Steinbach (Iffeldorf)

Steinbach
Gemeinde Iffeldorf
Koordinaten: 47° 46′ N, 11° 18′ OKoordinaten: 47° 46′ 2″ N, 11° 17′ 59″ O
Höhe: ca. 614 m ü. NHN
Einwohner: (1987)[1]
Postleitzahl: 82393
Vorwahl: 08856
Steinbach (Bayern)
Steinbach (Bayern)
Lage von Steinbach in Bayern
Orthofoto von Steinbach
Orthofoto von Steinbach
Ehemaliger „Jagl“-Hof (Villa Steinbach)

Steinbach ist ein Ortsteil der oberbayerischen Gemeinde Iffeldorf im Landkreis Weilheim-Schongau. Die Einöde liegt etwa 1,3 Kilometer westsüdwestlich vom Iffeldorfer Ortskern und ca. 700 Meter nordöstlich des Antdorfer Ortsteils Wasla.

Der Ortsname ist vom südöstlich vorbeifließenden gleichnamigen Bach übernommen.

Geschichte

Der „Jagl“ um 1915

Lange Zeit bestand Steinbach aus zwei Höfen: Der größere war der „Berl“, vermutlich ein 14-Hof, möglicherweise dem Kloster Ettal zinspflichtig. Von ihm wird um 1645 erstmals berichtet. Nachdem er 1876 abgebrannt war, wurde er neu errichtet und im Jahr 1912 von Christian Ring, einem preußischen Hauptmann, erworben. Ab 1950 verpachtete dessen Enkel das Anwesen und um 1960 wurde die Landwirtschaft aufgegeben. Nach einer kurzen Nutzung als Reiterhof verkam der Hof zusehends, so dass er 1989 wegen Baufälligkeit abgebrochen wurde. An seiner Stelle entstanden mehrere Gebäude. Der zweite, kleinere Hof war der „Jagl“, von dem um 1618 erstmals berichtet wird. Er war möglicherweise ein 18-Hof und wahrscheinlich ebenfalls dem Kloster Ettal zinspflichtig. Auch dieses Gebäude kaufte Christian Ring 1912 und erweiterte es durch den Anbau zweier Seitenflügel zu einer Villa.[2] Ring betrieb Steinbach als Gutshof, auch heute wird der „Jagl“-Hof noch mitunter als „Gut Steinbach“ bezeichnet.[3][4]

Bis mindestens 1973 wurde Steinbach in den bayerischen Ortsverzeichnissen noch als Weiler klassifiziert,[5] spätestens ab 1987 dann als Einöde.[1] Am 1. Januar 1978 erfolgte die Umgemeindung des Orts im Zuge der Gebietsreform in Bayern von der aufgelösten Gemeinde Frauenrain nach Iffeldorf.[6]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Gebäude
(ab 1885 nur Wohngebäude)
1867[7] 16 5
1871[8] 12 7
1885[9] 14 2
1900[10] 20 2
1925[11] 19 3
1950[12] 49 3
1961[13] 6 3
1970[5] 14
1987[1] 2 1

Einzelnachweise

  1. a b c Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 158 (Digitalisat).
  2. Kornelia Bukovec, Karl Exner: Iffeldorf. Geschichte eines Dorfes. Hrsg.: Gemeinde Iffeldorf. Selbstverlag, Iffeldorf August 1994, S. 68–70.
  3. Iffeldorf/Verkehrsunfall. In: bayregio.de. 13. September 2009, abgerufen am 17. März 2018.
  4. Hubert Kroiß: Breitbandversorgung. (PDF; 6,76 MB) In: Im Blickpunkt. Eine Information des CSU-Ortsverbandes Iffeldorf. Juli 2015, S. 2, abgerufen am 17. März 2018.
  5. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 63 (Digitalisat).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 595 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  7. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869 (Digitalisat).
  8. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 373, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  9. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 356 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 355 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 366 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 344 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 255 (Digitalisat).