Sumerische Sprache
Die sumerische Sprache ist die Sprache des altorientalischen Kulturvolkes der Sumerer. Sie ist nach bisherigen Erkenntnissen mit keiner anderen bekannten Sprache verwandt, weswegen man sie als isolierte Sprache bezeichnet. Dem grammatischen Bau nach handelt es sich um eine (ĂŒberwiegend suffigierende) agglutinierende Sprache. Gesprochen wurde Sumerisch in SĂŒdmesopotamien vor allem im 3. Jahrtausend v. Chr., seine AnfĂ€nge liegen im Dunkeln. SpĂ€testens ab 2000 v. Chr. wurde es vermutlich nur noch als Zweitsprache verwendet und von anderen Sprachen, insbesondere vom Akkadischen (Babylonischen) verdrĂ€ngt. Ab der ausgehenden altbabylonischen Zeit im 17. Jahrhundert v. Chr. ist es dann als gesprochene Sprache gĂ€nzlich ausgestorben. Gleichwohl lebte es als Gelehrtensprache in Religion, Literatur und Wissenschaft in ganz Mesopotamien noch bis ins 1. Jahrhundert v. Chr. fort. Nach heutigem Kenntnisstand ist das Sumerische die erste Sprache, fĂŒr die eine Schrift entwickelt wurde (um 3300 v. Chr.). Ihre schriftliche Ăberlieferung umfasst einen Zeitraum von rund 3000 Jahren. Hinweis: Bei der Schreibung der sumerischen Wörter wird auf die Angabe der Graphemvarianten (unterschiedliche Keilschriftzeichen) verzichtet und stattdessen eine normalisierte Form ohne Akzente und Indizes verwendet (so auch ZĂłlyomi 2005). Diese Darstellungsform erleichtert Nicht-Keilschriftkundigen wesentlich das VerstĂ€ndnis der linguistischen Aspekte, um die es hier vor allem geht. Sumerisch â eine isolierte altorientalische SpracheDie Ă€lteste SchriftspracheSpĂ€testens seit etwa 3500 v. Chr. spielten die Sumerer in SĂŒdmesopotamien eine entscheidende Rolle beim Ăbergang der Bevölkerung zur Hochkultur, insbesondere auch bei der Entwicklung einer fĂŒr Wirtschaft und Verwaltung brauchbaren Schrift etwa um 3200 v. Chr. (Funde in Uruk IVa). Dies ist die Ă€lteste Schriftentwicklung der Menschheitsgeschichte, die Ă€gyptischen Hieroglyphen sind nur annĂ€hernd so alt wie sie. Ob es zwischen den beiden mit Abstand Ă€ltesten Schriftsystemen der Welt eine Beziehung gab, ist eine bisher ungeklĂ€rte Frage der Ăgyptologie und Altorientalistik. Um 3200 v. Chr. ging man dazu ĂŒber, die Muster, die auf tönernen ZĂ€hlmarken eingeritzt waren, in gröĂere Tonklumpen zu ritzen und mit zusĂ€tzlichen Zeichen zu versehen. Aus dieser archaischen Form entwickelte sich in wenigen Jahrhunderten die mesopotamische Keilschrift zur vollen BlĂŒte â so benannt nach der Form ihrer Zeichen, die durch das EindrĂŒcken eines kantigen Griffels in den weichen Ton entstanden. Sie ist auf Tontafeln und anderen TrĂ€gern wie Statuen und GebĂ€uden erhalten, die bei archĂ€ologischen Grabungen in Mesopotamien entdeckt wurden. Diese Schrift adaptierten die Akkader, Babylonier, Assyrer, Eblaiter, Elamiter, Hethiter, Hurriter und UrartĂ€er jeweils fĂŒr ihre eigene Sprache. UrsprĂŒnglich wurde die sumerische Keilschrift als ideographische oder logographische Schrift entwickelt. Jedes Zeichen entsprach einem Wort, und diese Zeichen lieĂen zunĂ€chst noch gut erkennen, welcher Begriff gemeint war. Im Laufe weniger Jahrhunderte entwickelte man nach dem Rebus-Prinzip zusĂ€tzlich eine Form der Silbendarstellung, bei der vielen Zeichen ein oder mehrere phonetische Silbenwerte (meist bestehend aus V, KV, VK oder KVK) zugeordnet wurden (V steht hier fĂŒr einen Vokal, K fĂŒr einen Konsonanten). Es entwickelte sich eine logographisch-phonologische Schrift. Am Beispiel des folgenden kurzen Textes, einer Backsteininschrift des StadtfĂŒrsten Gudea von LagaĆĄ (um 2130 v. Chr.), sollen die Begriffe der Transliteration der Keilschrift und deren Zerlegung bei der grammatikalischen Analyse illustriert werden.
