Terence Bruce MitfordTerence Bruce Mitford, gelegentlich auch Bruce-Mitford (* 11. Mai 1905 in Yokohama; † 8. November 1978) war ein schottischer Epigraphiker und Archäologe. Er unterrichtete zeitlebens an der schottischen University of St Andrews Latein und konzentrierte seine wissenschaftlichen Arbeiten auf Zypern und das südwestliche Anatolien, wohin ihn mehrere Grabungen führten. Während des Zweiten Weltkriegs gehörte er dem Special Air Service und dem Special Boat Service an und organisierte auf Kreta und in Aleppo den Widerstand gegen den deutschen Vormarsch. Leben und WerkMitford wurde im japanischen Yokohama als Sohn des Journalisten und Autoren C. E. Bruce Mitford geboren,[1] sein Bruder war der Archäologe Rupert Bruce-Mitford. Er besuchte das Londoner Dulwich College, um dann Literae humaniores am Jesus College in Oxford zu studieren. Seine gesamte akademische Zeit verbrachte er an der University of St Andrews, wo er Latein unterrichtete. Außerdem wurde er Warden am St Salvator College. In den 1930er Jahren führte er archäologische Grabungen auf Zypern durch, wo er einige Inschriften fand und der Öffentlichkeit zugänglich machte. In seinem Nachruf, abgedruckt in The Times, hieß es, Mitford habe mehr als jeder andere zu unserem Verständnis der zypriotischen Schrift- und Spracherkenntnis beigetragen. Dabei reichte sein Interessengebiet von der Bronzezeit bis in die römische Epoche. 1936 wurde er Lecturer in St Andrews. Im selben Jahr heiratete er Margaret Herring, Tochter des dortigen Professors P. T. Herring, der Physiologie lehrte.[2] Kurz nach Beginn des Zweiten Weltkrieges, am 15. Oktober 1939, wurde er Second lieutenant im Dorset Regiment. Angesichts seiner Griechischkenntnisse erhielt er ab Juni 1940 den Auftrag, auf Kreta den Widerstand gegen die deutsche Invasion zu organisieren, wo er auch an der Verteidigung des Flugplatzes von Rethymno teilnahm. Nach dem Rückzug ging er nach Aleppo, wo er Kurden und Armenier rekrutierte, um den erwarteten deutschen Vormarsch vom Kaukasus her zu stoppen. Auch nahm er an der alliierten Invasion Siziliens im Juli 1943 teil, kämpfte dann in der Ägäis, wo er an der Befreiung der Insel Patmos beteiligt war. Wieder auf Kreta kämpfte er dort gegen die deutschen Besatzer. Dafür wurde er vom griechischen König mit einem Orden ausgezeichnet. Nach dem Krieg kehrte er nach Schottland zurück und nahm bald seine Forschungen auf Zypern und auch in der Türkei wieder auf, wo ihm seine Türkischkenntnisse zustatten kamen. Mitford wurde Reader für Klassische Archäologie und wurde 1973 emeritiert. Im selben Jahr erhielt er von der Universität Oxford den Doctor of Letters. Zudem wurde er 1974 Fellow der British Academy. Außerdem war er korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. In seinen letzten Jahren befasste er sich mit den Bewegungen von Zugvögeln und wurde Berater der Regierung Jordaniens für den Vogelschutz.[3] Schriften
Literatur
Anmerkungen
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