Das Sweden Solar System ist ein maßstabsgetreues Modell des Sonnensystems in Schweden. Das Zentrum bildet die Mehrzweckarena Avicii Arena in Stockholm, die im Modell die Sonne darstellt. Die Planeten und andere Objekte sind über ganz Schweden verteilt, von Kiruna im Norden bis Karlshamn im Süden.
Die Idee zum Sweden Solar System entstand in den 1990er-Jahren bei einem Seminar am damaligen astronomischen Observatorium in Saltsjöbaden, das zur Universität Stockholm gehörte.[1] Die treibenden Kräfte bei der Ausführung des Vorhabens waren der Plasmaphysiker Nils Brenning und der Astronom Gösta Gahm. Der Aufbau des Modells erfolgte schrittweise, in Zukunft sind außerdem Erweiterungen geplant.[2]
Als Mittelpunkt und Sonne des Modells fungiert das Ericsson Globe am Südrand des Stockholmer Stadtzentrums, das ehemals größte (seit 2023 nach The Sphere das zweitgrößte) sphärische Gebäude der Welt. Die anderen Objekte werden von maßstabsgetreuen Skulpturen, Blumenrabatten oder im Ausnahmefall gravierten Platten gebildet. Das kleinste Modell der Darstellung, der Asteroid Palomar-Leiden (5025 P-L), ist nur den fünften Teil eines Millimeters groß. Das Jupitermodell ist eine Blumenrabatte mit einem Durchmesser von sieben Metern.
Der Maßstab des gesamten Modells beträgt 1:20 Millionen. Eine Astronomische Einheit entspricht 7,6 km, somit wurde das Modell der Erde im Naturhistorischen Reichsmuseum platziert. Alle inneren Planeten sind nicht weiter als 12 km vom Modellzentrum entfernt.
Das Modell des Jupiters, des nächsten Himmelskörpers von den äußeren Planeten, steht im Clarion Hotel auf dem Flughafen Arlanda, etwa 40 km vom Ericsson Globe. In Uppsala, 73 km vom Zentrum, ist das Saturnmodell geplant und der äußerste Zwergplanet Sedna hat einen Abstand von 810 km. Neben den Planeten zeigt das Modell auch andere Objekte unseres Sonnensystems, wie Asteroiden und Kometen. Eine Darstellung des Termination Shock in Kiruna, 950 km vom Mittelpunkt, ist gegenwärtig das am weitesten entfernte Modell.
Damit ist Sweden Solar System das weltgrößte Modell unseres Sonnensystems.[3] Kleinere Sonnensystembeispiele sind im Artikel Planetenweg enthalten.
Nils Brenning, Gösta Gahm: Solsystemet i tid och rum och en resa genom Sweden Solar System. Graphium Norstedts Media, Stockholm 1999, ISBN 91-971722-5-1
↑Nils Brenning och Gösta Gahm: Solsystemet i tid och rum och en resa genom Sweden Solar System, Graphium Norstedts Media, Stockholm 1999, S. 13
↑Das bisher letzte Modell wurde am 14. Januar 2010 beim ehemaligen Observatorium Saltsjöbaden (heute Schulgebäude) eingeweiht. Es ist eine Skulptur des Bildhauers Bosse Falk und stellt den Asteroiden (36614) Saltis dar.
↑Der Sonnendurchmesser würde bei einem Maßstab von 1:20 Millionen einen Modelldurchmesser von 71 m ergeben. Globen hat aber einen Außendurchmesser von 110 m und weicht damit vom gewählten Maßstab ab.
↑Pressemitteilung (PDF; 2,1 MB) zur Einweihung eines vorläufigen Straßenteppich für den Saturn in Uppsala, gelesen 30. Januar 2010.