Bemerkungen: diÄir und ki sind hier Determinative, sie werden bei der Analyse hochgestellt; pa.te.si und ĆĄir.bur.la sind diri-Komposita. Ăbersetzung: FĂŒr Inanna, die Herrin aller LĂ€nder, seine Herrin, hat Gudea, der StadtfĂŒrst von LagaĆĄ und Held (unsicher) der Äatumdu, sein Haus von Äirsu gebaut. Die sumerische Schrift und Fragen der Transkription und Transliteration werden in diesem Artikel nicht weiter behandelt; es wird auf den Artikel Keilschrift verwiesen. Die sumerisch-akkadische KoexistenzIm gesamten 3. Jahrtausend spielte das Sumerische in SĂŒdmesopotamien in sprachlicher Hinsicht die Hauptrolle â unterbrochen nur in der Zeit des semitischen Reichs von Akkad (2350â2200 v. Chr.). Die Sumerer mussten sich seit etwa 2600 v. Chr. zunehmend mit semitischer Konkurrenz (den Akkadern, zuerst im Norden Mesopotamiens) auseinandersetzen, wobei weniger von einer feindseligen Position der beiden Bevölkerungsgruppen auszugehen ist als von einem weitgehend friedlich verlaufenden Assimilations- und Integrationsprozess, der letztlich zu einer Koexistenz dieser Völker und ihrer Sprachen fĂŒhrte (man spricht in diesem Zusammenhang vom sumerisch-akkadischen linguistischen Konvergenzgebiet mit wechselseitiger sprachlicher Beeinflussung; siehe Dietz Otto Edzard 2003). SpĂ€testens seit 2000 v. Chr. â nach anderen schon in der Ur-III-Zeit[1] â verlor das Sumerische als gesprochene Sprache allmĂ€hlich seine Bedeutung, das sumerische ethnische Element ging nach und nach ganz in der â auch durch weitere Zuwanderungen â wachsenden semitischen Bevölkerung auf. Um 1700 v. Chr., spĂ€testens 1600 v. Chr., endete die Existenz des Sumerischen als gesprochene Sprache. Als Sprache des Kults, der Wissenschaft, Literatur und offiziellen Königsinschriften fand es noch lange Verwendung. Die letzten sumerischen Texte stammen aus der Endphase der Keilschriftepoche (um 100 v. Chr.). Sprachperioden und TextartenMan teilt die dreitausendjĂ€hrige Sprachgeschichte des Sumerischen in folgende Perioden:
Dialekte und SoziolekteObwohl ein spĂ€ter lexikalischer Text eine Reihe von Dialekten (besser: Soziolekten) des Sumerischen auflistet, bleibt neben der Normalsprache eme-gi(r) nur der Soziolekt eme-sal greifbar, zudem nur in spĂ€tsumerischer literarischer Ăberlieferung. Diese Sprachform wurde hauptsĂ€chlich dann verwandt, wenn in literarischen Texten weibliche Wesen zu Wort kommen, wĂ€hrend erzĂ€hlende Teile und die Reden der MĂ€nner in der Normalsprache geschrieben sind. Die Hauptunterschiede zur Normalsprache sind eine teilweise lautliche Umgestaltung der Wortwurzeln und morphologischen Bildungselemente, aber auch der Gebrauch nicht im Hauptdialekt vorkommender Wörter (zum Beispiel mu-ud-na statt nital âGemahlâ, mu-tin statt ki-sikil âJungfrauâ). Die Wiederentdeckung des SumerischenUm die Zeitenwende ging jede Kenntnis des Sumerischen und der Keilschrift verloren. Im Gegensatz zu den Assyrern, Babyloniern und Ăgyptern, deren Wirken in der Geschichtsschreibung des klassischen Altertums breit dokumentiert ist, gibt es in diesen Berichten keinen Hinweis auf die Existenz der Sumerer. Mit der Entzifferung der Keilschrift seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts wurden zunĂ€chst drei Sprachen entdeckt: das semitische Akkadisch (in seiner babylonischen Form), das indogermanische Altpersisch und das Elamische, eine isolierte Sprache im SĂŒdwesten des Irans. Erst spĂ€ter erkannte man unter den babylonischen Texten eine vierte Sprache, die Jules Oppert 1869 als erster Sumerisch (nach der akkadischen Bezeichnung ĆĄumeru) nannte. Die Selbstbezeichnung der Sumerer fĂŒr ihre Sprache war eme-gi(r), was vielleicht âeinheimische Spracheâ bedeutet; ihr Land nannten sie kengir. Existenz und Benennung der Sprache waren jedoch noch lĂ€ngere Zeit umstritten und konnten erst 20 Jahre spĂ€ter nach Funden von bilingualen Texten in Ninive sowie durch die reichlichen Textfunde in LagaĆĄ durch die ArchĂ€ologen Ernest de Sarzec und LĂ©on Heuzey von François Thureau-Dangin einwandfrei belegt werden. Letzterer erschloss die sumerische Sprache schlieĂlich mit seinem Werk Die sumerischen und akkadischen Königsinschriften von 1907 fĂŒr die wissenschaftliche