Spirkelbach befindet sich mitten im Wasgau, wie der Südteil des Pfälzerwaldes und der sich anschließende Nordteil der Vogesen auch genannt wird, zwischen Hauenstein und Annweiler am Trifels im Wasgauer Teilbereich Dahner Felsenland. 76,5 Prozent der Gemarkungsfläche sind bewaldet. Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Wilgartswiesen, Rinnthal, Wernersberg, Lug, Schwanheim und Hauenstein. Zur Gemeinde gehört außerdem eine weiter nordwestlich liegende Waldexklave, die sich innerhalb der südlichen Frankenweide befindet. Im Norden grenzt diese an Wilgartswiesen und im Süden an Hauenstein.
Im Süden der Gemarkung entspringt der namensgebende Spirkelbach, der anschließend nach Norden durch das Siedlungsgebiet verläuft. Jenseits der Gemarkungsgrenze mündet er von rechts in die Queich. Im Westen bildet der ebenfalls in Süd-Nord-Richtung fließende Steinbach, der größtenteils die Gemarkungsgrenze zu Hauenstein bildet und ebenfalls von rechts in die Queich mündet.
Der namensgebende Bach wurde als Spurchinebach 828 erstmals urkundlich erwähnt. Er floss durch zu diesem Zeitpunkt unbewohntes Waldgebiet, das dem Kloster Hornbach geschenkt wurde. Der Ort selbst kann seit 1303 nachgewiesen werden. Bis Ende des 18. Jahrhunderts bildete die Gemeinde ein Kondominium, das Zweibrücken und den Leiningern gemeinschaftlich gehörte.
Von 1798 bis 1814, als die Pfalz zunächst Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Spirkelbach in den Kanton Annweiler eingegliedert und unterstand der Mairie Wilgartswiesen. 1815 wurde der Ort Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte Spirkelbach in das Königreich Bayern. Von 1818 bis 1862 war der Ort Bestandteil des Landkommissariats Bergzabern, das anschließend in ein Bezirksamt umgewandelt wurde. Am 17. Juni 1849 wurde Spirkelbach ein Schauplatz des Gefechts bei Rinnthal; dabei wurde ein preußisches Bataillon zur Umgehung der Freischaren über die Gemeinde bis nach Sarnstall entsandt.
1815 hatte Spirkelbach insgesamt 273 Einwohner. 1928 hatte die Gemeinde bereits 465 Bewohner, die in 86 Wohngebäuden lebten.[2] Ende 2019 lebten 679 Menschen in der Gemeinde.
Edgar Perret (SPD) wurde 2009 Ortsbürgermeister von Spirkelbach. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 80,95 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[4][5] Perrets Vorgänger, der 2017 verstorbene Gerhard Christmann (SPD), hatte das Amt von 1999 bis 2009 ausgeübt.[6]
Wappen
Blasonierung: „In geviertem Schild oben rechts in Blau ein rotbewehrter silberner (weißer) Adler, oben links in Gold (Gelb) ein blaubewehrter und -bezungter roter Löwe, unten rechts in Silber (Weiß) ein grüner Wacholderzweig mit vier blauen Wacholderbeeren, unten links in Grün ein silberner (weißer) Schräglinkswellenbalken.“
Wappenbegründung: Das vom rheinland-pfälzischen Innenministerium am 7. Februar 1950 verliehene Wappen erinnert in der oberen Schildhälfte mit dem Leininger Adler und dem Löwen der Grafen von Zweibrücken an die mittelalterlichen Herrschaftsverhältnisse, während die untere Wappenhälfte mit Spirkel = Traubenkirsche und Kreuzdorn und Bach den Ortsnamen („Redendes Wappen“) wiedergibt.
Banner und Flagge
Banner: „Das Banner ist blau-weiß längsgestreift mit weiß-blauem Bannerhaupt und aufgelegtem Wappen an der Schnittstelle zwischen Bannerhaupt und unterem Teil.“
Hissflagge: „Die Flagge ist weiß-blau viergeteilt mit dem Wappen in der Mitte.“
In der rheinland-pfälzischen Gemeinde Spirkelbach gibt es mehrere Vereine, darunter den Gesangsverein 1866 Spirkelbach sowie den Obst- und Gartenbauverein Spirkelbach. Außerdem hat die Ortsgemeinde noch einen Angelsportverein. Insgesamt sind sieben Vereine in dem Ort ansässig. Die meisten Mitglieder findet man im Sportverein, der im Jahr 2021 sein 100-jähriges Bestehen feiert.[8]
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Spirkelbach außerdem Bestandteil der inzwischen aufgelösten Pirmasens Military Community.
Verkehr
Durch Spirkelbach verlaufen die Kreisstraßen 54 und 55. Erstere führt von Wilgartswiesen bis nach Schwanheim, letztere zweigt im Siedlungsgebiet von dieser ab, die ins jenseits des Landkreises gelegene Wernersberg führt und dort zur Kreisstraße 61 wird.