Nach dem Abitur in Heidelberg und seinem Zivildienst im Jahr 2000 begann Simon Solberg ein Schauspielstudium an der Folkwang Hochschule in Essen und schloss seine Ausbildung 2004 mit Diplom ab.
Beruf
Während seines Studiums spielte Solberg im Jahr 2000 die Rolle Ringo in dem Film Engel und Joe von Vanessa Jopp.
Im Jahr 2005 entstand am Schauspiel Frankfurt sein Regie-Debüt Odyssee reloaded in eigener Fassung nach der Odyssee von Homer. Außerdem spielte er in der RomanadaptionIn seiner frühen Kindheit ein Garten unter der Regie von Armin Petras am Schauspiel Frankfurt.
Neben seiner Arbeit am Theater realisierte er seit seinem Studium mehrere Kurzfilme und drehte 2006 die Doku-Soap-Tele-Favela Arche06 e. V. über die drei Söhne von Noah und ihren Versuch, heutzutage in Frankfurt am Main eine Arche zu bauen.
Im Jahr 2007 folgten am Nationaltheater Mannheim im Rahmen des Festivals Schillertage das Projekt Pimp the City, das sich, finanziert vom Heimspiel-Fond der Kulturstiftung des Bundes, mit der Situation arbeitsloser Menschen in Mannheim beschäftigte, sowie die Inszenierungen von Frühlings Erwachen in eigener Fassung nach Frank Wedekind und Bilder von Männern und Frauen von Marcus Braun. Am Schauspiel Frankfurt inszenierte Solberg Die Familie Schroffenstein von Kleist mit Künstlern aus Frankfurt, ebenfalls mit Unterstützung des Heimspiel-Fonds des Bundes. Eine weitere Frankfurter Inszenierung von ihm, Don Quijote nach dem Roman von Cervantes, wurde zum Radikal jung – Das Festival junger Regisseure nach München eingeladen.
Im Jahr 2008 adaptierte Solberg Lilja-4-ever nach einem Film von Lukas Moodysson für die Bühne am Nationaltheater Mannheim. Am Münchner Volkstheater inszenierte er Faust und begann mit Ludwig Haugk und Maja Thiesen die Entwicklung der Visionauten-Reihe am Maxim-Gorki-Theater in Berlin.
Im Januar des Jahres 2009 hatte das Stück Leaving Marzahn, das er mit Anika Baumann und Andreas Leupold entwickelte, am Maxim-Gorki-Theater in Berlin Premiere. Zwei Wochen später folgte dann ebenfalls im Rahmen der Visionauten die lecture performance von Philipp Löhles Stück Die Unsicherheit der Sachlage. Am Schauspiel Frankfurt drehte er den Grimm-Code, einen 110-minütigen urbanen Märchen-Thriller über zwei Gaukler auf den Spuren der Gebrüder Grimm und der Weltverschwörung. Zurzeit befindet sich dieser Spielfilm noch in der Postproduktion. Zur Eröffnung der Spielzeit 2009/2010 am Staatsschauspiel Dresden inszenierte Solberg Romeo und Julia, im Oktober entwickelte er dann das Stück ARGOcalypse now am Schauspielhaus Wien.
In der Spielzeit 2012/2013 gehörte Simon Solberg gemeinsam mit Martin Wigger und Tomas Schweigen zum künstlerischen Leitungsteam des Schauspiels am Theater Basel.[3]
In der Spielzeit 2015/16 inszenierte Solberg am Theater BonnWoyzeck, darauf folgten 2016/17 BND – Big Data is Watching You und 2017/18 Die Physiker. Ab der Spielzeit 2018/19 ist Simon Solberg fester Hausregisseur am Theater Bonn.[4]
2008: In der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater heute drei Nennungen in der Kategorie Bester Nachwuchskünstler der Spielzeit 2007/08 im Bereich Regie
2009: Einladung mit Faust zum Radikal jung – Das Festival junger Regisseure
2010: Einladung mit Romeo und Julia zum Radikal jung – Das Festival junger Regisseure
Literatur
Georg Kasch: Kinderspiel. Simon Solberg macht Klassiker neu erlebbar. In: Kilian Engels & C. Bernd Sucher (Hrsg.): Politische und mögliche Welten. regisseure von morgen. Henschel, Berlin 2008, ISBN 978-3-89487-613-5, S. 72–81.