Erforschung. Beziehungen zu anderen SprachenEs gab zahlreiche Versuche, das Sumerische mit anderen Sprachen oder Sprachfamilien in eine Verwandtschaftsbeziehung zu setzen. Keiner dieser VorschlĂ€ge konnte die Fachwelt bisher ĂŒberzeugen. Somit wird das Sumerische weiterhin mehrheitlich als isolierte Sprache betrachtet. Wenn es in prĂ€historischer Zeit mit dem Sumerischen verwandte Sprachen gegeben haben sollte, so sind sie nicht schriftlich fixiert worden und somit fĂŒr einen Vergleich verloren. Sumerisch als eine Sprache in der Dene-Kaukasischen MakrofamilieIn der aktuellen Diskussion ĂŒber Makrofamilien gilt das Sumerische fĂŒr einige Forscher, so John D. Bengtson (1997)[2][3], als ein Kandidat fĂŒr die dene-kaukasische Makrofamilie, die das Sinotibetische, die nordkaukasischen, die jenisseischen und die Na-DenĂ©-Sprachen umfasst, zusĂ€tzlich werden die sonst als isoliert betrachteten Sprachen Burushaski, Baskisch und eben Sumerisch hinzugerechnet. VorgĂ€nger und Nachbarn der SumererOb die Sumerer in SĂŒdmesopotamien autochthon oder â vielleicht im Laufe des 4. Jahrtausends â zugewandert waren, lĂ€sst sich bis heute nicht entscheiden. Es fĂ€llt schwer, ein eventuelles Auftreten der Sumerer in SĂŒdmesopotamien mit bestimmten archĂ€ologischen Entwicklungen in Zusammenhang zu bringen. Die Ă€ltere sumerische Sprachforschung (zum Beispiel Adam Falkenstein) ging davon aus, dass die Sumerer in SĂŒdmesopotamien nicht autochthon waren, sondern erst im 4. Jahrtausend dorthin eingewandert sind und eine dort ansĂ€ssige Vorbevölkerung ĂŒberlagert haben. Das wurde an einem vermeintlich vorsumerischen Sprachsubstrat (manchmal als âprotoeuphratischâ bezeichnet) festgemacht. Aus dieser Schicht sollten die nicht sumerisch erklĂ€rbaren StĂ€dtenamen, darunter Ur, Uruk (Unug), Larsa und LagaĆĄ, Götternamen wie NanĆĄe und Gatumdu, aber auch landwirtschaftliche Begriffe wie apin âPflugâ, engar âPflĂŒgerâ, uluĆĄin âEmmerbierâ, nimbar âDattelbaumâ, nukarib âGĂ€rtnerâ, taskarin âBuchsbaumâ und Bezeichnungen aus dem Bereich der Metallverarbeitung wie simug âSchmiedâ und tibira âMetallarbeiterâ stammen, was natĂŒrlich fĂŒr den Kulturstand der Sumerer bei Zuwanderung nach Mesopotamien einige Fragen aufwirft. Heute wird eine âvorsumerischeâ Interpretation der oben genannten Beispiele keineswegs als sicher betrachtet, da es an der genauen Kenntnis fehlt, wie ein âsumerischesâ oder ein ânichtsumerischesâ Wort etwa in der ersten HĂ€lfte des 3. Jahrtausends ausgesehen haben mag. Insbesondere galten in der frĂŒhen Forschung mehrsilbige Wörter als âunsumerischâ, was von anderen Autoren aber als ungeeignetes Kriterium angesehen wird. Sowjetische Forscher (wie Igor Michailowitsch Djakonow und Wladislaw Ardsinba) stellten auch die Hypothese auf, dass charakteristisch silbenreduplizierende Wörter (daher die Bezeichnung âBananen-Spracheâ, nach der charakteristischen Reduplikation im englischen Wort banana) aus der unbekannten, Ă€lteren Substratsprache stammten, die als Entlehnungen im Sumerischen erhalten geblieben seien.[4] Dazu G. Rubio (1999): âEs gibt kein einheitliches Substrat, das seine Spuren im sumerischen Lexikon hinterlassen hĂ€tte. Alles was man entdecken kann, ist ein komplexes Netz von Entlehnungen, deren Richtung man oft schwer bestimmen kann.â Gordon Whittaker (2008)[5] geht allerdings davon aus, dass im Sumerischen ein Substrat zu sehen ist, das er als indogermanisch einordnet. Mit den schon erwĂ€hnten semitischen Akkadern gingen die Sumerer nach und nach eine Symbiose ein, die natĂŒrlich auch wechselseitige Auswirkungen auf die beiden Sprachen hatte. Dies betrifft die Wortstellung im Satz, Phonetik, das Kasussystem, vor allem wechselseitige Wortentlehnungen: etwa 7 % des akkadischen Wortschatzes sind Entlehnungen aus dem Sumerischen, aber auch das Sumerische besaĂ in den spĂ€teren Perioden einen drei- bis vierprozentigen akkadischen Anteil (Edzard (2003)). Daneben sind vor allem noch die Elamiter im Gebiet Chusistan am persischen Golf zu erwĂ€hnen (heute SĂŒdwestiran), deren Kultur und Wirtschaft schon seit Beginn des 3. Jahrtausends von der sumerischen Hochkultur beeinflusst wurde. Dies hatte auch Auswirkungen auf die elamischen