Sonnenaugen-Arten wachsen sehr selten als zweijährige, meist aber als ausdauerndekrautige Pflanzen, die je nach Art meist Wuchshöhen von 30 bis 150 Zentimetern erreichen. Nur vier mexikanische Arten sind einjährig. Die aufrechten bis überhängenden Stängel sind von der Basis her oder am Stängel verteilt verzweigt.
Die gegenständig an den Stängeln verteilt angeordneten Laubblätter ist meist in Blattstiel und -spreite gegliedert. Die Blattspreite ist einfach mit drei Blattadern bereits ab der Spreitenbasis. Der Blattrand ist gezähnt bis gesägt. Die Blattoberflächen sind glatt oder behaart.
Generative Merkmale
Die köpfchenförmigenBlütenstände stehen oft einzeln endständig oder mit wenigen auch seitenständig auf den Stängeln. Die Blütenkörbe der Naturformen weisen Durchmesser von 8 bis 14 Millimeter auf, bei Züchtungen können sie größer sein. In zwei oder drei Reihen stehen zwölf bis zwanzig Hüllblätter; sie sind mehr oder weniger gleich in Form und Größe. Die Blütenstandsböden sind konvex bis kegelförmig. Es sind Spreublätter vorhanden. Die Blütenkörbe enthalten, selten keine, meist fünf bis zwanzig Zungenblüten (bei Züchtungen, besonders bei „Gefüllten“ können es mehr sein) und 30 bis über 150 Röhrenblüten. Die weiblichen, fertilenZungenblüten (= Strahlenblüten) sind gelb bis orangefarben; die Zunge endet dreizähnig. Die zwittrigen, fertilen Röhrenblüten (= Scheibenblüten) sind meist gelb oder braun bis purpurfarben mit fünf Kronzipfel.
Die nach der Befruchtung aus Zungenblüten entstehenden dreikantigen und aus Röhrenblüten vierkantigen Achänen sind braun bis schwarz-braun. Der Pappus ist krönchen- oder zahnförmig mit ein bis drei zahnähnlichen Schuppen oder fehlt.
Systematik und Verbreitung
Die Erstveröffentlichung der Gattung Heliopsis erfolgte 1807 durch Christian Hendrik Persoon in Synopsis plantarum, 2, 473 veröffentlicht. Der botanische Gattungsname Heliopsis ist aus dem Griechische sprache|Altgriechischen abgeleitet: hélios für „Sonne“ und -opsis für „ähnlich“.[1]
Das Zentrum der Artenvielfalt ist Mexiko. Nach Norden erstreckt sich das Gesamtverbreitungsgebiet der Gattung Heliopsis bis in die südlichen USA und nach Süden über Zentralamerika bis Bolivien und das nördliche Peru.
Die Gattung Heliopsis gehört zur Subtribus Zinniinae aus der Tribus Heliantheae in der Unterfamilie der Asteroideae innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).
In der Gattung Heliopsis gibt es 14 bis 18 Arten. Hier eine Liste aller Arten:[2][3][1][4][5]
Heliopsis gracilisNuttal: Sie gedeiht in Höhenlagen von 0 bis 100 Metern in den südlichen Vereinigten Staaten.[1]
Garten-Sonnenauge (Heliopsis helianthoides(L.) Sweet): Mit zwei im östlichen Nordamerika beheimateten Varietäten, von denen es jeweils Sorten gibt die als Zierpflanzen verwendet werden:
Heliopsis helianthoides(L.) Sweet var. helianthoides
Heliopsis helianthoides var. scabra(Dunal) Fernald (Syn.: Heliopsis scabraDunal ist oft unter diesem Namen in Kultur)
Heliopsis longipes(Gray) Blake: Dieser Endemit gedeiht nur in der Sierra Gorda im Zentrum von Mexiko. Wird in der traditionellen Medizin eingesetzt und Untersuchungen zu den Inhaltsstoffen sind vorhanden. Trivialnamen in Mexiko: chilcaugue oder chilcuan.
Heliopsis suffruticosaRam.-Noya & S.González: Sie wurde 2011 aus der Sierra de Sombrerete im westlichen Teil des mexikanischen Bundesstaat Zacatecas erstbeschrieben. Es ist die einzige Art der Gattung Heliopsis, die als Halbstrauch wächst.[5]
Nutzung
In den gemäßigten Gebieten der Erde haben Sorten der Gattung Heliopsis vor allem als ausdauernde Zierpflanzen Verbreitung gefunden. Besonders beliebt sind die Garten-Sonnenauge-Züchtungen (Heliopsis helianthoides(L.) Sweet) der beiden Varietäten: Heliopsis helianthoides(L.) Sweet var. helianthoides und Heliopsis helianthoides var. scabra(Dunal) Fernald.
Einige Arten werden in der traditionellen Medizin verwendet.
Enrique Ramírez Chávez, Jorge Molina Torres, Abraham García Chávez: El género Heliopsis (Heliantheae; Asteraceae) en México y las alcamidas presentes en sus raíces. In: Acta Botanica Mexicana, Volume 69, 2004, S. 115–131: Online.
T. Richard Fisher: Taxonomy of the Genus Heliopsis (Compositae). In: The Ohio Journal of Science, Volume 57, Issue 3, 1957, S. 171–191. Online PDF; 1,74 MB
↑ abcdefghi
Enrique Ramírez Chávez, Jorge Molina Torres, Abraham García Chávez: El género Heliopsis (Heliantheae; Asteraceae) en México y las alcamidas presentes en sus raíces. In: Acta Botanica Mexicana, Volume 69, 2004, S. 115–131: Online.
↑ ab
T. Richard Fisher: Taxonomy of the Genus Heliopsis (Compositae). In: The Ohio Journal of Science, Volume 57, Issue 3, 1957, S. 171–191. Online. (PDF; 1,8 MB)
↑Heliopsis im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 14. Oktober 2021.