Beim Speedklettern (auch Geschwindigkeitsklettern oder in Kurzform Speed genannt), geht es darum, in möglichst kurzer Zeit eine Route zu klettern. An künstlichen Wänden wird eine vorgegebene genormte Route geklettert, gesichert wird meist über Automaten.
Wichtig für den Erfolg im Speedklettern sind vor allem Schnell- und Maximalkraft, Schnelligkeit, höchste Greif- und Trittpräzision und die Fähigkeit, sich die Bewegungsabläufe der Route genau einzuprägen.
Speedklettern ist eine der drei Hauptdisziplinen des wettkampfmäßigen Sportkletterns. Dabei geht es darum, in möglichst kurzer Zeit eine vorgegebene Route zu erklettern (Schwierigkeitsgrad 7 auf der UIAA-Skala[1]). Die Athleten werden dabei von einem Selbstsicherungsautomaten im Toprope gesichert. Die beim Speedklettern verwendeten Geräte unterscheiden sich von den sonst üblichen Geräten durch eine wesentlich höhere Einzuggeschwindigkeit des Seils. Durch die hohen Geschwindigkeiten könnte sonst viel Schlappseil entstehen und ein Bodensturz drohen. Bei Belastung, also nach einem Sturz oder nachdem das Top erreicht wurde, lässt der Automat den Kletterer automatisch langsam ab.[2]
Die Route bei offiziellen Speedkletterwettkämpfen ist 15 Meter lang und 5 Grad überhängend.[3] Seit der Weltmeisterschaft 2005 ist die Wand sowie die Griffabfolge genormt,[4] so dass es seitdem auch Weltrekordzeiten gibt. Außerdem ist es den Athleten so möglich, sich gezielt auf die in der Route geforderten Bewegungsabläufe vorzubereiten. Ausrichter der internationalen Wettkämpfe ist die International Federation of Sport Climbing (IFSC).
Mit Beschluss des IOC im März 2017 wurde Speedklettern in einer olympischen Kombination gemeinsam mit Bouldern und Leadklettern Teil des olympischen Programmes bei den Sommerspielen 2020 in Tokio. Es traten jeweils 20 Athletinnen und Athleten an, wobei sich höchstens zwei Damen und zwei Herren aus demselben Land qualifizieren konnten.[5] In Paris 2024 wurde Speedklettern aus der Kombination gelöst und getrennt ausgetragen.[6]
Ablauf des Wettkampfs
Qualifikation
Zu Beginn der Qualifikation wird für alle Athleten eine Startreihenfolge ausgelost. Es treten immer zwei Athleten gegeneinander an. Jeder Athlet darf zwei Läufe absolvieren, einmal auf der linken Route (A) und einmal auf der rechten Route (B). In der Qualifikation werden nur die Zeiten der Athleten registriert. Sieg oder Niederlage spielt keine Rolle. Die Athleten mit den besten Zeiten bestreiten das Finale. Athleten, die das Ziel nicht erreichen (FLL) erhalten keine gültige Zeit. Sie dürfen aber, falls der FLL im ersten Lauf passiert, den zweiten Lauf in jedem Fall absolvieren, es sei denn, sie verursachen dort einen Fehlstart (FLS). Athleten, deren Start-Reaktionszeit unter 0,1 s liegt, werden wegen Fehlstarts vom weiteren Wettkampf ausgeschlossen. Der Laufgegner (falls er nicht selbst einen FLS verursacht hat) darf noch einmal starten, allerdings ohne Gegner.[7][8]
Finalphase
Abhängig von der Anzahl der Starter werden eine bestimmte Anzahl Athleten für das Finale nominiert. Sind zum Beispiel mehr als 16 Athleten mit einer gültigen Zeit in der Qualifikation registriert, werden die besten 16 zum Finale zugelassen. Von hieran gilt das K.-o.-System, das heißt, der Sieger des Laufes kommt eine Runde weiter, der Verlierer scheidet aus, unabhängig von der erreichten Zeit.[7][8] Die Startreihenfolge der ersten K.o.-Runde ergibt sich aus den Qualfikitationsrängen.
Nach dem Halbfinale starten die Verlierer gegeneinander im kleinen Finale um Platz 3 und die Gewinner im Finale um den Sieg.
Zeiten spielen in der Finalphase für das „Weiterkommen“ keine Rolle. Sie dienen somit statistischen Zwecken bzw. zum Ranking für den Fall des Ausscheidens als Verlierer. So kann es beispielsweise sein, dass ein Athlet im 1/8 Finale als Verlierer eine bessere Zeit erreicht als der Sieger im Finale. Auswirkungen hat diese Zeit jedoch nur auf die Einordnung ins Endergebnis (Ranking) des gesamten Wettkampfes (wer im 1/8 Finale als Verlierer ausscheidet, kann nicht besser als Platz 9 im Gesamtergebnis platziert werden, unabhängig von seiner im 1/8 Finale erreichten Zeit).[9]
Die Listen umfassen die Weltrekorde im Speedklettern, welche von der International Federation of Sport Climbing (IFSC) anerkannt sind und an entsprechenden normierten Speedwänden erbracht wurden.[11] Alle Rekorde beziehen sich auf eine Wandhöhe von 15 Metern.
Die Listen umfassen die deutschen Rekorde im Speedklettern, welche vom Deutschen Alpenverein anerkannt sind und an entsprechenden normierten Speedwänden erbracht wurden.[18]