Schriftsysteme, da neben Eigenentwicklungen auch Schriftformen Mesopotamiens ĂŒbernommen und adaptiert wurden. Ein umgekehrter Einfluss von Elam auf Sumer ist kaum nachweisbar. Ein Einfluss auf die sumerische Sprache durch âFremdvölkerâ â LulubĂ€er, GutĂ€er und andere, die Sumer phasenweise im 3. Jahrtausend beherrschten â ist ebenfalls nicht greifbar, schon deswegen nicht, weil die Sprachen dieser Ethnien so gut wie unbekannt sind. SprachtypusVorbemerkungDiese Kurzdarstellung der sumerischen Sprache konzentriert sich auf die Nominal- und Verbalmorphologie, es werden nur die grammatischen StandardphĂ€nomene behandelt, auf Ausnahmen und SonderfĂ€lle wird nur vereinzelt hingewiesen. Die Darstellung basiert vor allem auf den Grammatiken von Dietz Otto Edzard (2003) und GĂĄbor ZĂłlyomi (2005). Bei der Darstellung der sumerischen Formen wird auf die Angabe der Graphemvarianten (unterschiedliche Keilschriftzeichen) verzichtet und stattdessen eine normalisierte Form ohne Akzente, Indizes und phonetische Supplemente verwendet (so auch ZĂłlyomi 2005). Diese Methode erleichtert Nicht-Keilschriftkundigen wesentlich das VerstĂ€ndnis der linguistischen Aspekte, um die es hier vor allem geht. Grammatischer BauDas Sumerische kann man kurz als agglutinierende Split-Ergativsprache mit grammatischem Geschlecht (Personen- und Sachklasse) charakterisieren. (Split-ErgativitĂ€t bedeutet, dass die Ergativkonstruktion â sie wird unten erklĂ€rt â nicht durchgehend verwendet wird, sondern in bestimmten ZusammenhĂ€ngen auch die von europĂ€ischen Sprachen bekannte Nominativ-Akkusativ-Konstruktion vorkommt.) Das Verb steht am Satzende, die Position der anderen Satzglieder hĂ€ngt von verschiedenen Faktoren ab, Nominal- und Verbalphrase sind eng verzahnt. Es gibt keine AusprĂ€gung der Wortarten Substantiv versus Verb, dieselben StĂ€mme (Wurzeln) â viele sind einsilbig â können fĂŒr beide Funktionen genutzt werden. Zum Beispiel heiĂt dug sowohl âRedeâ als auch âsprechenâ. Die jeweilige Funktion wird an den Funktionsmarkern (Morpheme, die grammatische Funktionen markieren) und der Stellung im Satz deutlich, die StĂ€mme bleiben unverĂ€ndert. Es gibt insbesondere keine Infixe (wie zum Beispiel im Akkadischen). Schwierigkeiten der Bestimmung von Laut- und FormeninventarDie Mehrdeutigkeit (Homophonie) vieler Silben der fĂŒr das Sumerische verwendeten Keilschrift könnte vermuten lassen, dass das Sumerische eine Tonsprache war, bei der unterschiedliche Tonhöhen bedeutungsdifferenzierend wirkten. Allerdings spricht dagegen, dass es in Vorderasien sonst keine Tonsprachen gibt. Es kann auch sein, dass ein gröĂerer Phonemreichtum als der heute aus der Schrift rekonstruierbare von den Defiziten dieses Schriftsystems ĂŒberdeckt wird. Da das Sumerische lange ausgestorben ist und in einem oft nicht eindeutig interpretierbaren Schriftsystem ĂŒberliefert wurde, lassen sich Phonologie und Morphologie nur nĂ€herungsweise beschreiben, was auch erklĂ€ren kann, warum es immer noch sehr unterschiedliche Theorien ĂŒber die Verbalmorphologie (insbesondere das PrĂ€fixsystem des finiten Verbs) gibt. PhonemeDas Phoneminventar ist â soweit aus der Schrift erkennbar â recht einfach. Den vier Vokalen /a e i u/ stehen 16 Konsonanten gegenĂŒber:
Das Phonem /rÌ/ (oder auch /dr/) wird von Bram Jagersma und GĂĄbor ZĂłlyomi als aspirierte dentale Affrikate [ÊŠÊ°] gelesen. Da es in akkadischen Lehnwörtern als [r] erscheint, ist diese Analyse strittig. Viele Wissenschaftler (u. a. Edzard (2003)) gehen von der Existenz eines /h/-Phonems aus. Dessen genaue Aussprache, ob laryngal oder pharyngal, ist jedoch ebenso ungeklĂ€rt wie die Frage nach weiteren Phonemen. NominalmorphologiePersonen- und SachklasseDas Sumerische besitzt ein grammatisches Geschlecht, das eine âPersonenklasseâ (AbkĂŒrzung PK oder HUM) und eine âSachklasseâ, genauer âNicht-Personenklasseâ (AbkĂŒrzung SK oder NONHUM), unterscheidet. Tiere gehören in der Regel zur âSachklasseâ. Dieses Zweiklassensystem hat Auswirkungen unter anderem bei der Konjugation und Pluralbildung. Das grammatische Geschlecht ist einem Wort nicht formal anzusehen. PluralbildungDas Sumerische hat zwei Numeri, den unmarkierten Singular und einen Plural. Der Plural wird nur bei den Nomina der Personenklasse markiert, der Pluralmarker (Morphem zur Markierung des Plurals) ist fakultativ und lautet /-ene/, nach Vokalen /-ne/. Bei Zahlattributen entfĂ€llt die Markierung, bei Nomina der Sachklasse bleibt der Plural unmarkiert. Der Plural kann â auch zusĂ€tzlich zum Marker â durch Doppelsetzung des Substantivs oder des nachgestellten Adjektivattributs gebildet werden. Bei Nomina der Sachklasse kann das Attribut -hi.a (eigentlich Partizip von hi âmischenâ) die Funktion einer Pluralisierung ĂŒbernehmen. Beispiele zur Pluralbildung
