The Colony (Computerspiel)
The Colony ist ein Computerspiel von Mindscape für den Apple Macintosh, welches 1988 auf den Markt kam. 1988 wurde es auch bereits auf (Intel) PC portiert, wobei der (wichtige) Sound allerdings auf der Strecke blieb. Bei der Portierung 1990 zum Amiga wurde Farbe hinzugefügt. Es war der erste 3D-Ego-Shooter auf dem Macintosh. Die Kategorisierung kann aber genauso gut „Adventure“ oder „Rollenspiel“ lauten. Das Spiel wurde von David Alan Smith, der sich hauptberuflich mit der Fernsteuerung von mobilen Robotern beschäftigte, allein realisiert. Die 3D-Darstellungen basieren auf einfachen Drahtgittermodellen mit ausgeblendeten verdeckten Kanten sowie Symbolen. Die Aliens sind aus pyramidischen Formen und Kreisen zusammengesetzt, Insektenkörpern nachvollzogen. SpielablaufAlle Funktionen werden mit der damaligen Eintasten-Macintosh-Maus gesteuert: Bewegen vorwärts und rückwärts, Drehungen, Aufnehmen von Gegenständen, Öffnen von Türen, Feuern der Waffe etc. Ein Fadenkreuz zeigt die Vorwärtslaufrichtung, an der Seite ist eine Orientierung nach Himmelsrichtung und im Planquadrateraster. Der Spieler findet sich am Anfang in einem dunklen Raum wieder und sieht eine Kommandokonsole vor sich. An der erfährt er, dass sein Raumschiff notlandete und beschädigt ist. Er kann das Licht einschalten, sich und den Planeten durch Abfeuern von Raketen selbst zerstören, nicht jedoch starten. Bei der weiteren Untersuchung des Raumschiffs stellt sich heraus, dass er Space-Marshal ist und den atmosphärenlosen Mond anflog, weil die dort ansässige wissenschaftliche Kolonie einen Notruf sandte. Er erfährt weiterhin die Meinung des Marshalls, dass es auch gut so ist, dass diese „verrückten Wissenschaftler“ mit ihren gefährlichen Experimenten weit ab vom Schuss untergebracht sind. Im Schiff findet man eine kaputte Reaktorsäule, einen Raumanzug und eine Waffe. Die Reaktorsäule muss ersetzt werden durch eine aus der Kolonie. Vorerst bleibt völlig offen, wie das gehen kann. Bereits auf dem Weg zum Eingang der unterirdischen Kolonie können erste Begegnungen mit Aliens stattfinden, denen man durch rasches Laufen aber entkommen kann und die durch die Teleportationsexperimente der Wissenschaftler in die Kolonie eingedrungen sind und sich dort jetzt rasch vermehren. In der Kolonie erfährt man, dass alle Erwachsenen Opfer der Aliens wurden (die Grafiken erzeugen eine Atmosphäre wie in dem Film Alien I), sie ihre Kinder aber in Überlebenssystemen in Sicherheit bringen konnten. Der Spieler muss, um an die Reaktorsäule zu kommen, mindestens ein paar Kämpfe gegen Aliens erfolgreich bestehen. In der einfachsten Lösung kann er die Säule der Kolonie ausbauen und fliehen. Das allein ist bereits eine schwierige und knifflige Aufgabe. Es ist dazu erforderlich, die Kolonie zumindest teilweise zu kartografieren, Handlungs- und Bewegungsstrategien zu entwickeln, die Erzeugnisse der Wissenschaftler zu verstehen und sie zu nutzen. Verlässt man den Mond ohne die Kinder-Überlebenssysteme, gibt es einen schweren Tadel und außerdem die Nachricht, dass die Aliens von der Kolonie ausgebrochen sind und die belebte Galaxis angegriffen haben. Zerstört man den Mond nach dem Abflug, ohne die Kinder gerettet zu haben, fällt der Tadel noch herber aus. Die sechs (man muss selbst herausfinden, dass es sechs sind) Überlebenstanks in das Raumschiff zu bringen, bei deren Transport jeweils waffenlos den Angriffen der Aliens ausgesetzt zu sein, fordert eine Menge an Ideen und Geschick. Ein interessanter Einfall ist die Figur namens Snooper. Snooper fällt einen nach etwa zwei Stunden Spielens das erste Mal an und raubt einem fast die ganze Energie. Von da an kommt er in immer rascheren Abständen. Er lässt sich nicht bekämpfen. Man kann ihm nicht ausweichen und lernt: Das ist die (ultimative) Mahnung, nicht zu lange zu spielen! Schaltet man den Rechner ab und erst am nächsten Tag wieder an, hat man wieder zwei Stunden Ruhe vor Snooper, am selben Tag jedoch nicht. Entscheidende LösungsschritteFolgende Schritte oder Erkenntnisse sind für die Lösung erheblich:
BesonderheitenThe Colony wurde als „Best Adventure Game of the Year“ vom amerikanischen MacWorld Magazin 1988 ausgezeichnet sowie im Jahr 2000 in deren „The Top Ten Mac Gaming Thingies of the Last 1000 Years“ gelistet. Zur Entwicklungszeit des Spieles fanden fast alle Programmierungen für den Macintosh auf der Lisa statt. Entwicklungstools für den Macintosh waren so kurz nach dessen Markteinführung noch nicht verfügbar. Gemäß dem Spielehandbuch entwickelte David Alan Smith die ersten Szenen von The Colony mit einem von Softworks portierten C-Compiler. Der hierzu benutzte Macintosh (Mac I) hatte nur 128 KB RAM und ein Single-Floppy-Disk-Drive. Einige technische Details: Anstelle eines 360-Grad-Kreises werden in The Colony 256 „Pseudo-Grad“ benutzt. Damit konnte die komplette Rotation in nur einem Byte codiert werden. Ähnliche, Speicher sparende Programmiertricks finden sich zuhauf in der Software. Die Grafiken für die einzelnen Aktionen entstanden mit MacPaint. Die zugehörigen Images wie bewegliche Türen, Informationen und auch das Apple-Logo entsprangen dann dem erarbeiteten Spieleprozessor. Weblinks
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