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Begründung: Herkunft des Namens "Stink...", olfaktorisch wirksame Bestandteile der Gleba sowie Angaben zur Verbreitungsstrategie der Sporen durch Tiere fehlen. --Ak ccm (Diskussion) 03:15, 16. Feb. 2014 (CET)
Die Fruchtkörper der Stinkmorcheln sind zunächst kugelig bis eiförmig (sog. Hexenei mit einer häutigen äußeren und gallertartigen inneren Hülle), befinden sich unterirdisch und treten später durch das Wachstum halb aus dem Boden. Während der Reifung der Fruchtkörper reißt die Peridie auf, das unverzweigte, hohle und gekammerte Receptaculum, das an seinem Ende die feucht bleibende Gleba trägt, streckt sich. Die schleimige dunkelgrüne oder olivfarbene Gleba sitzt dem stielförmigen Receptaculum glockenförmig auf. Zwischen dem Hut und dem Stiel kann ein grobnetziger Schleier hervortreten, der aber nicht bei allen Arten der Gattung vorkommt.
Im Jahre 1996 hat der Mykologe Hanns Kreisel einen Versuch zur Einteilung der Gattung unternommen:[2]
Einteilung nach Kreisel
1. Phallus subgenus Aporophallus
Pileus glockenförmig, unperforiert, Oberfläche glatt. Kein Indusium. Receptaculum ohne Pigmente.
Phallus subtilis
2. Phallus subgenus Itajahya
Pileus glockenförmig oder perücken-ähnlich, mit flacher und kantiger Spitze, unperforiert. Kein Indusium. Receptaculum mit rosa Pigmenten oder ohne Pigmente.
Phallus glutinolens
Phallus galericulatus
Phallus roseus
3. Phallus subgenus Endophallus
Pileus glockenförmig, Spitze perforiert, Oberfläche netzförmig. Indusium rudimentär. Receptaculum mit basaler Scheibe, kaum hervortretend. Keine Pigmente.
Phallus yunnanensis
4. Phallus subgenus Satyrus
Kleine Arten mit Mutinus-Habitus. Pileus glockenförmig, spitz oder stumpf oder abgeschnitten, körnig oder faltig. Kein Indusium. Receptaculum mit gelben, orangen oder roten Pigmenten.
Phallus rugulosus
Phallus nanchangensis
Phallus taibeiensis
Phallus rubicundus
Phallus novae-hollandiae
Phallus caliendricus
5. Phallus subgenus Phallus
Pileus glocken- bis kegelförmig mit perforierter Spitze. Indusium fehlend oder vorhanden. Pigmente rosa bis violett oder gelb/orange/rot oder fehlend.
5a. Phallus sect. Granophallus
Pileus-Oberfläche körnig. Kein Indusium. Receptaculum mit basaler Scheibe. Rosane bis violette Pigmente im Myzel-Strang.
Phallus ravenelii
5b. Phallus sect. Clautriavia
Pileus-Oberfläche faltig. Indusium vorhanden oder fehlend. Volva kann mit stacheligen Erhebungen versehen sein. Receptaculum nicht pigmentiert.
Phallus lauterbachii
Phallus echinovolvatus
Phallus merulinus
5c. Phallus sect. Flavophallus
Pileus-Oberfläche netzartig. Indusium vorhanden oder fehlend. Gelbe, orange oder rote Pigmente in Receptaculum und/oder Indusium.
Phallus flavocostatus
Phallus tenuis
Phallus formosanus
Phallus callichrous
Phallus multicolor
Phallus cinnabarinus
Phallus sp. (jetzt Phallus luteus)
5d. Phallus sect. Dictyophora
Pileus-Oberfläche netzartig. Indusium fehlend oder vorhanden. Rosane oder violette Pigmente in Volva, Myzel-Strang und teilweise im Receptaculum.
Phallus hadriani
Phallus macrosporus
Phallus duplicatus
Phallus indusiatus
Phallus indusiatus var. roseus
Phallus rubrovolvatus
5e. Phallus sect. Phallus
Pileus-Oberfläche netzartig. Indusium fehlend oder vorhanden. Receptaculum, Volva und Myzel-Strang pigmentlos.
Phallus impudicus
Phallus impudicus var. obliteratus
Phallus impudicus var. pseudoduplicatus
Phallus amurensis
Phallus fragrans
Phallus favosus
Phallus moelleri
Arten
1996 erkannte Kreisel 33 Arten an. Demzufolge sind 3 Arten auf die Neue Welt und 18 auf die Alte Welt beschränkt, während 10 weitere in beiden Hemisphären zu finden sind.[2] 2005 reduzierte der spanische Mykologe Francisco D. Calonge die Artenzahl auf 25.[3] Die 2008 veröffentlichte 10. Auflage des Dictionary of the Fungi gibt nur eine Artenzahl von 18 an.[4] Seitdem wurden einige Arten neu beschrieben. Nach einer 2009 erfolgten Einschätzung müsste sich die tatsächliche Zahl auf etwa 30 Arten belaufen.[5]
Arten in Europa
In Mitteleuropa kommen die Gemeine Stinkmorchel (Phallus impudicus) und die Dünen-Stinkmorchel (Phallus hadriani) vor. Ob die Europäische Schleierdame eine Form der Gemeinen Stinkmorchel ist, oder zur amerikanischen Art Phallus duplicatus gehört, ist in der Literatur umstritten.