ErgativitĂ€tDas Sumerische ist eine Ergativsprache. Es besitzt also unterschiedliche Kasus fĂŒr das Agens (das Subjekt) des transitiven Verbums und das Subjekt des intransitiven Verbums. Der erste Kasus heiĂt Ergativ, der zweite Absolutiv, er wird zusĂ€tzlich fĂŒr das Objekt (das Patiens) transitiver Verben benutzt.
Beispiele zur Ergativkonstruktion (die Verbformen werden im Abschnitt Verbalmorphologie erklÀrt)
Da im Sumerischen nicht durchgehend diese Ergativkonstruktion, sondern teilweise auch die Nominativ-Akkusativ-Konstruktion verwendet wird, spricht man von âgespaltener ErgativitĂ€tâ oder âSplit-ErgativitĂ€tâ. Ergativische Konstruktion und Nominativ-Akkusativ-Konstruktion im Vergleich
KasusbildungDer Kasus wird im Sumerischen sowohl am Nomen (durch Suffixe) als auch am Verb (durch PrĂ€fixe) markiert; dieses PhĂ€nomen wird in der Linguistik als âdouble markingâ bezeichnet. In der Ă€lteren Forschung wurden die Kasus allein anhand der nominalen Markierung definiert. Dadurch kommt man auf eine Zahl von neun Kasus, wovon die Nomina der Personenklasse sieben und die der Sachklasse acht ausbilden. Die Kasusmarker (Morpheme zur Markierung der Kasus) sind im Singular und Plural identisch und stehen am Ende einer Nominalphrase (siehe unten), insbesondere hinter dem Pluralmarker /-ene/. Die Kasusmarkierung mittels VerbalprĂ€formativen wird durch PhĂ€nomene von Kontraktionsregeln im Zusammenspiel mit den Auswirkungen der Silbenschrift kompliziert, die die Kasusmarker teilweise sehr stark verĂ€ndern. Darauf kann hier nicht im Detail eingegangen werden (vgl. Falkenstein 1978, Edzard 2003), zumal gerade in diesem Bereich die grammatische Erforschung des Sumerischen noch ziemlich im Fluss ist. Nach einer neueren, unter anderem von ZĂłlyomi vertretenen Auffassung (vgl. ZĂłlyomi 2004 Weblink) sind fĂŒr die Definition des Kasus im Sumerischen die nominale und die verbale Markierung gleichermaĂen heranzuziehen. Ein Kasus wĂ€re danach jede vorkommende Kombination eines der nominalen Marker mit einem der verbalen Marker. Nach dieser ZĂ€hlweise ergibt sich fĂŒr die Gesamtzahl der sumerischen Kasus eine deutlich höhere Anzahl als neun. Die nominalen Kasusmarkierungen der Nomina lugal âKönigâ und ÄeĆĄ âBaumâ lauten wie folgt: Beispiel: Deklination durch Kasusmarker
Das Genitivattribut folgt in der Regel seinem Regens (Bestimmungswort), also
Enklitische Possessiv-PronominaKonstruktionen wie âmeine Mutterâ werden im Sumerischen durch pronominale possessive Enklitika ausgedrĂŒckt. Diese Enklitika lauten:
Beispiele zur Possessivbildung
Die Beispiele zeigen, dass das possessive Enklitikon vor dem Kasusmarker steht. -zu wird zum Beispiel vor /a/ zu -za (3. Beispiel). NominalphrasenFĂŒr alle Nominalphrasen (in der Sumerologie auch Nominalketten genannt) gibt es eine genau festgelegte Positionsfolge. Die Reihenfolge lautet:
NatĂŒrlich mĂŒssen nicht alle Positionen belegt sein. Die Positionen (2), (4), (5) und (8) können ihrerseits durch komplexe Phrasen besetzt werden, so dass sich mehrfache Schachtelungen und sehr komplexe Konstruktionen ergeben können. Die einzelnen Positionen einer Nominalphrase können wie folgt besetzt sein:
ZusĂ€tzlich ist eine sog. âantizipatorische Genitivkonstruktionâ möglich, bei der die Genitivphrase (Position 4) der ĂŒbrigen Nominalphrase vorausgeht, aber durch ein resumptives Possessivpronomen (in Position 6) wiederholt wird. Ein Beispiel hierfĂŒr ist Beispiel 11 in der folgenden Ăbersicht. Beispiele sumerischer NominalkettenDie Ziffern vor den Konstituenten beziehen sich auf die Position in der Kette. Man beachte die Schachtelungen [âŠ].
