Strenge schwache OrdnungEine strenge schwache Ordnung ist eine Ordnungsrelation, die mehrere gleichartige Objekte erlaubt, sonst aber eine eindeutige Reihenfolge definiert. Beispiel: Die Relation A kostet weniger als B ist eine strenge schwache Ordnung: Zwei oder mehrere verschiedene Objekte können gleich viel kosten, aber sonst ist stets eindeutig, welches Objekt weniger kostet. Mathematische DefinitionEine strenge schwache Ordnung < ist eine Striktordnung, bei der zusätzlich negative Transitivität gilt: Beispiel: Wenn Milch nicht weniger kostet als Brot, und Brot nicht weniger als Kuchen, dann kostet Milch auch nicht weniger als Kuchen. Daraus folgt insbesondere, dass die Relation eine Äquivalenzrelation ist, denn in einer Striktordnung gilt: (Reflexivität)
Direkt aus der Definition folgt: (Symmetrie)
und für: (Transitivität)
also gilt wegen der negativen Transitivität
oder Die strenge schwache Ordnung induziert dabei eine strenge Totalordnung auf den Äquivalenzklassen dieser Relation. Im Beispiel: „A kostet nicht weniger als B, und B kostet nicht weniger als A“ ist eine Äquivalenzrelation: „A und B kosten gleich viel“. Die Äquivalenzklassen enthalten alle Produkte mit gleichem Preis, und die darauf induzierte strenge Totalordnung ist einfach die Ordnung der Preise. Ist < darüber hinaus eine strenge Totalordnung, so ist die Äquivalenzrelation die Gleichheit. Das Komplement einer totalen Quasiordnung ist eine strenge schwache Ordnung, und umgekehrt. Die zugehörige nichtstrikte Relation nennt man Präferenzrelation (siehe Präferenz). Eine Präferenzrelation ist also eine partielle Ordnung , für die gilt, dass die Relation „x=y oder x,y sind unvergleichbar“ eine Äquivalenzrelation ist. Jede strenge schwache Ordnung induziert (wie eben beschrieben) eine Präferenzrelation, und jede Präferenzrelation induziert umgekehrt eine strenge schwache Ordnung. Konstruktion strenger schwacher OrdnungenJede strenge Totalordnung ist eine strenge schwache Ordnung. Zudem kann man aus strengen schwachen Ordnungen nach folgenden Regeln weitere strenge schwache Ordnungen konstruieren:
AnwendungDie üblichen Sortierverfahren funktionieren nicht nur für Totalordnungen, sondern auch für strenge schwache Ordnungen. Hierbei unterscheidet man zwischen stabilen und instabilen Sortierverfahren: Stabile Sortierverfahren ändern die Reihenfolge äquivalenter Elemente beim Sortieren nicht, instabile können diese verändern. Beispiel: Auf der Menge aller Wörter ist die Relation A hat weniger Buchstaben als B eine strenge schwache Ordnung. Liegt nun die unsortierte Liste Hund Katze Maus Elefant Nashorn Vogel vor, so liefert ein stabiler Sortieralgorithmus für diese Relation stets Hund Maus Katze Vogel Elefant Nashorn während ein instabiler Sortieralgorithmus auch z. B. Maus Hund Vogel Katze Nashorn Elefant liefern kann. Weitere BeispieleIn der Newtonschen Physik bildet die Kausalordnung (Zeitordnung) von Ereignissen eine strenge schwache Ordnung. Bezüglich der Zeitordnung äquivalente Ereignisse werden gleichzeitig genannt. In der Relativitätstheorie gilt dies nicht mehr. |
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