Stefan BorgStefan Borg, zeitweise Stefan Lehbert, (* 1954 in Örebro, Schweden) ist ein schwedischer literarischer Übersetzer und Verleger, der vor allem Werke des philosophischen Existentialismus ins Schwedische überträgt und veröffentlicht. Er leitet den 1994 von ihm gegründeten Buchverlag Nimrod Förlag, der heute seinen Sitz an seinem Wohnort in der südschwedischen Gemeinde Hörby hat. Die ehemalige deutsche Reihe des Verlags wurde unter dem Namen Edition Rugerup 2005 gegründet und bis 2010 in Schweden von seiner damaligen Ehefrau, der deutschen Übersetzerin und Verlegerin Margitt Lehbert, geleitet. Nach Ehescheidung lebt Margitt Lehbert wieder in Berlin, wo sie die Edition Rugerup seit 2011 als eigenständigen Verlag weiterführt. Leben und WerdegangStefan Borg diente ab 1973 in der Schwedischen Luftwaffe, wo er zum Kampfpiloten ausgebildet wurde. 1983 schied er aus dem Militärdienst aus und studierte dann bis 1985 Russische Sprache und Literaturwissenschaft an der Universität Stockholm. Während seines Studiums war er von 1984 bis 1985 Gaststudent an der Staatlichen Universität von Moskau in der (damaligen) Sowjetunion.[1] Nach seiner Rückkehr nach Schweden übersetzte er Werke der russischen Philosophen Nikolai Berdjajev (schwedisch Nikolaj Berdjajev) und Leo Schestow (schwedisch Lev Sjestov) aus dem Russischen in die schwedische Sprache. 1994 gründete Borg in dem kleinen Ort Guldsmedshyttan in der Gemeinde Lindesberg einen Buchverlag, den Nimrod Förlag.[2][3] Er begann in seinem Kleinverlag Übersetzungen von Werken des philosophischen Existenzialismus in schwedischer Sprache herauszugeben, wie zum Beispiel von Schestow sowie vor allem von dem dänischen Existenzphilosophen Søren Kierkegaard (schwedisch Sören Kierkegaard). Unter anderem hat Borg seit 1995 elf Schriften von Kierkegaards philosophischem Werk übersetzt und publiziert. Seine spätere Frau, die deutsche Übersetzerin Margitt Lehbert, lernte er kennen, als diese ein Stipendium im Schriftsteller- und Übersetzerzentrum im gotländischen Visby wahrnahm. Lehbert hatte nach ihrem Studium bei Verlagen in den USA gearbeitet und war danach als freie Übersetzerin in Berlin, den Niederlanden und zuletzt wieder in Berlin tätig gewesen. Stefan Borg und Margitt Lehbert heirateten, wobei Borg den Nachnamen Lehbert übernahm, bei seiner Übersetzer- und Verlegertätigkeit jedoch weiterhin unter seinem Geburtsnamen auftrat.[4] Das Ehepaar lebte und arbeitete einige Jahre in Berlin und übersiedelte bald nach der Geburt ihrer zwei Kinder nach Schweden.[2] Im Jahr 2005 wurde seine Frau seine Verlagspartnerin in seiner schwedischen Nimrod Förlag AB und leitete die deutsche Reihe, die unter dem Namen Edition Rugerup erschien und vor allem internationale Dichtung in deutscher Übersetzung vorstellte.[5] Stefan und Margitt Lehbert wurden um 2010 geschieden. Stefan Borg nahm seinen Geburtsnamen wieder an, während Margitt Lehbert nach Deutschland zurückging und seither wieder in Berlin lebt. Seit 2011 führt sie dort die Edition Rugerup als eigenständigen und nunmehr deutschen Buchverlag fort. Stefan Borg lebt in der südschwedischen Provinz Skåne län (historische Provinz Schonen) in der Nähe des zur Gemeinde Hörby gehörenden Dorfs Önneköp. Er führte 2014 die Wahlliste der nationalistischen Sverigedemokraterna für die Gemeindevertretung in Hörby an erster Stelle an.[6] Literarische Übersetzungen (Auswahl)Übersetzung ins Schwedische
Übersetzung ins Deutsche
Tätigkeit als VerlegerIn seiner Nimrod Förlag AB publizierte Borg neben seinen Übersetzungen von Werken von Berdjajev und Sjestov und vor allem von Kierkegaard ins Schwedische, mittlerweile auch eine Arbeit des schwedischen Philosophen Gunnar Odhner (Den tredje möjligheten, 1996) und einen Roman des russischen Literatur-Nobelpreisträgers Ivan Bunin (Byn, 1998; Übersetzung von Ruth Wedin Rothstein). In der Edition Rugerup, die von 2005 bis 2010 in Schweden von seiner damaligen Ehefrau Maritt Lehbert geleitet wurde, erschienen Lyrikbände und Romane von internationalen Schriftstellern in deutscher Sprache, darunter der australische Literaturnobelpreis-Kandidat Les Murray, der schottische Dichter Iain Crichton Smith und die deutschen Lyriker Thomas Kunst und Sabine Lange. Seit 2011 ist die Edition Rugerup unter Leitung von Lehbert ein eigenständiger deutscher Buchverlag mit Sitz in Berlin. Weblinks
Einzelnachweise
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