Die Beispiele lassen erkennen, wie komplex geschachtelte Nominalketten werden können. Die hohe Regelhaftigkeit der Reihung erleichtert allerdings die Interpretation. Nominalphrasenstruktur anderer Sprachen zum Vergleich
Diese Beispiele (Nr. 1â5 sind aus Edzard 2003) zeigen, dass bei agglutinierenden Sprachen sehr unterschiedliche Typen von Nominalphrasen möglich sind, was die Reihenfolge ihrer Elemente betrifft. Bei allen genannten und den meisten anderen agglutinierenden Sprachen gilt aber, dass die Reihenfolge der Morpheme einer festen Regel unterworfen ist. SelbstĂ€ndige PersonalpronominaDas selbstĂ€ndige Personalpronomen lautet im Sumerischen:
Die 1. und 2. Person Plural wird durch umschreibende Konstruktionen ersetzt. Das selbstĂ€ndige Personalpronomen besitzt keine Ergativform, hat also dieselbe Form als Subjekt transitiver und intransitiver Verben. Dies ist ein Grund, im Sumerischen von Split-ErgativitĂ€t zu sprechen. VerbalmorphologieDie Konstruktion des finiten sumerischen Verbums ist Ă€uĂerst komplex, da auĂer den ĂŒblichen Tempus-Subjekt-Kennzeichnungen modale Differenzierungen, Hinweise auf die Richtung der Handlung, RĂŒckverweise auf die Nominalphrase und pronominale Objekte der Handlung in der Verbalform unterzubringen sind. Man kann also im Sumerischen von einer polysynthetischen Verbalbildung reden. (Die Grundstruktur der sumerischen Verbalform hat typologisch groĂe Ăhnlichkeit mit der Verbalkonstruktion im Burushaski. Die Verteilung der Funktionen der pronominalen Suffixe und PrĂ€fixe bei transitiven und intransitiven Verben ist fast identisch. Allerdings ist das Tempussystem des Sumerischen wesentlich einfacher.) Ăhnlich wie bei der Nominalkette (siehe oben) ist die Position der jeweiligen Morpheme exakt festgelegt. Schwierigkeiten macht die praktische Analyse dennoch, da umfangreiche Kontraktions- und Assimilationsregeln und graphische Besonderheiten zu beachten sind. Viele âschwacheâ Formantien wie /-e-/ können auch einfach entfallen. Die Darstellung der Verbalmorphologie folgt ZĂłlyomi 2005. Die 14 Positionen oder Slots einer sumerischen VerbalformVor der Verbalbasis (Verbstammform, siehe unten) können zehn verschiedene PrĂ€fixe, hinter der Verbalbasis bis zu drei Suffixe auftreten, das sumerische Verb besitzt also â einschlieĂlich der Verbalbasis â 14 Positionen, an denen Morpheme eingesetzt werden können, die eine bestimmte Bedeutungsfunktion tragen, aus denen sich dann die Gesamtbedeutung der Verbform ergibt. Solche Positionen nennt man auch âSlotsâ â ein Begriff aus der grammatischen Theorie der Tagmemik. Es gibt keine konkrete sumerische Verbform, bei der alle Positionen oder Slots besetzt wĂ€ren. Manche Besetzungen schlieĂen einander aus. In der folgenden Tabelle werden die Slots sumerischer Verbalformen aufgefĂŒhrt und in den nĂ€chsten Abschnitten einzeln erklĂ€rt, wobei die ErklĂ€rungsfolge aus GrĂŒnden des leichteren Zugangs nicht mit der Folge der Slots identisch ist. Die Slots des sumerischen Verbs
Als âSlot 0â könnte man das prothetische PrĂ€fix /i-/ auffassen, das immer dann verwendet wird, wenn ansonsten nur ein einzelner Konsonant als PrĂ€fix vorhanden wĂ€re, das Wort mit zwei Konsonanten anfinge oder wenn sonst kein PrĂ€fix vorhanden ist, die Verbform aber finit sein soll. Tempus-AspektDas Sumerische besitzt keine absoluten Tempora, sondern ein relatives Tempus-Aspekt-System. Das âPrĂ€sens-Futurâ (auch âImperfektivâ genannt) bezeichnet â relativ zu einem Bezugspunkt â gleich- oder nachzeitige noch nicht abgeschlossene Handlungen, das âPrĂ€teritumâ (auch âPerfektivâ) drĂŒckt vorzeitige abgeschlossene Sachverhalte aus. Zustandsverben bilden nur das PrĂ€teritum aus. Die Tempora PrĂ€sens-Futur und PrĂ€teritum werden im Indikativ durch unterschiedliche Affixe in den Slots 10 und 13, die Form der Verbalbasis (Slot 11) und den PrĂ€sens-Futur-Marker /-ed/ in Slot 12 unterschieden. Nicht alle drei Kennzeichnungsmöglichkeiten treten in einer Form auf. Verbalbasen und Verbalklassen (Slot 11)Die sumerischen Verben lassen sich nach der Form ihrer Verbalbasen (Verbstammformen) in vier Klassen einteilen:
