Stemmen lag dicht an der mittelalterlichen Handelsstraße, die Hildesheim und Braunschweig mit den Städten Westfalens verband und dessen Verlauf weitgehend dem der heutigen Bundesstraße 65 entspricht.
In den Akten des Domkapitels Minden[3] findet sich ein Vermerk über die Bitte des CalenbergischenLandrentmeisters Christoph Blume um einen Pachtnachlass für Stemmen in den Jahren 1650 bis 1658 wegen verminderten Korns durch die nasse Witterung.[4] Daran erinnert auch heute noch die Kornblume im Stemmer Wappen.[5]
Nach Aufzeichnungen im Stemmener Kirchenbuch von 1746 wurden vom Pastor Elias Friedrich Schmersahl in Stemmen die ersten Kartoffeln im Hannoverschen Land angebaut. An diesen „Kartoffel-Pastor“ erinnert ein Gedenkstein auf dem Platz zwischen der Kirche und dem ehemaligen Pfarrhaus im Ort.
Der Entwurf des Kommunalwappens von Stemmen stammt von dem Heraldiker und GrafikerAlfred Brecht, der sämtliche Wappen in der Region Hannover entworfen hat. Die Genehmigung des Wappens wurde am 13. Januar 1964 durch den Regierungspräsidenten in Hannover erteilt.[5]
Wappenbegründung: Im Wappen von Stemmen sind die Landesfarben enthalten, die einst auch die Farben des Bistums Minden und der Schaumburger Grafen waren. Es hat ferner durch die welfischen Leoparden die vielhundertjährige Oberherrschaft der Herzöge angezeigt, in der Kornblume das Andenken an den Landrentmeister Christoph Blume, der im Ort die Kirche stiftete und damit ein bleibendes Denkmal geschaffen hat, geehrt und in der Pflugschar den noch heute bäuerlichen Ort symbolisiert.
Naturdenkmale – drei Rotbuchen auf der Höhe des Stemmer Berges
Auszeichnungen
Stemmen wurde 1996 mit dem Prädikat „Schönstes Dorf“ im Landkreis Hannover ausgezeichnet
Persönlichkeiten
Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen
Elias Friedrich Schmersahl (1719–1775), lutherischer Theologe, Prediger und Literaturhistoriker, er wirkte von 1746 bis 1755 als Pastor in Stemmen
Ludwig Heinrich Meyer (1798–1855), evangelischer Pastor, literarisch trat er durch seinen Gedichtband Weser-Lieder (1844) hervor, er war von 1821 bis 1831 Pastor in Stemmen
Heinrich Tuschke (1868–1935), Maurer, Kaufmann und Konservenfabrikant, die von ihm gegründete Firma produziert seit 1977 Sauerkonserven in Stemmen
Herbert Otto Gille (1897–1966), SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS, verstarb in Stemmen
Literatur
Georg Dehio, Gerd Weiss (Bearb.): Stadt Barsinghausen/Stemmen – Ev. Kirche St. Johannis. In: Dehio Vereinigung (Hrsg.): Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen/Niedersachsen. 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag (DKV), München/Berlin 1992, ISBN 3-422-03022-0, S.1253ff.
↑ abStatistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S.160 (Digitalisat).
↑ abZahlen und Fakten. In: Webseite Stadt Barsinghausen. Abgerufen am 21. Juli 2017.
↑
Domkapitel Minden – Pachtnachlass. In: Archive in Nordrhein-Westfalen. Bestellsignatur: Domkapitel Minden. Aktennummer 544.
↑Michael Rademacher: Landkreis Hannover. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900 (Siehe unter: Nr. 67).