Stefan Ettlinger studierte von 1980 bis 1988 an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Alfonso Hüppi. Er beendete die Akademiezeit 1985 als Meisterschüler. In der Folge entstanden seine ersten Filme. Ebenso inszenierte er in dieser Zeit Performances, komponierte Musik und wurde u. a. Mitglied der AGZ (Anarchistische GummiZelle). Weitere Mitglieder der AGZ sind Thorsten Ebeling, Heinz Hausmann, Bertram Jesdinsky, Otto Müller, Ulrich Sappok.
2008 erhielt er eine Gastprofessur für Malerei am College Of Fine Art der Kyung-Hee-Universität in Seoul, Korea. Im Wintersemester 2010/2011 übernahm er eine Vertretungsprofessur (Freie Grafik und Malerei, Klasse Alexander Roob) an der Staatlichen Akademie für Bildende Künste Stuttgart. Im Jahr 2012 nahm er an einem zweimonatigen Aufenthalt in Chongqing, China im Rahmen eines Künstleraustauschprogramms der Stadt Düsseldorf teil. Im 2013 reiste er erneut für mehrere Monate nach Chengdu (Austauschprogramm des DCKD Düsseldorf) und Chongqing (China), um dort künstlerisch zu arbeiten. Es entstanden eine Vielzahl von Zeichnungen auf Papier und auf Hartfaserplatten.
Seit den 1980er Jahren malt Etllinger Bilder mit Eitempera. Sie zeigen meist skizzenhaft, figürliche oder gegenständliche Geschehnisse. Seine Vorlagen sind meist Filmstills, Fotografien und selbst angefertigte Skizzen. Diese setzt er collagenartig zusammen und bearbeitet malerisch die voneinander abweichenden Perspektiven und stellt sie einander gegenüber. Die Handlungsebenen werden dabei horizontal oder vertikal voneinander getrennt, teilweise aber auch in einen gemeinsamen landschaftlichen Zusammenhang gestellt.
Die szenenartigen Momente bleiben bedeutungsoffen und müssen vom Betrachter selbst zu narrativen Elementen zusammengefügt werden. In seine Arbeitsweise fließen Videoclips, Toncollagen, Performances, theatralische Aktionen ebenso ein, wie seine Filme. Darin spiegeln sich u. a. anderem auch seine Erlebnisse mit der Düsseldorfer Künstlergruppe Anarchistische GummiZelle wider.
2024: Der malender Maler und der malende Zeichner, mit Arbeiten von Stefan Ettlinger und Heinz Hausmann, Martin Leyer-Pritzkow Ausstellungen, Düsseldorf
2021 Bombi – Flatware vs. Wetware, Neubrückstr. 6, Düsseldorf
2018 DIE GROSSE Kunstausstellung NRW Düsseldorf., Kunstpalast am Ehrenhof, Düsseldorf
1990: Ringenberg-Stipendium des Landes Nordrhein-Westfalen
2000: Stipendium Schloß Balmoral, Bad Ems
2001: Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds
2004: Arbeitsstipendium Künstlerhäuser Worpswede
2006: Projekt-Stipendium Schloß Balmoral, Bad Ems
2014: Bergischer Kunstpreis, Solingen
Filme
1983: Nach dem Krieg fuhr Johnny nach Wien (1:45 Min., Super 8 aus dem Programm der Anarchistische GummiZelle AGZ)
1998: Die Nomaden (3:38 Min.)
2008: Vanessa Of The Cave (short version)(14:00 Min.)
2010: Planet Ohne Titel (7:45 Min.)
2012: rom chinaland to ricardo (2:58 Min.)
2012: bild (3:02 Min.)
Literatur
Krefelder Kunstmuseen (Hrsg.): Stefan Ettlinger. Malerei. Krefeld 2002, ISBN 3-926530-97-9.
Neue Malerei. Museum Frieder Burda, Erwerbungen 2002–2005. Hatje Cantz, Ostfildern-Ruit 2006, ISBN 3-7757-1779-X.
Peter Liese (Hrsg.); Thomas Hirsch: Künstler in Düsseldorf. (Edition Biograph). Salon, Köln 2007, ISBN 978-3-89770-296-7.
Andreas Baur für die Galerien der Stadt Esslingen am Neckar (Hrsg.): 5000 Jahre moderne Kunst – Painting, Smoking, Eating. Verlag für moderne Kunst, Nürnberg 2008, ISBN 978-3-940748-48-5.
Stiftung Frieder Burda (Hrsg.): Die Bilder tun was mit mir... , Einblicke in die Sammlung. Hatje Cantz, Ostfildern 2010, ISBN 978-3-7757-2672-6.
Museum für Neue Kunst – Städtische Museen Freiburg (Hrsg.): Etaneno. Kunst aus dem Museum im Busch. modo, Freiburg i. Br. 2011, ISBN 978-3-86833-076-2.