Die 2005 gegründete Stiftung Ferien im Baudenkmal (Fondation Vacances au coeur du patrimoine, Fondazione Vacanze in edifici storici) übernimmt schweizweit historisch wertvolle Bauwerke, renoviert sie sanft und vermietet sie als Ferienwohnungen und Ferienhäuser. Sie ist eine Non-Profit-Organisation und verfügt seit 2013 über das ZEWO-Gütesiegel.[1]
Die Stiftung engagiert sich gesamtschweizerisch für den Erhalt von historisch wertvoller Bausubstanz und trägt somit zu intakten Kulturlandschaften und Ortsbildern bei. Die sorgfältig restaurierten Objekte werden für die Öffentlichkeit nutzbar gemacht, indem die Häuser für Ferien zu gemässigten Preisen gemietet werden können. Viele der Baudenkmäler stehen in entlegenen Orten. Ferien im Baudenkmal schafft dort eine Grundlage für nachhaltigen Tourismus und bringt langfristig Wertschöpfung in die Regionen, die oft von Abwanderung betroffen sind.[2]
Dieses Modell bietet nach eigener Ansicht verschiedene Vorteile:
Das Bauwerk kann weitgehend in seinem ursprünglichen Zustand erhalten bleiben und wird belebt. Der Ausbaustandard für eine Ferienwohnung kann einfach gehalten werden.
Mit den Einnahmen durch die Vermietung können die laufenden Kosten für den Unterhalt gedeckt werden.
Die Wohnungen sollen nicht nur eine Übernachtungsmöglichkeit, sondern ein Ferienerlebnis vermitteln. Der Aufenthalt im Baudenkmal schafft die Möglichkeit, traditionelle Baukultur hautnah zu erleben und damit einen Bezug zur lokalen und regionalen Geschichte und Tradition herzustellen. So wird die Sensibilisierung für Baukultur erhöht.[3][4]
Das Angebot wurde kontinuierlich vergrössert. Nebst alpinen Holzhäusern befinden sich Handwerker- und Bauernhäuser oder Bürgerhäuser im Besitz der Stiftung.[5]
Geschichte und Organisation
Die Grundidee für diese Organisation wurde 1995 vom ehemaligen Heimatschutzpräsident Caspar Hürlimann bei einer Delegiertenversammlung in den Raum gesetzt.[6] Der National Trust in England, feierte damals gerade sein 100-Jahr Jubiläum und inspirierte ihn dabei.[6] Im Jahr 2002 griff der damalige Geschäftsführer des Schweizer Heimatschutzes Philipp Maurer, die Idee wieder auf und setzte diese um. Man stiess durch eine Recherche auf den Landmark Trust, welcher bereits spezifisch jenes in England machte, was man nun auch in der Schweiz erreichen wollte.[6] Gegründet und gestiftet wurde Ferien im Baudenkmal schliesslich im November 2005 durch den Schweizer Heimatschutz (SHS), die ehrenamtliche Organisation.[7] Sie ist eine Non-Profit-Organisation und seit dem Jahr 2008 operativ. Sie ist rechtlich vom SHS unabhängig,[8] setzt sich jedoch für dessen Werte ein und wird in den administrativen Aufgaben vom SHS unterstützt. Der fünf- bis siebenköpfige Stiftungsrat setzt sich aus Vertretern relevanter Bereiche zusammen (Heimatschutz, Tourismus, Fundraising, Architektur etc.). Zusätzlich wird die Stiftung von einem Beirat beraten.[9][10] Die Geschäftsstelle der Stiftung befindet sich in der Villa Patumbah in Zürich, wo auch der Schweizer Heimatschutz ansässig ist.[11] Im Jahr 2010 wurde die Stiftung Ferien im Baudenkmal für den Milestone Tourismuspreis Schweiz nominiert, einen gemeinsamen Preis von Hotelrevue, Bundesamt für Wirtschaft (SECO) und Schweizer Tourismusverband für als besondere innovative geltende Projekte des Schweizer Tourismus.[12]
↑Jahresbericht der Stiftung Ferien im Baudenkmal 2013, S. 6.
↑Jahresbericht der Stiftung Ferien im Baudenkmal 2013, S. 7.
↑Philipp Maurer: Ferien im Baudenkmal. In: Harald Pechlaner (Hrsg.): Regionale Baukultur als Erfolgsfaktor im Tourismus: Nachhaltige Vermarktung. Schmid, Berlin 2010, S. 41–45, ISBN 978-3-503-12430-5. Online
↑ abcdefghijklmFerien im Baudenkmal-Ein Blick zurück-Chronologie in Zehn Jahre Ferien im Baudenkmal (2/2015), Heimatschutz/Patrimoine, 2015, S. 21.
↑Ferien im Baudenkmal-Ein Blick zurück-Chronologie in Zehn Jahre Ferien im Baudenkmal (2/2015), Heimatschutz/Patrimoine, 2015, S. 20.
↑Ferien im Baudenkmal-Ein Blick zurück-Chronologie in Zehn Jahre Ferien im Baudenkmal (2/2015), Heimatschutz/Patrimoine, 2015, S. 21 und 23.
↑Ofenhausstöckli in Zimmerwald - Eine Familien- und Herzensangelegenheit in Zehn Jahre Ferien im Baudenkmal (2/2015), Heimatschutz/Patrimoine, 2015, S. 44–45.
↑Ferien im Baudenkmal-Ein Blick zurück-Chronologie in Zehn Jahre Ferien im Baudenkmal (2/2015), Heimatschutz/Patrimoine, 2015, S. 20–21.