SteinschleifmaschineDie Steinschleifmaschinen werden zum Schleifen und Polieren von Natursteinen im Steinmetzgewerk eingesetzt. AbgrenzungEin Sonderfall sind die Steinschleifmaschinen, die zum Schliff von Schmucksteinen aus anderen Mineralen dienen; es sind keine Werkzeugmaschinen. Es handelt sich um Trommelmischmaschinen, in die Schleifmittel und Wasser eingebracht wird. Sie werden nach Befüllen in Rotation versetzt und schleifen die Steine bis zur Politur. GeschichteBevor Maschinen zum Schleifen und Polieren eingesetzt wurden, war das Schleifen eine aufwändige und kräftezehrende Arbeit. Diese Arbeiten wurden händisch ausgeführt und es kamen Schleifsteine zum Einsatz, die ein- oder beidhängig bewegt wurden oder es wurde ein Stahlklotz unter Einstreuung loser Schleifmittel hin und her bewegt. Als Erfinder des maschinellen Schleifens und Polierens von Granit im industriellen Maßstab, einem Hartgestein, gilt der Steinmetz Erhard Ackermann in den 1850er Jahren aus Weißenstadt im Fichtelgebirge. Schleif- und Poliervorgänge an Einzelstücken durch mit Dampfkraft angetriebenen Maschinen fanden bereits früher statt. Bekannt hierfür ist der Berliner Steinmetz Christian Gottlieb Cantian für das Polieren der großen Granitschale im Lustgarten Ende der 1820er Jahre. Mit der Entwicklung der Industrialisierung wurden im großen Maßstab Flächen geschliffen und poliert. Dabei kamen zunächst dampf- und später elektrisch angetriebene Schleifmaschinen zum Einsatz. Durchgesetzt hat sich das Prinzip der Gelenkarmschleifmaschine in großem Maßstab. Beispielsweise waren im Sudetenland, einem der großen Steinbruchgebiete, etwa 800 derartige Maschinen im Einsatz. Sie wurden nahezu ausschließlich von Frauen bedient. Es waren zumeist Ehefrauen der Steinmetze und Steinhauer, die ein zusätzliches Einkommen für ihre Familien erzielten. Die meisten Schleifvorgänge finden wassergekühlt statt. Ein Trockenschliff findet heute (2008) lediglich bei Kantenbearbeitungen von Weichgesteinen statt. Dabei werden händisch geführte, elektrisch oder mit Druckluft angetriebene Handschleifmaschinen eingesetzt.
TypologieBei den Steinschleifmaschinen, die Naturstein schleifen, wird grundsätzlich unterschieden in:
Die Steinschleifmaschinen sind Werkzeugmaschinen, bei denen das Werkzeug rotiert. SchleifmittelBei den Schleifmitteln, die für Natursteine verwendet werden, wird grundsätzlich zwischen losen und gebundenen Schleifmittel unterschieden. BindungsartenGebundene Schleifmittel in Schleifkörpern für die Natursteinverarbeitung sind: Stahlsand, Siliciumcarbid, Elektrokorund, Borcarbid und Diamanten.
SchleifkörnungDie verwendete Körnung wird auf den Rückseiten der Schleifkörper in Form von Zahlen von 000, 00, 0 und von 1 bis 5 angegeben. Die Schleifkörper für Hartgestein sind bei Nr. 3 und 4 feiner. Die Steinoberflächen von Naturwerksteinen werden je nach Anforderungen unterschiedliche geschliffen. Die Zahl der Körnung, die in der Regel auf der Rückseite der Schleifkörper angegeben ist, orientiert sich an der amerikanischen Maßeinheit Mesh, an der Anzahl der Maschen eines Siebs pro Zoll (25,4 mm), die auch Sieblinie genannt wird. Je größer die Zahl, desto feiner ist die Körnung. Je kleiner die Zahl ist, desto rauer ist die Steinoberfläche. SchleifkörperBeim Einsatz der sogenannten Schleifkörper kommen unterschiedliche geformte Systeme zum Einsatz. Nach der Form können Schleifringe, Schleifscheiben oder Schleifsegmente unterschieden werden. Eine Sonderform bilden Schleifwalzen, die Steinkanten schleifen. Die Merkmale und Eigenschaften der Schleifkörper hängen im Wesentlichen vor allem von der Schleifmittelkörnung, von der Bindungsart und vom Gefüge ab. Literatur
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