Stadtwerke Eckernförde
Die Stadtwerke Eckernförde GmbH sind als kommunale Eigengesellschaft der Stadt Eckernförde[1] ein öffentliches Versorgungsunternehmen mit Sitz am Bornbrook. Das Stammkapital beträgt 3,91 Millionen Euro. TätigkeitsbereichDas Unternehmen ist in Eckernförde in den Geschäftsbereichen Elektrizitäts-, Fernwärme-, Wasser- und Gasversorgung sowie Telekommunikation (Breitband-Internetzugang „EckiTel“)[2] aktiv. Die Stadtwerke betreiben in Eckernförde außerdem ein Meerwasser-Wellenbad, einen Wohnmobilstellplatz, ein Parkhaus und den Stadthafen. Eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke Eckernförde ist die Biomasse-Energieversorgung Domsland GmbH. Die Stadtwerke Schleswig, die Stadtwerke Eckernförde und die Stadtwerke Rendsburg haben Ende 2019 die gemeinsame Tochtergesellschaft „Stadtwerke SH GmbH & Co. KG“ gegründet, die am 1. Januar 2020 die Arbeit aufnahm.[3] Gasversorgung1860 wurde begonnen, Eckernförde mit Stadtgas zu versorgen, Borby folgte 1928. Seit 1881 konnte die benötigte Steinkohle per Bahn herangeschafft werden. Anfangs wurden 84 Gaslaternen der Innenstadt versorgt, ab 1867 wurde Gas auch zum Betrieb von Motoren in Gewerbebetrieben verwendet. Seit 1940 liefern die Stadtwerke Kiel Gas. 1945 wurde die Gaserzeugung in Eckernförde eingestellt. Ab den 1950er-Jahren wurden auch die Öfen der Fischräuchereien mit Gas betrieben. Ab 1960 wurden immer mehr Geräte in Privathaushalten mit Gas versorgt. 1975 erfolgte die Umstellung auf Erdgas. Seit 2003 betreiben die Stadtwerke Eckernförde an der Bundesstraße 76 eine Erdgastankstelle.[4] Wasserversorgung1919 wurde das erste Wasserwerk in Betrieb genommen. Im Eckernförder Ortsteil Borby steht der Wasserturm Eckernförde, der als Reservoir diente. 1964 wurde das Wasserwerk Süd (Bornbrook) gebaut, 1976 das Wasserwerk Nord (Feldweg). Die Wasserwerke liefern über 100 km Leitung jährlich 1.400.000 m³ Wasser an 6.100 Hausanschlüsse. Acht Brunnen fördern Wasser aus einer Tiefe von 30 bis 100 m.[5] ElektrizitätsversorgungVon 1993 bis 1996 testeten die Stadtwerke eine Übermittlung der Stromnachfrage über Rundsteuertechnik[6] an die angeschlossenen Haushalte. Dabei wurde auf sogenannten „Strom-Ampeln“ mit roten, gelben oder grünen Leuchten die Auslastung dargestellt. Elektrogeräte konnten darüber bei Erreichen des Status „Grün“ eingeschaltet werden.[7] Der Versuch gilt als Meilenstein in der frühen Forschung über Intelligente Stromnetze („smart grids“).[8] FernwärmeDie Stadtwerke Eckernförde betreiben mehrere erdgasbetriebene Blockheizkraftwerke und Mini-Blockheizkraftwerke. Sie sind Hauptgesellschafter der Biomasse Energie Versorgung (BEV) Domsland GmbH. Die BEV Domsland versorgt 400 Wohneinheiten mit Wärme und speist Strom ins Netz.[9] MaschinenhalleDie Maschinenhalle der Stadtwerke Eckernförde gilt als Kulturdenkmal (Objekt-Nr.: 11329).[10] Sie wurde 1912 von Hans Wolter, Lehrer der Baugewerkschule Eckernförde, entworfen und wird dem auslaufenden Jugendstil zugerechnet.[11] Seinerzeit war in der Halle das erste Elektrizitätswerk der Stadt untergebracht und produzierte Gleichstrom.[11] 1949 begann die Umstellung auf Drehstrom.[11] Seit 1997 steht in der Maschinenhalle ein Blockheizkraftwerk.[11] Das Gebäude steht unter Denkmalschutz[11] und ebenfalls der kleine Wasserturm einige Meter westlich der Halle (Objekt-Nr.: 7081). WohnmobilstellplatzDer barrierefreie Wohnmobilstellplatz am Windebyer Noor hat auf 7.000 m² Platz für 49 Wohnmobile und ist mit einem Hot Spot (WLAN) ausgestattet. Das Servicegebäude verfügt auf 230 m² über Duschen, Toiletten, Waschmaschine und Trockner, Küche mit Backofen und Herden, Spülmaschine und eine Hundedusche.[12] StadthafenDie Stadtwerke betreiben auch den Eckernförder Stadthafen mit seinen rund 900 Meter langen Kaianlagen sowie die über 100 Yacht-Liegeplätze im Vorhafen.[13] Der Hafen dient unter anderem noch als Fischereihafen; ein Güterumschlag fand in den letzten Jahren nicht mehr statt.[14] Der Stadthafen mit seiner gesamten Wasserfläche steht unter Denkmalschutz (Objekt-Nr.: 7382). Zusätzlich speziell geschützt sind die Holzbrücke (Objekt-Nr.: 7383), der Alte Hafen-Leuchtturm (Objekt-Nr.: 7093) sowie flankierende (nicht mehr zum Betriebsbereich der Stadtwerke gehörende) Gebäude wie das Rundsilo (Objekt-Nr.: 1691), das Alte Zollhaus (Objekt-Nr.: 7224), der Siemsen-Speicher (Objekt-Nr.: 1702). WeblinksEinzelnachweise
Koordinaten: 54° 27′ 46,2″ N, 9° 50′ 1,1″ O |
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