AuĂerdem wird bei manchen Verben bei pluralischem Agens oder Subjekt eine andere Basis als bei singularischem Agens oder Subjekt verwendet. Dies fĂŒhrt zu prinzipiell vier âStammformenâ der Verbalbasis, wie an den folgenden Beispielen deutlich wird. Beispiele zur Verbalbasis
Durch die Wahl unterschiedlicher Verbalbasen können also zwei Funktionen ausgedrĂŒckt werden:
Pronominale Suffixe in Slot 13Es gibt zwei Formen pronominaler Suffixe, die im Slot 13 verwendet werden (Reihe A und B), sie unterscheiden sich allerdings nur in der 3. Person:
Im PrĂ€sens-Futur bezeichnen die pronominalen Suffixe der Reihe A das Agens eines transitiven Verbums und die der Reihe B das Subjekt eines intransitiven Verbums, welches (bis zum Ende des 3. Jahrtausends in der Regel) ein /ed/ im Slot 12 vorangestellt bekommt. Im PrĂ€teritum werden nur die pronominalen Suffixe der Reihe B verwendet. Sie kennzeichnen das intransitive Subjekt und das Objekt transitiver Verben, auĂerdem das pluralische Agens. Pronominale PrĂ€fixe in Slot 10Die pronominalen PrĂ€fixe in Slot 10 bezeichnen das Agens des PrĂ€teritums (es werden nur die singularischen Formen verwendet, siehe Konjugationsschema des PrĂ€teritums) und das direkte Objekt im PrĂ€sens-Futur. Die Formen 1. und 2. Person sind im Plural nicht belegt:
PrĂ€sens-Futur-Marker /-ed/ in Slot 12Wenn die Verbalbasis keine besondere Form fĂŒr das PrĂ€sens-Futur besitzt, unterscheidet nur /ed/ im Slot 12 das intransitive PrĂ€sens-Futur vom intransitiven PrĂ€teritum. Konjugationsschema des PrĂ€sens-Futurs (Imperfektiv)Damit ergibt sich fĂŒr das PrĂ€sens-Futur folgendes Konjugationsschema: (PF = PrĂ€sens-Futur)
Konjugationsschema des PrĂ€teritums (Perfektiv)Die PronominalprĂ€fixe des Slot 13, Reihe B (Formen siehe oben) kennzeichnen im PrĂ€teritum das Subjekt des intransitiven und das direkte Objekt des transitiven Verbums. Das Agens eines transitiven Verbums im PrĂ€teritum wird im Singular durch die Formen des pronominalen PrĂ€fixes in Slot 10 dargestellt (Formen siehe oben), im Plural ebenfalls durch die singularischen PrĂ€fixe im Slot 10 und zusĂ€tzlich durch die pluralischen Suffixe des Slot 13, Reihe B (Formen siehe oben). In diesem Fall (pluralisches Agens) kann ein pronominales Objekt nicht gekennzeichnet werden, da der Slot 13 besetzt ist. Somit ergibt sich fĂŒr das PrĂ€teritum folgendes Konjugationsschema:
Zusammenfassung der KonjugationenDie folgende Tabelle stellt schematisch die Konjugation sumerischer Verben in den Tempora PrÀsens-Futur (PF) und PrÀteritum dar.
Split-ErgativitĂ€t und sumerisches VerbalsystemDas PrĂ€sens-Futur verwendet in der 1. und 2. Person faktisch ein Nominativ-Akkusativ-System, da Agens und intransitives Subjekt mit denselben pronominalen Suffixen in Slot 13 bezeichnet werden, wĂ€hrend die PrĂ€fixe des Slot 10 das Objekt kennzeichnen. In den 3. Personen gibt es ein ergativisches System mit verschiedenen Affixen fĂŒr Agens und intransitives Subjekt. Das PrĂ€teritum benutzt durchgehend ein ergativisches System: Intransitives Subjekt und direktes Objekt verwenden dieselben pronominalen Suffixe der Reihe B in Slot 13. Die adverbialen PrĂ€fixe in Slot 6 bis 9In den Slots 6 bis 9 können adverbiale PrĂ€fixe auftreten, die adverbiale ErgĂ€nzungen zum Handlungsablauf leisten.
