Der Siedlungsname Steinacker ist seinem neuhochdeutschen Sinn entsprechend als steiniger Acker zu verstehen, bei dem sich die Fläche in einem steinigen Gelände befindet, die wenig fruchtbar und von Steinen übersät ist.
Der heutige Straßenname Steinacker wird im Urkataster als eine südlich des Wegs von Bensberg nach Immekeppel (Moitzfeld – Löhe) gelegene Siedlung erwähnt. Der Weiler Steinacker habe sich aus der mittelalterlichen Siedlungsgründung Steynacer in der großen Rodeepoche zwischen 1000 und 1300 entwickelt.[1] Urkundlich erscheint der Name Steinacker erstmals im Jahr 1413, als Gerhard und Alveradis von Zweiffel der Dünnwalder Küsterei einen Zins aus ihrem Erbe Steinacker stifteten.[2] 1487 gehörte die Hofschaft Steinacker zur Honschaft Oberhausen, während das Gut lehnsrechtlich zum Hofverband des Immekeppeler Lehnshofes gehörte.[1] 1586 werden zwei Höfe erwähnt, von denen der eine dem Engel Steinacker und der andere Lurry Heinrich aufm Steinacker gehörte.[2] Bedingt durch den Bergbau stieg die Bevölkerung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sprunghaft an.
Aufgrund des Köln-Gesetzes wurde die Stadt Bensberg mit Wirkung zum 1. Januar 1975 mit Bergisch Gladbach zur Stadt Bergisch Gladbach zusammengeschlossen. Dabei wurde auch Steinacker Teil von Bergisch Gladbach.
Wahrscheinlich haben bereits Römer in der Umgebung von Steinacker Bergbau betrieben. Sichere Spuren deuten an vielen Stellen auf mittelalterlichen Bergbau hin. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts begann der industrielle Bergbau der Grube Weiß, deren größte Lagerstätte in Steinacker war.
Kurt Kluxen: Geschichte von Bensberg, Paderborn 1976
Herbert Stahl: Moitzfeld. Durch das Leben, durch das Jahr „om Platz“, Bergischer Geschichtsverein Rhein-Berg e. V., Band 56, Bergisch Gladbach 2009, ISBN 3-932326-56-3.
Einzelnachweise
↑ abAndree Schulte: Bergisch Gladbach Stadtgeschichte in Straßennamen, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Berg e. V., Band 11, Bergisch Gladbach 1995, ISBN 3-9804448-0-5, S. 366 f.
↑ abRudi Thieser: Der Steinacker, eine Chronik. Bensberg 2001.
↑Wilhelm Fabricius : Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
↑Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band1. Karl August Künnel, Halle 1821.
↑Friedrich von Restorff: Topographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
↑Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
↑Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr.XI. Berlin 1874.
↑Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
↑Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
↑Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft XII), Berlin 1909.