SpelunkeSpelunke ist die etwas verächtliche Bezeichnung für eine schlechte, verrufene Kneipe. BegriffDas Wort Spelunke stammt von dem lateinischen spelunca bzw. dem griechischen spḗlygx (für Höhle). So nannten beispielsweise Römer der Spätantike die Mithräen – unterirdisch angelegte Tempel des Mithras-Kultes. In Pierers Universal-Lexikon von 1863 ist Spelunke ein „schmutziger, unansehnlicher Ort, wo sich gemeine Leute versammeln“[1] und Meyers Großes Konversations-Lexikon von 1909 gibt an, der Begriff bedeute eine „höhlenartige, dunkle, versteckte Räumlichkeit“.[2] BeschreibungDa der Gebrauch des Wortes „Spelunke“ sehr subjektiv ausfällt, kann hier nur allgemein ein derartiges Lokal aufgezeigt werden, wie es häufig in der Literatur beschrieben wird. Danach findet man Spelunken meist in übel beleumdeten Stadtteilen, oft in Hafengebieten oder Vergnügungsvierteln großer Städte. Nicht zwangsläufig, aber oft, führen Treppen in das im Untergeschoss befindliche Lokal. Die Beleuchtung ist düster, die Decke niedrig, das Mobiliar alt und abgenutzt. Die Luft erscheint stickig und ist meist total verraucht. Die Klientel dieser Kneipen besteht häufig aus zwielichtigen Personen. Die Getränke sind nicht teuer, dennoch kann der unbedarfte Gast übervorteilt werden. Der Service in Spelunken lässt zu wünschen übrig, das Ambiente ist oft schmutzig und wenig einladend. Neuankömmlinge werden misstrauisch von anderen Gästen beäugt und taxiert. Halbwelt und Kleinkriminelle bilden oft die Stammgäste. In alten Zeiten – und da liegt schließlich die Herkunft des Wortes – konnte ein Besuch in einer Spelunke durchaus lebensbedrohliche Folgen haben. Zum einen gab es immer wieder Versuche, Personen zu schanghaien (im 18. und 19. Jahrhundert), zum anderen wurden sie in vielen Fällen auch einfach betrunken gemacht und danach ausgeraubt. Dass es sich dabei nicht nur um rein literarisch relevante Berichte handelt, zeigen tatsächliche Erlebnisberichte aus dem Mittelalter, von denen späte Varianten wie Das Wirtshaus im Spessart nur noch eine blasse Vorstellung der tatsächlichen Zustände geben. Lieder zur Spelunke
Goethe und SpelunkeJohann Wolfgang von Goethe schrieb als Epigramm Nummer 69 in seinem als Epigramme. Venedig 1790 verfassten Gedichtband zur Spelunke:
Andere Bedeutungen
Siehe auchWeblinksWiktionary: Spelunke – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Einzelnachweise |
Portal di Ensiklopedia Dunia