Stangengrün verfügt über eine lockere überwiegend straßenbegleitende Bebauung sowie eine kleine Eigenheimsiedlung und einzelne Eigenheim-Neubauten. Es gibt eine Vielzahl an Drei- und Vierseitenhöfen sowie ein- bis zweigeschossigen Einzelhausbebauungen.
Der Ort besitzt überwiegend eine Wohnfunktion, es ist aber eine Struktur aus ortsverträglichen Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben sowie landwirtschaftlichen Einrichtungen vorhanden. Zudem befindet sich mit der Ebert & Weichsel GmbH eine traditionelle Bürstenproduktion als größtes Unternehmen des Ortes und eine Kindertagesstätte in Trägerschaft der Stadt Kirchberg in Stangengrün. Die Stangengrüner Mühlenbäckerei AG unterhält im Ort eine Filiale und sichert mit dem Verkauf von Alltagswaren und Lebensmitteln die Nahversorgung.
Geschichte
Das Waldhufendorf Stangengrün wurde um 1200 von den Herrn der Burg Schönfels gegründet. Die Grundherrschaft hatte damals das im Ort befindliche Rittergut Stangengrün. Im Unterschied zu dem Hauptort Kirchberg und den anderen Ortsteilen gehörte Stangengrün von 1764 bis 1856 zum Amt Zwickau, danach zum Gerichtsamt Kirchberg und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Zwickau, dessen Nachfolger der Landkreis Zwickau ist. Von Juli bis Dezember 1952 gehörte Stangengrün kurzzeitig zum Kreis Auerbach im Vogtland und wurde dann wieder in den Kreis Zwickau zurückgegliedert.
Am 1. Januar 1997 wurde Stangengrün nach Kirchberg eingemeindet.
Demografie
Die Einwohnerzahl von Stangengrün beträgt 627[1]. Ausgehend von der Einwohnerzahl im Jahr 1990 beträgt die prozentuale Bevölkerungsentwicklung 98,0 %, während die Bevölkerung der Stadt Kirchberg auf 65,3 % sank[2].
Bevölkerungsverteilung und Altersstruktur in Stangengrün[2]
Ort
Einwohner
Altersstruktur
0 bis 15 Jahre
16 bis 65 Jahre
über 65 Jahre
Anzahl
Prozent
Anzahl
Prozent
Anzahl
Prozent
Stangengrün
627
102
16,3 %
395
63,0 %
130
26,7 %
Kirchberg mit Ortsteilen
8.551
1.054
12,3 %
5.273
61,7 %
2.224
26,0 %
Dorfleben
In Stangengrün gibt es einen Dorf-, Heimat- und Jugendverein, einen Sportverein, einen Kleintierzüchterverein und einen Feuerwehrverein. Periodisch regelmäßig wiederkehrende Veranstaltungen sind das Feuerwehrfest, das Lindenfest, das Kinderfest, das Pyramidenanschieben und die Geflügelschau.
Im Jahr 2015 nahm Stangengrün am Sächsischen Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teil, belegte dort den 1. Platz und qualifizierte sich für den Bundeswettbewerb. Im Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2016 erreichte man die Auszeichnung „Silberdorf“.
Religionen
Kirchengeschichtlich gibt es in Stangengrün einen Unterschied zu den anderen Kirchberger Ortsteilen. Der Ort gehörte früher zur ParochieHirschfeld. Heute bildet die Marienkirchgemeinde Stangengrün ein Kirchspiel mit den Nachbargemeinden in Wildenau und Obercrinitz innerhalb der Ephorie Zwickau.
Sehenswürdigkeiten
In der St. Marienkirche findet sich ein von dem Schnitzer Peter Breuer gefertigter Altar aus dem frühen 16. Jahrhundert. Auf der Empore befindet sich eine kostbare Orgel des Orgelbauers Johann Jacob Schramm (Mülsen St. Niclas) aus den Jahren 1766/69 mit einem Manual und 17 klingenden Registern.[3]