Simon Bernfelds Vater war Prediger und Dajan im galizischen Stanislau. Er war Maskil in einer orthodoxen Gemeinde, weshalb die Familie 1872 in das liberalere Lemberg zog. Simon Bernfeld heiratete Anna Lewin (1861–1940), ihr 1889 geborener Sohn Immanuel Bernfeld wurde 1941 im Konzentrationslager Mauthausen Opfer des Holocaust.
Bernfeld veröffentlichte große Untersuchungen zur Bibel und zur Geschichte des Judentums, die er auf Hebräisch, Jiddisch, Spanisch und zum Teil auch in deutscher Sprache veröffentlichte. Mit Leo Baeck, Ismar Elbogen und Fritz Bamberger gab er das mehrbändige Werk Die Lehren des Judentums nach den Quellen heraus.
Die Heilige Schrift. Nach d. masoretischen Text neu übers. u. erkl. nebst e. Einl. von S. Bernfeld. Berlin : Calvary, 1902; 6. Auflage. Frankfurt a. M. : Kauffmann, 1936 (Digitalisiert)
(Hrsg.): Die religiöse Poesie der Juden in Spanien. Berlin : Poppelauer, 1901
Der Talmud. Sein Wesen, seine Bedeutung und seine Geschichte. Berlin : Calvary, 1900
Juden und Judentum im neunzehnten Jahrhundert. Berlin : Cronbach, 1898
Dor holech weder ba [Die Zivilisation der Juden in Deutschland]. 2 Bände. Warschau 1887 (he)
Susanne Blumesberger, Michael Doppelhofer, Gabriele Mauthe: Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft 18. bis 20. Jahrhundert. Band 2: J–R. Hrsg. von der Österreichischen Nationalbibliothek. Saur, München 2002, ISBN 3-598-11545-8, S. 844.