Städtische Kaserne (Eisenach)Die Städtische Kaserne – in den Bauakten als „Kaserne A“ bezeichnet – war die zweite militärische Kaserne in der Garnison Eisenach. Sie lag an der Hospitalstraße und erstreckte sich östlich der ehemaligen Eichelschen Textilfabriken und nördlich der Siedlung Fischerstadt. LageDas ehemalige Kasernengelände wird heute begrenzt durch die Hospitalstraße im Osten, die Karl-Marx-Straße im Norden, die August-Bebel-Straße im Westen und die Fischerstadt im Süden. GeschichteNachdem im August 1870 die letzten Truppenteile aus der bereits baufälligen Kaserne in der ehemaligen Wasserburg Klemme abgezogen waren, wurde dieses Gelände abgerissen und zum Bau des Eisenacher Theaters genutzt. Der Eisenacher Fabrikant und Rittergutsbesitzer Julius von Eichel-Streiber übernahm im gleichen Jahr auch den Bau der Kaserne A, eines Kasernengebäudes am nordwestlichen Stadtrand. Dieser von einer hohen Mauer umgebene Gebäudekomplex entsprach dem Minimalstandard der preußischen Militärbauverwaltung und war zunächst nur sehr spartanisch ausgestattet. 1871 konnte in Eisenach das II. Bataillon des 5. Thüringischen Infanterieregiments Nr. 94 in den Gebäudekomplex einziehen. 1882 wurde eine Offiziers-Speiseanstalt eingerichtet. 1895 wurde der Komplex Kaserne B angefügt, und darin der Bataillonsstab untergebracht. Das Mannschaftsgebäude – Kaserne A wurde um ein viertes Stockwerk erweitert. Zuletzt entstanden von 1915 bis 1917 an der Nordseite ein Wirtschaftsgebäude und das Stabsgebäude. Aus Platzgründen mussten die Garagen für die Transportfahrzeuge außerhalb errichtet werden. Belegung und heutige Nutzung
Nach 1945 wurde die militärische Nutzung aufgegeben und die Kaserne auf Druck der sowjetischen Militärverwaltung in Thüringen in Verwaltungsbüros und Wohnungen umgewandelt. Der größte Teil des Gebäudekomplexes wurde später der Polizei zur Nutzung übergeben – bis in die 1990er Jahre. Die Jahn-Sporthalle in der August-Bebel-Straße wurde bereits in den 1960er Jahren auch für die zivile Nutzung als Schulsporthalle freigegeben. GegenwartDie Immobilie wurde durch das DRK-Eisenach erworben, das den Abriss der nördlichen Gebäude im Mai/Juni 2009 veranlasste.[1] Das südliche Hauptgebäude ist noch vorhanden und gegenwärtig an private Firmen vermietet. Ebenso blieb die Jahn-Sporthalle erhalten, angrenzende Nebengebäude zur Fischerstadt und die etwa 2 m hohen Mauern wurden bis August 2011 abgebrochen und das Gelände einplaniert. Das auf dem östlichen und nördlichen Geländeareal errichtete Altenpflegeheim „Haus Fischerstadt“ mit Schwerpunkt Demenz-Patienten wurde am 5. September 2011 eingeweiht.[2] Zugehörige militärische AnlagenZur Kaserne gehörten weitere, am Stadtrand von Eisenach befindliche Anlagen:
WeblinksCommons: Kasernen Karl-Marx-Straße 2, Eisenach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Literatur
Koordinaten: 50° 58′ 41,1″ N, 10° 18′ 50,8″ O |
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