Stefan de Walle wurde als Sohn eines bildenden Künstlers in Den Haag geboren. Als er sieben Jahre alt war, zog die Familie nach Twello bei Deventer, wo er die „Wilpse Dijkschool“ (Schule) besuchte. Anschließend nahm er den Unterricht in der Waldorfschule in Zutphen.[2] Er studierte an der Toneelschool Arnhem, wo er 1989 das Examen machte.
Theaterlaufbahn
Nach seinem Studium spielte De Walle beim RO Theater in Rotterdam. 2001 wechselte er zum Het Nationale Toneel. Hier trat er jedes Jahr in verschiedenen Produktionen auf. 2010 sprach er sich zusammen mit 500 weiteren Mitgliedern der Socialistische Partij (SP) öffentlich gegen Kürzungen des staatlichen Kulturetas aus.[3]
Flodder
Einem größeren Publikum, auch in Deutschland, wurde Stefan de Walle bekannt durch seine Rolle als Sohn Klaus in der Fernsehserie Flodder, sowie in den Spielfilm Flodder Forever. Wobei sein Auftritt erst in diesem dritten Spielfilm erfolgt; in den ersten beiden Spielfilmen (welche vor der Serie liefen) wurde Klaus noch von René van ’t Hof dargestellt.
Er war, wie auch seine Filmschwester Tatjana Šimić anwesend, als während einer privaten Feier im Flodder-Studio in Almere ihr Kollege Coen van Vrijberghe de Coningh (er spielte den Johnnie Flodder) einen plötzlichen Herzstillstand erlitt und starb. Dieser Vorfall hinterließ zeitlebens einen bleibenden Eindruck auf De Walle.[4] Er war einer der Sargträger auf De Coninghs Beerdigung.[5] De Coningh war es der zusammen mit De Walle die Idee für die Folge 5.6 Egotrip hatte, worin Johnnie und Klaus ihre Identität tauschen.
2007 sah man De Walle erneut in einer Produktion des Flodder-Regisseurs Dick Maas, in dem Film Moordwijven.
Die Flodder-Serie ist die am häufigsten wiederholte Serie im niederländischen Fernsehen. Das hatte zur Folge, dass De Walle 2008 zusammen mit einigen anderen Schauspielern vor Gericht zog, weil sie schon lange keine Vergütung mehr für diese Wiederholungen erhielten. 2011 wurde die Klage erfolgreich beschieden.[6] 2020 gab er sein Mitwirken an der Dokumentation De Dick Maas Methode bekannt.
Sinterklaas
Seit 2011 spielt er im öffentlich-rechtlichen Rundfunk landesweit den Sinterklaas, als Nachfolger von Bram van der Vlugt. De Walle wurde zuvor von seinem Bühnenkollegen (Kopenhagen) Van der Vlugt angesprochen, ob er diese Aufgabe übernehmen wolle.[7] Gleich zu Beginn übernahm er den Intocht van Sinterklaas und die Auftritte im Sinterklaasjournaal.
Auszeichnungen
2010 und 2013 empfing er den Arlecchino, den Theaterpreis für die beste männliche Nebenrolle für seinen Auftritt in Der Kirschgarten (De Kersentuin) und Spieltrieb (Speeldrift). Für seine Hauptrolle in dem Film De Marathon wurde er jeweils als bester Schauspieler für das Goldene Kalb und den Rembrandt Award nominiert.[8] Das Stück Kopenhagen, worin De Walle neben Bram van der Vlugt und Liz Snoijink, eine der Hauptrollen bekleidete, wurde 2009 mit dem Toneel Publieksprijs ausgezeichnet.[9]
Theaterrollen
Von 1989 bis 2001 spielte beim Rotterdamer RO Theater. 2001 wechselte er zum Het Nationale Toneel.
Het stenen bruidsbed (Regie Johan Doesburg, 2013)
Speeldrift (Regie Casper Vandeputte, 2012/2013)
Koninginnenacht (Regie Franz Wittenbrink, 2011/2012)