St. Olaus zu den drei Säulen (norwegisch: St. Johanneslogen St. Olaus til de tre Søiler) ist eine Johannisloge innerhalb des Norwegischen Freimaurerordens (Den Norske Frimurerorden, St. Johannesloge nr. 8). Die Loge wurde am 2. Mai 1903 in Oslo – damals als „Kristiania“ bezeichnet – gegründet und unterliegt den Regeln der Großen Norwegischen Loge (Den Norske Store Landsloge). Ihr Name bezieht sich auf Olav den Heiligen. Die drei Säulen beziehen sich auf einen Freimaurer-Tempel, diese symbolisieren Weisheit, Stärke und Schönheit. Der lateinische Wahlspruch der Loge lautet: E Tenebris ad Lucem, norwegisch: Fra Mørket til Lyset, auf Deutsch: Von der Dunkelheit zum Licht.
Die „Søilene“ ist heute die größte St. Johannesloge mit einer Mitgliederzahl von über 1000 Freimaurern. Sie feierte 2003 mit ihrer Schwesterloge, der „Rosene“ St. Johanneslogen St. Olaus til de tre Roser (deutsch: St. Johannisloge St. Olav zu den drei Rosen), ihr hundertjähriges Bestehen. Beide Logen wurden am selben Tag, am 2. Mai 1903 (St Olaus til de tre Søiler 16.00 Uhr und die St. Olaus til de tre Roser - 2h später, um 18.00 Uhr), aus der ältesten norwegischen FreimaurerlogeSt. Johanneslogen St. Olaus til den hvide Leopard (Sankt Olav zu dem weißen Leoparden) herausgegründet.
Jurist, Beamter und Kammerherr Dr. phil. August Christian Mohr
1847–1918
2. Mai 1903
21. Januar 1916
2
Arzt und Klinik-Direktor Ingvald Johan Bernhard Berbom
1857–1940
21. Januar 1916
28. September 1921
3
Militärpfarrer Kjeld Fredrik Karl Stub
1868–1951
28. September 1921
21. November 1939
4
Rechtsanwalt am norwegischen obersten Gerichtshof Carl Kaas
1884–1966
21. November 1939
24. September 1947
5
Staatsanwalt und Havariekommissar Frøystein Halvorsen
1891–1982
24. September 1947
20. Dezember 1950
6
Großhändler Iwan Weber Malm
1887–1960
20. Dezember 1950
14. Dezember 1955
7
Redakteur Bjørn Nicolai Bjørnsen Bunkholdt
1894–1974
14. Dezember 1955
14. März 1962
8
Direktor Trygve Henrik Lindeman
1896–1979
14. März 1962
19. April 1967
9
Zahnarzt Sverre Eystein Holbye
1910–1977
19. April 1967
7. März 1973
10
Disponent Bjarne Eugen Henriksen
1904–1979
7. März 1973
12. April 1978
11
Redakteur Per Glad
1918–1997
12. April 1978
24. Februar 1993
12
Direktor Ivar Anstein Skar
1937–2018
24. Februar 1993
17. September 2003
13
Bauingenieur Sverre Leonard Sivertsen
1934–
17. September 2003
23. September 2009
14
Abteilungsleiter Harald Manheim
1944–
23. September 2009
23. September 2015
15
Schiffsmakler Klaus Peter Tollefsen
1956–
23. September 2015
18. Dezember 2019
16
Chirurg Steinar Kiil
1961–
18. Dezember 2019
Anders Behring Breivik
Der Attentäter der Anschläge von Oslo und Utøya 2011, Anders Behring Breivik, war bis zum Bekanntwerden seiner Tat Mitglied der christlich orientierten Johannes-Freimaurerloge St. Olaus til de tre Søiler, in der er den dritten Grad erworben haben soll.[1][2]
Der damalige amtierende Großmeister der Norwegischen Freimaurer Ivar A. Skar erklärte nach Bekanntwerden der Täterschaft auf der Homepage der Organisation: „[…] Nachdem in Medien bekannt wurde, dass der Angeklagte ein Mitglied des norwegischen Ordens der Freimaurer war, wurde er mit sofortiger Wirkung ausgeschlossen. Der Ausschluss wurde aufgrund der Handlungen des Beschuldigten beschlossen. Die Werte, die ihm für diese Tat motiviert haben, sind völlig unvereinbar mit dem, für was wir stehen. […] Die Polizei bekommt von uns selbstverständlich alle Unterstützung und Informationen, die sie zur Aufklärung benötigt.“[3]
Der Großmeister der Vereinigten Großlogen von Deutschland, Rüdiger Templin, gab nach Bekanntwerden der Anschläge eine Stellungnahme mit Übersetzung der Erklärung der Großloge von Norwegen ab.[4]
Rolv Wesenlund (Komiker, Musikproduzent, Sänger und Schauspieler, 1936–2013)
Literatur
Den Norske Frimurerorden: Lover for Den Norske Store Landsloge. Samt saerbestemmelser for St. Johs. St. Olaf t.d.g. Tempel, Olaf Kyrre t.d.g. Kjaede, Kolbein t.d.o. Sol, og Haakon t.d.t. Lys. Oslo 1961.
Den Norske Frimurerorden (red. Bjarne Grevskott Larsen): Den Norske frimurerordens stamhus: Hundert Jahre im Blickfeld: 1894–1994. Faktum 1994, ISBN 82-540-0211-8.
Kr. Thorbjørnsen: Den norske store landsloge 1891-1966. Oslo 1966.
Matrikkel (Register) über Den Norske Frimurerorden for arbeidsåret 1996/97, Aktietrykkeriet (Aktiendruckerei) in Trondheim
Matrikkel (Register) über Den Norske Frimurerorden for arbeidsåret 2007, Aktietrykkeriet (Aktiendruckerei) in Trondheim
↑Den Norske Frimurerorden Offizielle Website des Norwegischen Freimaurerordens mit englischsprachiger Erklärung zum Ausschluss Breiviks, abgerufen am 24. Juli 2011.