Spirits Having Flown

Spirits Having Flown
Studioalbum von Bee Gees

Veröffent-
lichung(en)

5. Februar 1979

Label(s) RSO Records

Format(e)

LP, MC

Genre(s)

Pop

Titel (Anzahl)

10

Produktion

Albhy Galuten, Barry Gibb, Maurice Gibb, Robin Gibb, Karl Richardson

Studio(s)

Criteria Recording Studios, Miami

Chronologie
Children of the World
(1976)
Spirits Having Flown Living Eyes
(1981)

Spirits Having Flown ist das 15. Studioalbum der australisch-britischen Band Bee Gees aus dem Jahr 1979.

Produktion

Die Aufnahmen zu diesem Album begannen im Frühjahr 1978, zu einem Zeitpunkt, als sich der Erfolg von »Saturday Night Fever« zwar langsam abzeichnete, seinen Höhepunkt jedoch noch nicht erreicht hatte. Außerdem erschien im Sommer 1978 der Kinofilm »Sgt Peppers Lonely Hearts Club Band« sowie dessen Soundtrack bei dem die Bee Gees maßgeblich beteiligt waren. Nicht völlig unerwartet entpuppten sich Film und Album sehr schnell sowohl als künstlerisches aber auch als kommerzielles Desaster. All dies hatte durchaus Einfluss auf die Sessions in den Criteria Studios und ist möglicherweise ein Grund für die ungewohnt lange Zeit, die die Band im Studio verbrachte, um das Album fertigzustellen. Außerdem gibt es Berichte über den überbordenden Perfektionismus, den die Produzenten und Tontechniker bei den Aufnahmen an den Tag gelegt haben sollen. Verbürgt ist, dass für „Too Much Heaven“ alleine für den Gesang 27 Tonspuren verwendet wurden.

Zur selben Zeit nahm die Popgruppe Chicago in einem Nachbarstudio ihr Album Hot Streets auf. Während die Gibb-Brüder zu dem Chicago-Titel Little Miss Lovin' ein Gastspiel gaben, gastierten die Chicago Horns James Pankow, Walter Parazaider und Lee Loughnane auf „Too Much Heaven“ und „Stop (Think Again)“. Blue Weaver spielte Synthesizer auf No Tell Lover.

Maurice Gibb war nur geringfügig an der Entstehung des Albums beteiligt. Seine Alkoholsucht und Probleme mit den Bandscheiben machten den Aufenthalt im Studio beinahe unmöglich. Da auch Robin Gibb mit persönlichen Problemen zu kämpfen hatte und sich im Laufe des Jahres immer wieder in Europa aufhielt, war es vor allem Barry Gibb, der die Produktion des Albums prägte. Er übernahm die allermeisten Gesangsparts, fast durchgängig im Falsett eingesungen.

Veröffentlichung

Das Album erschien 1979 bei RSO, weltweit vertrieben von PolyGram und erhielt vom audiophilen Label Nautilus Recordings eine Auflage in dessen SuperDiscs-Reihe. 1989 erschien das Album weltweit auf Compact Disc. Seit 2008 ist es in Europa auch digital verfügbar. Das Album wurde in den USA auch als Picture Disc aufgelegt.

  • 1979: RSO 2658 216 (LP)
  • 1980: Nautilus Recordings NR 17 (LP)
  • 1987: Japan: RSO P33W 25015 (CD)
  • 1989: Polydor 827 335-2 (CD)
  • 2006: Reprise Records 8122-77607-2 (CD)
  • 2008: Digital download
  • 2020: Capitol Records 602508005657 (LP)

Titelliste

Alle Kompositionen stammen von Barry, Robin & Maurice Gibb aus dem Jahr 1978.

Mitwirkende

Rezensionen

Bereits im Mai 1978 verkündete Barry Gibb im Rahmen einer Pressekonferenz bei der UNO in New York, die Band wolle von ihrem Erfolg etwas abgeben, und die Tantiemen für eine ihrer Kompositionen komplett an das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) übertragen zu wollen. „Too Much Heaven“ erschien Ende November 1978 als Single und kündigte das Music for UNICEF Konzert an, das am 9. Januar 1979 in New York stattfand und ebenfalls später als Langspielplatte erschien. Bis heute hat „Too Much Heaven“ mehr als 7 Millionen Dollar für die UNICEF eingespielt.

Die Entscheidung das Album komplett mit Barry Gibbs Falsettgesang einzuspielen, wurde von vielen als unglücklich angesehen. Stephen Holden schrieb 1979 im Rolling Stone:

“Most of the songs are sung with perfect pitch, but the trio's piercing collective falsetto (built around Barry's lead vocals) is so relentless that the few moments in which the voices drop to their natural register come as a relief. The Four Seasons, alas, and not Smokey Robinson are the prototype for such an unearthly style: shrill, stiff, mechanical yowls that generate tension yet aren't expressive enough to carry an entire LP.”