In den Slots 8 und 9 kann nur je eine der beiden Varianten realisiert sein. Vor dem LokativprĂ€fix /ni/ kann das KomitativprĂ€fix zu /di/ werden, intervokalisch (zwischen zwei Vokalen) das AblativprĂ€fix zu /ra/. Pronominale PrĂ€fixe in Slot 5Die pronominalen PrĂ€fixe in Slot 5 beziehen sich auf das erste adverbiale PrĂ€fix in den Slots 6â9 und werden von diesen wiederaufgenommen. Sie lauten:
Bei der Verwendung dieser PrĂ€fixe gibt es viele Ausnahmen und SonderfĂ€lle, teilweise werden PrĂ€fixe der Slots 3 und 4 als Ersatz verwendet. Vor dem Dativ- und DirektivprĂ€fix wird in der 1.sg. eine Form des VentivprĂ€fixes /mu/ (siehe unten Slot 2) verwendet. Als Ersatz fĂŒr das fehlende PrĂ€fix der 3.sg. Sachklasse dient das MediumprĂ€fix /ba/ (siehe unten Slot 4). Vor die PrĂ€fixe /jr/, /nn/, /nne/ in Anfangsposition tritt ein prothetisches (vorangestelltes) /i-/. MediumprĂ€fix /ba/ in Slot 4Das âMediumprĂ€fixâ /ba/ in Slot 4 drĂŒckt aus, dass die Handlung das grammatische Subjekt oder seine Interessen unmittelbar berĂŒhrt. SekundĂ€r ist die Funktion von /ba/ als Ersatz fĂŒr das pronominale PrĂ€fix in Slot 5 in der 3.sg. SK (letztes Beispiel). Beispiele zum MediumprĂ€fix /ba/
VentivprĂ€fix /mu/ in Slot 3Das âVentivprĂ€fixâ bezeichnet eine Bewegung der Handlung auf den Ort des mitgeteilten Sachverhalts oder einer verbalen ErgĂ€nzung hin. Vor dem Dativ-PrĂ€fix (Slot 6) oder Direktiv-PrĂ€fix (Slot 9) fungiert es in der 1. sg. als pronominales PrĂ€fix (Ersatz fĂŒr Slot 5). Seine Formen sind
KoordinationsprĂ€fix /nga/ in Slot 2Dieses PrĂ€fix wird der letzten Verbalform einer gleichgeordneten Kette von Verbalformen prĂ€figiert und hat die Bedeutung âund auchâ, ist also ein sog. Satzkoordinator. Die ModalprĂ€fixe in Slot 1In Slot 1 stehen das âNegationsprĂ€fixâ, das âSequenzprĂ€fixâ oder die eigentlichen âModalprĂ€fixeâ. Das NegationsprĂ€fix (VerneinungsprĂ€fix) indikativer (und infiniter) Verbalformen ist /nu-/, das /u/ kann sich an die Vokale der folgenden Silbe assimilieren. Vor den Silben /ba/ und /bi/ lautet das NegationsprĂ€fix /la-/ bzw. /li-/. Das SequenzprĂ€fix /u-/ drĂŒckt die Nachzeitigkeit der Verbalform im Vergleich zu den vorher beschriebenen Handlungen aus (âund dann âŠâ). /u/ kann sich an den Vokal der nĂ€chsten Silbe assimilieren. Sieben PrĂ€fixe im Slot 1 beschreiben die ModalitĂ€t der Handlung, modifizieren also die neutrale Grundbedeutung der Verbform. Dabei kann einerseits die AussagerealitĂ€t des Sachverhaltes modifiziert werden (âepistemischeâ ModalitĂ€t: sicher, wahrscheinlich, vielleicht, sicher nicht âŠ) oder andererseits beschrieben werden, was getan oder nicht getan werden sollte (âdeontischeâ ModalitĂ€t). ModalprĂ€fixe im Slot 1
Prothetisches /i-/Das prothetische (vorangestellte) PrĂ€fix ĂŹ- tritt immer dann auf, wenn sonst nur ein einzelner Konsonant als PrĂ€fix vorhanden wĂ€re, das Wort mit zwei Konsonanten anfinge oder kein PrĂ€fix vorhanden ist, die Verbform aber finit sein soll. Beispiele zur VerbalbildungBei den Verbalformen ist in der Morphemzerlegung fĂŒr die einzelnen Bestandteile die Nummer des Slots nachgestellt (Slot 0 fĂŒr das prothetische /ĂŹ-/).
ErlĂ€uterung der AbkĂŒrzungen:
Weitere FormenFĂŒr die Darstellung weiterer Verbalformen (Imperativ, infinite Formen), der Verwendung anderer Wortarten (Pronomina, Zahlwörter, Konjunktionen) und insbesondere der sumerischen Syntax wird auf die angegebene Literatur verwiesen. LiteraturGrammatik
Lexikon
Sprachverwandtschaft
Texte
WeblinksWikiquote: Sumerische Sprichwörter â Zitate
Einzelnachweise
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