Die aufgeführte Liste basiert auf der bereits erwähnten Studie von Calonge. Phallus favosus und Phallus fragrans wurden dort als zweifelhafte Arten genannt.[3] Der 1995 beschriebene P. megacephalus[6] wurde weder von Kreisel noch von Calonge erwähnt. P. galericulatus und P. roseus werden seit 2012 wieder zur Gattung Itajahya gerechnet.[7]P. pygmaeus wurde im selben Jahr als Synonym von Xylophallus xylogenus erkannt.[8] Nicht von Calonge aufgeführte Arten, die seitdem neu- oder wiederentdeckt wurden, sind mit entsprechenden Einzelnachweisen versehen.
Die wissenschaftliche Bezeichnung leitet sich von dem griechischen Wort phallos für männliches Glied ab und bezieht sich auf die Form des Fruchtkörpers.[22]
Achim Bollmann, Andreas Gminder, Peter Reil: Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze. In: Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. 4. Auflage. Band2. Schwarzwälder Pilzlehrschau, 2007, ISSN0932-920X (Verzeichnis der Farbabbildungen fast aller europäischen Großpilze (größer als 5 Millimeter) inklusive CD mit über 600 Gattungsbeschreibungen).
Einzelnachweise
↑
Carl Linnaeus: Species Plantarum. Salvius, Stockholm 1753, S.1178.
↑ ab
Hanns Kreisel: A preliminary survey of the genus Phallus sensu lato. In: Czech Mycology. Band48(4), 1996, S.273–281 (Online verfügbar [PDF]).
↑ ab
F. D. Calonge: A tentative Key to identify the Species of Phallus. In: Boletín de la Sociedad Micológica de Madrid. Band29, 2005, S.9–17 (online als PDF-Dokument verfügbar).
↑Paul M. Kirk, Paul F. Cannon, David W. Minter, Joost A. Stalpers: Dictionary of the Fungi. 10. Auflage. Cabi Publishing, Wallingford, UK 2008, ISBN 978-0-85199-826-8, S. 520.
↑
Larissa Trierveiler-Pereira, Clarice Loguercio-Leite, Francisco D. Calonge, Iuri G. Baseia: An emendation of Phallus glutinolens. In: Mycological Progress. Band8, Nr.4, 2009, S.377–380, doi:10.1007/s11557-009-0603-7.
↑M. Zang: Acta Micologica Sinica. 14(4), 1995, S. 251.
↑Tiara S. Cabral et al.: Abrachium, a new genus in the Clathraceae, and Itajahya reassessed. In: Mycotaxon. 119, 2012, S. 419–429.
↑Larissa Trierveiler-Pereira et al.: Notes on Xylophallus xylogenus (Phallaceae, Agaricomycetes) based on Brazilian specimens. Mycotaxon. 120, 2012, S. 309–316.
↑
C. Mohanan: Macrofungi of Kerala. Kerala Forest Research Institute, Kerala, Indien 2011, ISBN 81-85041-73-3.
↑
G. Moreno, A. N. Khalid, P. Alvarado: A new species of Phallus from Pakistan. In: Mycotaxon. Band108, 2009, S.457–462.
↑Yury A. Rebriev, Thi Ha Giang Pham, Alina V. Alexandrova: Phallus coronatus sp. nov. from Vietnam. Mycotaxon 127, 2014, S. 93–96.
↑
D. E. Desjardin, B. A. Perry: A new species of Phallus from São Tomé, Africa. In: Mycologia. Band101, Nr.4, 2009, S.545–547.
↑
Hanns Kreisel, Anton Hausknecht: The Gasteral Basidiomycetes of Mascarenes and Seychelles 3. Some recent Records. In: Österreichische Zeitschrift für Pilzkunde. Band18, 2009, S.149–159.
↑Vagner G. Cortez, Iuri Baseia, Rosa Mara B. da Silveira: Two noteworthy Phallus from southern Brazil Mycoscience 52 (6)
↑HUILI LI, XUELAN MA, PETER E. MORTIMER, SAMANTHA C. KARUNARATHNA, JIANCHU XU & KEVIN D. HYDE: Phallus haitangensis, a new species of stinkhorn from Yunnan Province, China Phytotaxa 280 (2): 116–128Onlinedoi:10.11646/phytotaxa.280.2.2
↑
T. Kasuya: Phallus luteus comb. nov., a new taxonomic treatment of a tropical phalloid fungus. In: Mycotaxon. Band106, 2008, S.7–13.
↑
F. D. Calonge, M. M. de Sequeira, T. Freitas, E. Rocha, L. Franquinho: Phallus maderensis sp. nov., found in Madeira, Portugal. In: Boletin de la Sociedad Micologica de Madrid. Band32, 2008, S.101–104 (online als PDF-Dokument verfügbar).
↑ ab
HUILI LI, ETER E. MORTIMER, SAMANTHA C. KARUNARATHNA, JIANCHU XU, KEVIN D. HYDE: New species of Phallus from a subtropical forest in Xishuangbanna, China. In: Phytotaxa. Band163(2), 2014, S.91–103 (online als PDF-Dokument verfügbar).
↑T. R. Li, B. Song, B. Liu (2002). Three taxa of Phallaceae in HMAS, China. Fungal Diversity 11: 123-127.
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T. H. Li, B. Liu, B. Song, W. Q. Deng, T. X. Zhou: A new species of Phallus from China and P. formosianus, new to the mainland. In: Mycotaxon. Band91, 2005, S.309–314 (org.uk).
↑S. Adamčík, L. Cai, D. Chakraborty, X. H. Chen et al. 2015. Fungal Biodiversity Profiles 1-10. Cryptogamie Mycologie. 36 (2): S. 121-166
↑
Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7 (Nachdruck von 1996).
Weblinks
Commons: Phallus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien