Das Soldbuch war im deutschen Militärwesen der Ausweis des Soldaten und gleichzeitig der Nachweis für erhaltene Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenstände, Löhnung (Sold) und Verpflegung. Es galt gleichzeitig als Personalausweis gegenüber zivilen Polizeibeamten, nicht jedoch als Reisepass, und war auch der nach dem Kriegsvölkerrecht erforderliche Kombattantenausweis.
Nachweisung behufs etwaiger Aufnahme in ein Lazarett einschließlich mitgegebener Waffen und Bekleidung Seiten 10–16
Der wichtigste Teil des Soldbuchs waren die im Rückdeckel eingeklebten Dekadenkupons, die nach der Zahlung der Löhnung abgeschnitten wurden.
Soldbücher wurden in der Regel – wie Socken, Taschentücher, Unterwäsche, Putzbürsten und anderes Kleinmaterial – nicht durch Beschaffungsämter, sondern durch das jeweilige Regiment beschafft. Je nach vorhandenen Schrifttypen, Papieren und Maschinenausstattung ergibt sich das jeweilige Erscheinungsbild. Soldbücher haben in der Regel einen Pappumschlag in gedeckten Farben von chamois bis dunkelbraun, sind überwiegend mit Klammern und sehr selten mit Fäden geheftet, und die Abmessungen liegen zwischen 7,5 und 8,5 cm in der Breite und zwischen 12,5 und 14 cm in der Höhe.
Soldbuch von 1914
Titelseite: Ulan Karl Christian Welz
Innenseite
Sold
Coupons zum Soldbuch
Soldbuch der Wehrmacht
Das Soldbuch der Wehrmacht war zugleich der Personalausweis des Soldaten. Es enthielt unter anderem folgende Rubriken: Personendaten, Truppenteil, Anschriften der nächsten lebenden Angehörigen, Nachweis über Bekleidungs- und Ausrüstungsstücke, Besondere Bekleidungsvermerke, Besitznachweis über Waffen und Gerät, Impfungen, Brillenstärke, Aufnahme in Standort-, Feld-, Kriegs- oder Reservelazarett mit Kennzeichnung des Grundes (vgl. dazu Krankheiten-Verzeichnis der deutschen Wehrmacht[1]), Besoldungsnachweise, Auszeichnungen, Beurlaubungen über fünf Tage.
Ein Passbild wurde an der Vorderseite des Einbands innen befestigt, die Rückseite des Einbands war als Falttasche zum Einlegen von Merkblättern ausgeführt. Ab 1942 lag dem Soldbuch das Merkblatt Zehn Gebote für die Kriegführung des deutschen Soldaten[2] bei.
Soldbuch der Wehrmacht (1939-1945)
Vorderseite
Seite 1
Bekleidungs- und Ausrüstungsnachweis
Seiten 18 und 19, Eintragung des Wehrsoldes
Vorläufer
Bereits in der Allgemeine Kriegs-Dienstordnung für die Württembergischen Truppen von 1824/1832[3] war für jeden Soldaten ein Abrechnungsbüchlein vorgeschrieben. Es enthielt auf
Seite 1 Personalien
Seite 2 Anweisung für den Unteroffizier und Soldaten
Seite 4 Dienstveränderungen, Feldzüge, glänzende Waffenthaten, Verwundungen und Ehrenzeichen
Seite 5 bis 8 Verzeichnis der vollständigen Ausrüstung des Mannes und des Pferdes
I. Waffen
II. Mannsrüstung
III. Montierung (bedeutet hier Bekleidung, Uniform)
a) große
b) kleine
IV. Putz- und Flickwerkzeuge
Seite 9 Verzeichniß der Gegenstände, welche in den Tornister / den Mantelsack gepackt werden
Seite 10 Verpflegungs-Gebühren
Seite 12 Klein-Montierungsgebühr und Abrechnung
Seite 13 Empfang an kleiner Montierung
Seite 14 bis 30 Alphabetisches Verzeichniß der Militär-Verbrechen und der darauf gesetzten Strafen
Seite 31 Pferds-Nationale (Nur im Felde)
Quellen
Original Soldbuch von 1914 und Original Soldbuch der Wehrmacht
Allgemeine Kriegs-Dienstordnung für die Königlich Württembergischen Truppen, Königl. Hof- und Kanzlei-Buchdruckerei Gebrüder Mäntler Stuttgart, (mehrere Bände, gedruckt 1824 bis 1832)