Solid Edge verwendet als Modellierkern den Parasolid-Kern aus dem gleichen Hause. Die erste Version von Solid Edge wurde im November 1995 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Das Programm gehört zu jenen CAD-Systemen, die direkt für Windows entwickelt und nicht als Portierung von einer anderen Plattform übernommen wurden. Die ursprüngliche Entwicklung stammt von Intergraph. Bis zu Version 4 wurde der Modellierkern ACIS von Spatial verwendet, der ab Version 5 gegen den Parasolidkern von Unigraphics Solutions ersetzt wurde.
Ab der Version 18 lassen sich einfache Finite-Elemente-Berechnungen direkt mittels des integrierten Moduls Femap Express ausführen. Mit Erscheinen der Version Solid Edge ST2 (November 2009) ist auch eine erweiterte FEA-Funktionalität in dem neuen Modul Solid Edge Simulation verfügbar.
Der Hersteller UGS wurde Anfang 2007 von Siemens übernommen.
Es existiert auch eine Studentenversion, deren Datenformat jedoch nicht mit der kommerziellen Version kompatibel ist. Damit kann man Daten einer kommerziellen Version öffnen, jedoch wird beim Speichern die Datei in das Format der Studentenversion überführt und ist damit in einer kommerziellen Version nicht mehr lesbar. Mit der Freigabe der ST4 von Solid Edge gibt es auch eine Testversion zum Download. Dies ermöglicht es, Solid Edge 45 Tage lang zu testen.
Mit der ST6 startete Siemens ein neues Vertriebsmodell und bietet Solid Edge auch zur Miete an. Ab der Version ST9 kann die Lizenzierung sowie das Sichern der Einstellungen auch über die Cloud erfolgen.
Die Solid-Edge-Version ST8MP3 unterstützte offiziell Windows 10, obwohl, so die Nutzer, das Interface immer noch eher an Windows XP orientiert ist.
Mit der ST10 wurde der Solid Edge Viewer verabschiedet. Mit der Free2D-Lizenz können nun sämtliche Solid Edge Dateien geöffnet werden, zum Messen und Betrachten.
In unregelmäßigen Abständen erscheinen durch die Siemens sogenannte „Maintenance Packs“ (abgekürzt MP). Kunden mit einem Wartungsvertrag können diese Maintenance Packs im Siemens Portal herunterladen.
Module
Solid Edge bietet eine Vielzahl an Basismodulen an, die für die verschiedensten Aufgaben eines Konstrukteurs Werkzeuge zur Verfügung stellen:
Part (Teilemodellierung; Dateiendung: „.par“)
Sheet Metal (Blechteilmodellierung und Abwicklung; Dateiendung: „.psm“)
Assembly (Baugruppen, Konstruktion im Zusammenbau, Schweißen; Dateiendung: „.asm“)
Weldment (Umgebung zum Schweißen; Dateiendung: „.pwd“, Funktionen sind auch in der Assemblyumgebung vorhanden) (wird nicht mehr weiterentwickelt)
Synchronous Technology (ST) bezeichnet eine neuartige historienlose Bauteil- bzw. Baugruppenmodellierung. Diese Methodik zum Erstellen und Ändern steht derzeit für Part, Sheet Metal und Assembly zur Verfügung.
Weitere Module (abhängig von der Lizenz):
Engineering Reference (Erstellen und Berechnungen von: Zahnrädern, Federn, Nockenscheiben und Wellen)
Feature Recognizer (Formelementerkennung von Fremddaten, ab ST3 gestrichen wegen besserer Funktionsweise mit Synchronous Technologie)
Virtual Studio + (Erstellen von gerenderten Bildern) → Seit der aktuellen Version (ST7) gibt es KeyShot, Virtual Studio+ gibt es nur bis einschließlich ST6
Frame Design (Erstellen von Rahmenkonstruktionen)
Wire Harness (Erstellen von Kabelsträngen in Baugruppen)
XpresRoute (Erstellen von Rohrleitungen bzw. Rohrstücken)
Solid Edge Simulation (erweiterte FEM-Berechnungsmöglichkeiten, verfügbar ab Version ST2)
Solid Edge Flow (Strömungssimulation, verfügbar ab ST10)
Solid Edge Generative Design (Optimierung von Gewicht und Festigkeit durch berechnete Topologie, verfügbar ab ST10)
Solid Edge TechPublications (Für eine Technische Dokumentation)
Solid Edge Free 2D & Viewer ist kostenlos in der Installation der ST10 enthalten, diese muss nur aktiviert werden.