St. Kastor (Rengsdorf)Die römisch-katholische Kirche St. Kastor in Rengsdorf (Rheinland-Pfalz, Deutschland), wurde 1924 errichtet und erhielt 1974 durch einen umfassenden Umbau ihr heutiges Aussehen. Als Filialkirche ist sie der Pfarrkirche „Hl. Schutzengel“ in Kurtscheid angegliedert und gehört mit dieser zu der römisch-katholischen „Pfarreiengemeinschaft Kurtscheid, Niederbreitbach und Waldbreitbach“. GeschichteDer 29. August 857 ist das Datum der ersten Erwähnung einer Kirche in Rengsdorf (und damit auch des Ortes Rengsdorf), und zwar in einer Urkunde des Trierer Bischofs Tietgaut, in dem der Zehntbezirk der Pfarrei beschrieben wird. Die Kirche war eine Eigenkirche im Bezirk des Koblenzer Kastorstiftes mit eigenem Zehntbezirk für den Unterhalt von Kirche und Priester, d. h. die Erträge aus dem Zehnten waren an das St.-Kastor-Stift in Koblenz abzuführen ("ad altarem St. Castoris"). St. Castor wirkte im 4. Jahrhundert in Karden an der Mosel als Missionar. Die Kirche ist die einzige vor dem Jahr 1000 beurkundete Kirche im Westerwald. Die Kirche von 857 stand am Platz der jetzigen evangelischen Kirche zu Rengsdorf. Zuerst handelte es sich wohl um eine Holzkirche. Im 12. Jahrhundert wurde eine Kirche aus Stein errichtet, von der noch der Turm aus Bruchsteinen erhalten ist. Die Kirche war Johannes dem Täufer geweiht ("Johann Baptist", bezeugt 1347). 1905, bei der Errichtung eines neuen Kirchenschiffs im neugotischen Stil, wurde der alte Kirchturm überputzt und mit einer neuen Spitze versehen. Graf Johann IV. zu Wied führte 1560 in seinem Herrschaftsbereich die Reformation ein. 1563 bekam die Gemeinde Rengsdorf ihren ersten evangelischen Pfarrer, Johannes Heyen von Cobern. 1564 tagte eine Synode der Gemeinden des Wiedischen Landes in Honnefeld und fasste Beschlüsse zur Durchführung der Reformation. Bei der Synode zu Dierdorf 1587 vereinbarten die Delegierten der Gemeinden die Einführung des Heidelberger Katechismus (reformiertes Bekenntnis) im Wiedischen Land. Seit der Reformationszeit ist also die Kirche am alten Standort mit der dazugehörigen Gemeinde evangelisch. Bis zum Aufschwung des Fremdenverkehrs um 1890 war der Anteil der Katholiken in der Gemeinde Rengsdorf gering. Mit den aus dem katholischen Rheinland kommenden Gästen ergab sich die Notwendigkeit eines katholischen Sonntagsgottesdienstes, was den Beschluss zum Bau einer römisch-katholischen Kirche zur Folge hatte. Durch den Ersten Weltkrieg verzögerte sich der Baubeginn. Am 15. Juni 1924 beschloss der Kirchenvorstand den Bau der neuen Kirche in Rengsdorf. Der erste Spatenstich erfolgte am 1. September 1924 und die Einweihung der Kirche am 14. Juni 1925. Die neue römisch-katholische Kirche in Rengsdorf wurde dem Apostel der Moselfranken, St. Castor, geweiht. 1928 wurde der einfache Notaltar durch einen gestifteten neuen Hochaltar ersetzt. 1942 wurde die einzige Glocke eingeschmolzen. Im weiteren Verlauf des Zweiten Weltkriegs erlitt die Kirche bei einem Bombenangriff schwere Schäden. Nach dem Krieg wurden die Schäden dank zahlreicher Spenden und Stiftungen bald behoben. Innenausstattung1974 erfolgte der Umbau der Kirche zur heutigen Gestalt. Die Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils (Volksaltar) machten eine Erweiterung des Altarraumes erforderlich. Die alte Küsterwohnung und der Schulraum wurden abgerissen.
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KlosterwegAn der St. Kastor-Kirche beginnt der im Mai 2009 eröffnete „Klosterweg“, der von Rengsdorf aus den Wanderweg Rheinsteig mit dem Westerwald-Steig in Waldbreitbach verbindet. Der Klosterweg führt von dem Kirchenparkplatz in der Friedrich-Ebert-Straße aus in Richtung Hardert, über Ehlscheid und Kurtscheid in das Wiedtal zum Kloster St. Marienhaus. Von dort geht es weiter bis zur Pfarrkirche in Waldbreitbach und zur Anbindung an den Westerwald-Steig. Mit 17 Kilometern Länge ist der Weg als Tagesetappe angelegt. Literatur
WeblinksCommons: St. Kastor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Koordinaten: 50° 30′ 19″ N, 7° 29′ 48″ O |
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