Zaubermöhl oder Wie dat Solt in de Nordsee keem. Potsdam 2010, basiert auf dem Märchen Warum das Meerwasser salzig ist.[15]
Adolf Hinrichsen: Das literarische Deutschland. Berlin 1887, S. 97.
Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band II: Künstler. Winter, Heidelberg 2018, ISBN 978-3-8253-6813-5, S. 115–116.
Rudolf Eckart: Lexikon der niedersächsischen Schriftsteller von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Osterwieck/Harz 1891, S. 49 (Digitalisat).
B. Lundius (Hrsg.): Alte-Herren-Zeitung der Burschenschaft Holzminda Göttingen. 35. Jg., Pinneberg 1933, S. 92–95.
Richard Mehlen: Briefe der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm an Theodor Colshorn 1853–1860. In: Neues Archiv für Niedersachsen. 1949, Band 3, Heft 9–14, S. 833–855.
Deutsches Literatur-Lexikon. Begründet von Wilhelm Kosch. Band 2. Francke, Bern / München 1969, S. ?.
Günter Häntzschel: Bibliographie der deutschsprachigen Lyrikanthologien 1840–1914. Teil 1: Bibliographie. München 1991, S. 97–99.
Franz Kößler: Personenlexikon von Lehrern des 19. Jahrhunderts. Berufsbiographien aus Schul-Jahresberichten und Schulprogrammen 1825–1918, Band Cadura–Czygan. Nachdruck Giessen 2007 (geb.uni-giessen.de PDF; 1,5 MB).
↑ abcdefgRichard Mehlen: Briefe der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm an Theodor Colshorn 1853–1860. In: Neues Archiv für Niedersachsen. 1949, Band 3, Heft 9–14, S. 833–855 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑ abGustav Othmer: Vademecum des Sortimenters. Hannover 1861, S. 84 (books.google.de).
↑Verhandlungen der dreiundzwanzigsten Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner in Hannover. Leipzig 1865, S. 9, 189.
↑Neunzehnte Nachricht über den Historischen Verein für Niedersachsen. Hannover 1856, S. 57.
↑Korrespondenzblatt des Vereins für Niederdeutsche Sprachforschung. Hamburg 1877, S. 42.
↑Walter Pape: Das „Wunderhorn“ und die Heidelberger Romantik: Performanz, Mündlichkeit, Schriftlichkeit (= Schriften der Internationalen Arnim-Gesellschaft. 5). Tübingen 2005, S. 51.
↑Für diese ungewöhnliche Tatsache fehlt ein Beleg.
↑Theodor Colshorn: Deutsche Mythologie fürs deutsche Volk. Hannover 1853, S. IV.
↑Heinz Schuler: Musik und Freimaurerei. Wilhelmshaven 2000, S. 215; Georg Friedrich Menge: Geschichte der Freimaurerloge Pforte zum Tempel des Lichts in Hildesheim. Hildesheim 1863, S. 55.