Der namengebende Ortsteil Sonnenberg entstand in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts im Zuge der hochmittelalterlichen Ostexpansion und -kolonisation als typisches Bauerndorf deutscher Siedler. Dies belegt die noch bis heute sichtbare Siedlungsstruktur eines Straßendorfes und die Hufeneinteilung der Ländereien. Es wurde als Sunnenberg 1318 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. 1524 lag Sonnenberg wie fast alle Dörfer des damaligen Landes Ruppinwüst. Die Feldmark gehörte zu dieser Zeit anteilig dem Kloster Lindow sowie verschiedenen Adelsgeschlechtern. Nach der Reformation gelangten die verödete Dorfstätte und die dazugehörige Gemarkung in den Besitz des alten märkischen Adelsgeschlechtes von Bredow zu Rheinsberg. Das Dorf wurde unter deren Ägide wieder aufgebaut und besiedelt. 1581 wird der Ort Sonnenberg als „neulich wieder aufgebaut“ erwähnt. In dieser Zeit entstand an Stelle der zerstörten mittelalterlichen Feldsteinkirche ein neues Gotteshaus, dessen Turmhelm in den folgenden Jahrhunderten einige Male Veränderungen erfuhr und dessen Mauerwerk nachträglich verputzt wurde. 1687 befand sich der Ort in den Händen der Herren von Zernikow.[3] Im 18. Jahrhundert fiel Sonnenberg als Kammergut (Staatsdomäne) an das preußische Königshaus und wurde 1857 noch als solches geführt.[4]
Die Gemeinde Sonnenberg wurde am 27. September 1998 durch den Zusammenschluss der vormaligen Gemeinden Sonnenberg und Baumgarten neu gebildet.[5] Am 26. Oktober 2003 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Rönnebeck und Schulzendorf als Ortsteile in die Gemeinde Sonnenberg eingemeindet.[6]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1875
479
1890
551
1910
466
1925
504
1933
461
1939
433
Jahr
Einwohner
1946
868
1950
777
1964
531
1971
510
1981
453
1985
436
Jahr
Einwohner
1990
395
1995
375
2000
476
2005
921
2010
888
2015
823
Jahr
Einwohner
2020
845
2021
839
2022
838
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[7][8][9], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Durch die Eingemeindung der beiden bis dahin selbstständigen Gemeinden Rönnebeck und Schulzendorf verdoppelte sich im Jahre 2003 die Einwohnerzahl der Gemeinde.
Religion
2011 waren 37 % der Einwohner evangelisch und 2 % katholisch.[10]
Die Gemeindevertretung von Sonnenberg besteht aus zehn Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[11]
Wöller wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 86,0 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[13] in seinem Amt bestätigt.[14]
Als Ortsvorsteher fungieren derzeit (2019) Edwine Scharein in Baumgarten, Andreas Feindura in Rönnebeck, Nico Hoffmann in Schulzendorf und Winfried Raeder in Sonnenberg.[15]
Der ehemalige preußische Landsitz Schloss Rauschendorf im Ortsteil Rauschendorf wurde 1723 von Hermann Graf von Wartensleben erbaut, im 19. Jahrhundert im Stil der Neorenaissance überformt und 1921 durch einen Brand zerstört. 1923 erfolgte der Wiederaufbau als zweigeschossiges Barockschloss durch Ernst Paulus.
Der Haltepunkt Sonnenberg sowie der Bahnhof Schulzendorf lagen an der Bahnstrecke Gransee–Neuglobsow (Stechlinsee-Bahn). Der Personenverkehr wurde 1969 eingestellt und wird seitdem durch Linienbusse gewährleistet.
↑Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)