Die RegattaSolitaire du Figaro (etwa: Einhandregatta des Figaro), vollständig Solitaire du Figaro Paprec, früher Course de l’Aurore (Regatta von L’Aurore bzw. Regatta der Morgenröte), ist eine seit 1970 jährlich durchgeführte Einhand-Segelregatta, die in drei bis vier Etappen auf dem Atlantischen Ozean vor Frankreich und oft mit einzelnen Etappenzielen in Spanien oder Irland ausgetragen wird. Die Regatta gilt in Frankreich als eine der klassischen, hochangesehenen Einhand(hochsee)regatten, an der jedes Mal berühmte Einhandregattasegler teilnehmen. Daneben steht die Regatta aber auch Amateuren offen.
Die Regatta beginnt jedes Jahr gegen Ende August von einem französischen Hafen. Die zu segelnde Gesamtroute ist in der Regel zwischen 1500 und 2000 Seemeilen lang und wird in mehrere Etappen von etwa 10 bis 13 Tagen Segelstrecke unterteilt. Seit 1990 werden in der Regatta nur baugleiche Segelboote verwendet.
Die Solitaire du Figaro wurde 1970 von Jean-Louis Guillemard und Jean-Michel Barrault ins Leben gerufen.[1]
Ihren Namen erhielt die Regatta von ihrem Hauptsponsor. Bis 1979 wurde sie von der Zeitschrift L’Aurore getragen und trug daher den Namen Course de l’Aurore. 1980 kaufte die Tageszeitung Le Figaro L’Aurore auf und wurde Hauptsponsor, weshalb die Regatta den Namen Solitaire du Figaro erhielt, unter dem sie seither bekannt ist. Zwar gibt es seit 2003 Co-Sponsoren, zunächst bis 2007 Alain Afflelou und seit 2008 den Autohersteller Suzuki. Die entsprechenden offiziellen Namen La Solitaire Afflelou Le Figaro bzw. La Solitaire du Figaro Suzuki konnten sich jedoch nicht im normalen Sprachgebrauch etablieren. Das französische Recyclingunternehmen Paprec ist seit 2022 Hauptsponsor der Regatta und seit 2023 zusätzlich namensgebender Sponsor; daher die derzeitige Bezeichnung Solitaire du Figaro Paprec.[2]
Boote
Für die Regatta wurden zunächst in Serie gebaute Boote benutzt. Seit 1977 wurden Halb-Tonner (9m-IOR-Prototypen) eingesetzt.[3] Seit 1991 werden baugleiche Boote verwendet; den Anfang machte das Figaro Bénéteau (inzwischen Figaro Bénéteau I genannt), das von der Gruppe Finot und Jean Berret gezeichnet ist, ab 2003 stieg die Regatta auf das Figaro Bénéteau II um, eine modernisierte und leistungskräftigere Version des Vorgängerbootes.
Die einzelnen Regatten seit 1970
Angegeben sind die Gewinner, deren Bootsname/Sponsor sowie die von ihnen gesegelte Zeit über alle Etappen. Sofern weitere Platzierte aufgeführt sind, ist die ihnen folgende Zeitangabe ihr Rückstand auf den Gewinner.
2024 Start am 25. August. Etappen: Rouen – Gijón (Spanien) via Wolf Rock Lighthouse (England), 615 sm; Gijón – Royan via Kap Finisterre, 605 sm (Vor dem Start der zweiten Etappe wurde die Strecke aufgrund von Wetterbedingungen auf 515 sm verkürzt durch Festlegung der Sisargas-Inseln als Wendepunkt anstelle des Kap Finisterres.);[4] Royan – La Turballe via Île-de-Sein und Skerries Bank beim Start Point Lighthouse (England), 620 sm. Auf der ersten Etappe bestand mit einem Start fünfzehn Minuten nach dem Hauptrennen erstmals die Teilnahmemöglichkeit für Nachwuchssegler unter dem Namen Le Défi PAPREC.[5]
2008 (25 Juli): Nicolas Troussel (Financo, Frankreich): 226 Std 32 Min 51 Sek (Troussel beendete die windarme erste Etappe mit einem extrem großen und letztlich nicht mehr einholbaren Vorsprung von fast 6 Stunden)[10]
2007 (29. Juli): Michel Desjoyeaux[11] (Foncia; Frankreich): 247 Std 20 Min 47 Sek [erster Segler, der die Regatta zum dritten Mal gewinnt; 10. Regattateilnahme von Desjoyeaux]
Etappen: Caen – Crosshaven (Irland) [425 Seemeilen]; Crosshaven – Brest [344 Sm]; Brest – La Coruña (Spanien) [verkürzt auf 542 Sm]; La Coruña – Les Sables-d’Olonne [355 Sm] (mit starken Winden bis 50 Knoten auf den letzten beiden Etappen)
2006 (6. August): Nicolas Troussel (Financo, Frankreich): 12 T 9 Std 1 Minute 56 Sekunden