[[Vorlage:Bilderwunsch/code!/C:46.544444444444,14.605833333333!/D:typische Gesamtansicht der Gemeinde Sittersdorf Žitara vas!/|BW]]
Sittersdorf (slowenischŽitara vas) ist eine im Bezirk Völkermarkt in Kärnten gelegene zweisprachige Gemeinde mit 1966 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).
Die Gemeinde Sittersdorf liegt am südlichen Rand des Jaunfelds und den nördlichen Ausläufern der Karawanken. Der Hauptort Sittersdorf ist ungefähr zehn Kilometer Luftlinie von der Grenze zwischen Österreich und Slowenien entfernt. Das Gemeindegebiet wird von der Vellach und dem Suchabach durchflossen. Die größten stehenden Gewässer sind der Gösselsdorfer See und der künstlich geschaffene Sonnegger See.[1]
Gemeindegliederung
Sittersdorf besteht aus vielen, teilweise unzusammenhängenden Ortsteilen. Neben dem alten Hauptort Sittersdorf erschließen vor allem die Siedlungen Sielach und Weinberg die Gemeinde.
Sittersdorf ist in die sechs Katastralgemeinden Goritschach (Goriče), Altendorf (Stara vas), Sonnegg (Ženek), Sittersdorf (Žitara vas), Rückersdorf (Rikarja vas) und Proboi (Proboj) gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 27 Ortschaften (Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
Die Kirche der heiligen Helena in Sittersdorf wurde 1154 erstmals urkundlich erwähnt. Auf der im 13. Jahrhundert von Heunburger Ministerialen errichteten Burg Sonnegg (urkundlich 1267 erstmals erwähnt) war im Mittelalter das herzogliche Landgericht für das Jauntal untergebracht. Das Wappen der Herren von Sonnegg, der Adlerflügel, findet sich noch heute im Gemeindewappen. Sie besaßen die Burg bis in das 16. Jahrhundert, anschließend besaß und erweiterte die Familie Ungnad das Bauwerk, das schließlich 1639 in den Besitz der Orsini-Rosenberg gelangte.
Über die zweite, südlich von St. Philippen gelegene Burg im Gemeindegebiet von Sittersdorf am Hügel Gradiše ist fast nichts mehr in Erfahrung zu bringen. Es gibt jedoch einen Bericht von Stephan Singer aus dem Jahre 1938, aus welchem hervorgeht, dass am Burgberg Mauerreste einer Burg vorhanden sind. Die Vermutung lautet, dass dies die Burg „Juno“ oder „Kristendorf“ gewesen ist.
Ab der frühen Neuzeit war Sittersdorf für seinen Weinbau bekannt, Sittersdorfer Wein soll sogar an den Hof des spanischen Königs Karl III. gelangt sein. Auf Anraten des österreichischen Gesandten in Spanien, Fürst Franz von Rosenberg, bei Magen- und Verdauungsproblemen den roten Sittersdorfer „Gesundwein“ zu probieren, der seinen Charakter erst durch den Herbstreif erhält, habe sich der König zwei „Lagl“ davon über Triest nach Madrid liefern lassen.[3] Der Anbau des Sittersdorfer „Rötels“ wird, wenn auch in geringem Umfang, bis in die Gegenwart betrieben.
Die 1850 gegründete Ortsgemeinde Sittersdorf wurde 1865 in die Gemeinde Eberndorf eingegliedert, verselbständigte sich aber sechs Jahre später wieder. Im Jahr 1944 wurde das Gemeindegebiet um die Katastralgemeinden Rückersdorf (als Ortsgemeinde aufgelöst) und Proboi erweitert und 1973 um Teile der Marktgemeinde Eisenkappel-Vellach vergrößert.
Nach der Volkszählung 2001 hatte die Gemeinde Sittersdorf 2122 Einwohner, davon waren 98 % österreichische Staatsbürger. Rund zwanzig Prozent gehörten der slowenischsprachigen Volksgruppe an.
Der wichtigste Erwerbszweig im Gemeindegebiet ist nach wie vor die Landwirtschaft, auch wenn der Tourismus seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts an Bedeutung gewonnen hat.
Wirtschaftssektoren
Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Anzahl der Betriebe und der Beschäftigten in den Wirtschaftssektoren:[4][5][6]
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021
Verkehr
Durch das Gemeindegebiet führt in nord-südlicher Richtung die Seeberg Straße B 82, von der in Sittersdorf die Bleiburger Straße B 81 nach Osten abzweigt.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat seit 2021 nur noch 15 Mitglieder, davor 19.
Direkt gewählter Bürgermeister ist Gerhard Koller (SPÖ).[10]
Wappen
Das Wappen von Sittersdorf hat folgende Blasonierung: „Gespaltener Schild, vorn in Rot eine silberne Weintraube, hinten in Gold ein schwarzer Adlerflügel schwebend.“[11]
Anlass für die Übernahme der Traube in das Wappen war die Tatsache, dass zum Zeitpunkt der Wappenverleihung (1961) Sittersdorf die einzige Gemeinde Kärntens war, in der noch in nennenswertem Umfang Weinbau betrieben wurde (Sittersdorfer „Rötel“). Der Adlerflügel ist dem Siegel der Herren von Sonnegg übernommen, wie es an einer Urkunde aus dem Jahr 1344 angebracht wurde; dieses Geschlecht, das sich nach der Burg nannte, ist als deren Besitzer von 1296 bis in das 16. Jahrhundert nachweisbar.
Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 28. April 1961 verliehen. Die Gemeindefahne ist Rot-Gelb mit eingearbeitetem Wappen.
Friedrich Seifriz (1849–1912), österreichischer Politiker, Gutsbesitzer, Abgeordneter zum Reichstag und Bürgermeister von Sittersdorf, lebte in Miklauzhof.
↑ abGemeinderatswahl 1. März 2015. Land Kärnten, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. November 2020; abgerufen am 7. September 2021.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ktn.gv.at
↑Politik. Gemeinde Sittersdorf, abgerufen am 7. September 2021.
↑zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 264