Spielschar (Hitlerjugend)Die Spielscharen waren Gruppen innerhalb der Hitlerjugend, deren jugendliche Mitglieder im künstlerischen Bereich aktiv waren. Sie gestalteten Theater- und Musikaufführungen mit Bezug zur Ideologie der Nationalsozialisten und der völkischen Jugendarbeit. Sie bestanden aus künstlerisch bzw. musikalisch begabten Jugendlichen, die mit ihren Formationen vielfältige Aufgaben wahrnahmen: Sie untermalten Aufmärsche und Feiern der Hitlerjugend, besondere Formationen waren für Rundfunkproduktionen der Reichssender zuständig.[1] 1937 erließ der Reichsjugendführer Baldur von Schirach die Reichsspielscharordnung, die „...den Aufbau und die Organisation der jüngsten Sonderformationen...“ festlegte[2] und sie in die Reihe der HJ-Sonderformationen neben Nachrichten-, Marine-, Motor- und Flieger-HJ stellte. Vor allem für Kinder und Jugendliche, die sich für die Laufbahn im Theater oder Orchester interessierten, waren die Spielscharen eine außergewöhnliche Möglichkeit, sich in der Hitlerjugend zu engagieren.[3] „Die Spielschar war ... eine Zuflucht für solche, die den üblichen Dienst beim Bund Deutscher Mädel und der HJ für reichlich phantasielos und wenig ergiebig, also im besten Fall für Zeitverschwendung hielten.“[4] Eine Besonderheit war, dass in den Spielscharen nicht nach Geschlechtern getrennt wurde. Künstler, die in einer Spielschar organisiert waren und im bzw. nach dem Krieg bekannt wurden, waren z. B. die Schauspielerin Ingrid van Bergen und der Komponist Siegfried Köhler. Literatur
WeblinksEinzelnachweise
|
Portal di Ensiklopedia Dunia