Stephen Holden: Rolling Stone

„Love You Inside Out“ war 2004 als „Inside and Out“ für die Kanadierin Leslie Feist ein moderater Hit.

Kommerzieller Erfolg

Chartplatzierungen

Spirits Having Flown avancierte weltweit zum Nummer-eins-Album, unter anderem in Deutschland,[1] Neuseeland, Norwegen, Schweden,[2] den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich.[3][4]

Chartplatzierungen
ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen/
Mo­na­te
 Deutschland (GfK)[1]1 (33 Wo.)33 Wo.
 Österreich (Ö3)[2]2 (7 Mt.)7 Mt.
 Vereinigte Staaten (Billboard)[3]1 (55 Wo.)55 Wo.
 Vereinigtes Königreich (OCC)[4]1 (33 Wo.)33 Wo.
Jahrescharts
ChartsJahres­charts (1979)Platzie­rung
 Deutschland (GfK)[5]10
 Österreich (Ö3)[6]4

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Spirits Having Flown bekam weltweit zweimal Gold und neun Mal Platin für über zwei Millionen verkauften Einheiten verliehen. Verschiedenen Quellenzufolge soll es sich zwischen 20 und 30 Millionen Mal verkauft haben, womit es nicht nur die zweitmeistverkaufte Veröffentlichung nach Saturday Night Fever: The Original Movie Sound Track (40 Millionen) der Bee Gees ist,[7] sondern auch zu den weltweit meistverkauften Musikalben zählt.[8][9][10]

Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nung, Ver­käu­fe)
Ver­käu­fe
 Finnland (IFPI) Gold25.000
 Frankreich (SNEP) Gold100.000
 Hongkong (IFPI/HKRIA) Platin20.000
 Kanada (MC) 5× Platin500.000
 Neuseeland (RMNZ) Platin10.000
 Norwegen (IFPI)[11]115.000
 Vereinigte Staaten (RIAA) Platin1.000.000
 Vereinigtes Königreich (BPI) Platin300.000
Insgesamt 2× Gold
9× Platin
2.070.000

Hauptartikel: Bee Gees/Auszeichnungen für Musikverkäufe

Literatur

  • Die ultimative Biografie der Bee Gees: Geschichten der Brüder Gibb von Melinda Bilyeu, Hector Cook, Andrew Môn Hughes, mit Joseph Brennan und Mark Crohan. Starcluster Verlag, Balve, 2007, ISBN 978-3-925005-66-4.
  • You Should Be Dancing – My Life With The Bee Gees von Dennis Bryon, ECW Press, August 2015, ISBN 978-1-77041-242-2.
  • The Essential Rock Discography von Martin C. Strong, Canongate Books, 2006, ISBN 978-1-84195-985-6.

Einzelnachweise

  1. a b Chartplatzierung in Deutschland. In: offiziellecharts.de. Abgerufen am 8. August 2024.
  2. a b Chartplatzierung in Österreich. In: austriancharts.at. Abgerufen am 8. August 2024.
  3. a b Chartplatzierung in den USA. In: billboard.com. Abgerufen am 8. August 2024 (englisch).
  4. a b Chartplatzierung in Großbritannien. In: officialcharts.com. Abgerufen am 8. August 2024 (englisch).
  5. Jahrescharts 1979 in Deutschland. In: offiziellecharts.de. Abgerufen am 8. August 2024.
  6. Jahrescharts 1979 in Österreich. In: austriancharts.at. Abgerufen am 8. August 2024.
  7. Staff Reporter: Bee Gees’ Maurice Gibb dies In: USA Today, Gannett Company, 1. Dezember 2003. Abgerufen am 23. März 2010 (englisch). 
  8. Über 20 Millionen verkaufte Kopien bis 1997 nach: Timothy White: Bee Gees 'still' Taking Chances. Billboard, 15. Februar 1997
  9. Nielsen Business Media Inc: Billboard. Nielsen Business Media, Inc., 15. Februar 1997 (google.de [abgerufen am 8. Juli 2021]).
  10. Stephen Dowling: The five ages of the Bee Gees. BBC, 12. Januar 2003 (abgerufen am 3. Juli 2016)
  11. Kurt Bakkemoen: Thespian Turns Pop Star Via Smurf Disk. (PDF) In: Billboard. 29. März 1980, S. 113, abgerufen am 13. Oktober 2022 (englisch).