Silberner Bär/Großer Preis der JuryDer mit dem Silbernen Bären prämierte Große Preis der Jury zeichnet bei den jährlich veranstalteten Filmfestspielen von Berlin nach dem Goldenen Bären den zweitbesten Langfilm des Wettbewerbs aus.[1] Der Preis wurde erstmals bei der siebenten Auflage des Filmfestivals im Jahr 1957 als „Sonderpreis“ verliehen. Zuvor waren unbetitelte Silberne Bären vergeben worden. Von 1961 bis 1972 firmierte die Auszeichnung unter dem Namen „Sonderpreis der Jury“, von 1973 bis 1998 als „Spezialpreis der Jury“. Seit dem Jahr 1999 lautet die offizielle Bezeichnung „Großer Preis der Jury“. Über die Vergabe stimmt die Wettbewerbsjury ab, die sich meist aus internationalen Filmschaffenden zusammensetzt. PreisträgerAm häufigsten ausgezeichnet wurden die Werke französischer Filmregisseure (10 Siege), gefolgt von ihren Kollegen aus Italien (9 Siege), den USA und Deutschland (je 7). Je zweimal prämiert wurden der Brasilianer Ruy Guerra (1964 und 1978), der Bosnier Danis Tanović (2013 und 2016) und der Südkoreaner Hong Sang-soo (2022 und 2024). Mehrfach in der Vergangenheit konnte sich die Jury nicht auf einen Sieger einigen. Filmregisseure aus dem deutschsprachigen Kino waren erstmals 1966 erfolgreich, als sich der Deutsche Peter Schamoni (Schonzeit für Füchse) gegen die Konkurrenz durchsetzen konnten. Ihm folgten Ulrich Schamoni (1967 für Alle Jahre wieder ), Werner Herzog (1968 für Lebenszeichen), Peter Zadek (1969 für Ich bin ein Elefant, Madame), Andreas Dresen (2002 für Halbe Treppe), Maren Ade (2009 für Alle anderen) und Christian Petzold (2023 für Roter Himmel). Anmerkungen a 1951 wurden Silberne Bären in den Kategorien Dramatischer Film (Il cammino della speranza), Komödien (L’espoire fait vivre) und Musikfilm (The Tales of Hoffmann). b 1957 erhielt Amenecer en puerta oscura die Auszeichnung „für die bemerkenswerte filmische Lösung des dramat. Aufbaus und seiner kulturhist. Darstellung“. Ravi Shankar erhielt für seine Musik in dem indischen Beitrag Der Mann aus Kabul (Kabuliwala) einen weiteren Sonderpreis. c 1959 gewann Hayley Mills für ihre schauspielerische Leistung in Tiger Bay einen Sonderpreis. d 1961 gewann Eine Frau ist eine Frau den 1. Sonderpreis, Mabu den 2. Sonderpreis. e 1962 wurde Jon Young Sun mit dem Sonderpreis geehrt. f 1966 wurde der Schauspieler Lars Passgård für seine Leistung in dem schwedischen Beitrag Die Jagd (Jakten) ebenfalls mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. g 1967 wurde der Drehbuchautor Michael Lentz für Idee und Drehbuch an dem Film Alle Jahre wieder ebenfalls mit einem Sonderpreis geehrt. h 1968 erhielt Nevinost bez zastite den Sonderpreis der Jury, Come l’amore und Lebenszeichen Sonderpreise. i 1969 wurden ex aequo die Beiträge Brasil ano 2000 („für die Originalität seiner Thematik und die Lebendigkeit seiner Personen“), Greetings („für die Spontanität und Unkonventionalität des Regisseurs und seiner Darsteller“), Ich bin ein Elefant, Madame („für die eigenwillige, intelligente und treffsichere Regie“), Made in Sweden („für die polemische Kraft und Leidenschaftlichkeit, mit der der Regisseur ein aktuelles Thema behandelt und ein gesellschaftliches Tabu durchbrochen hat“) und Un tranquillo posto di campagna („für die Virtuosität, mit der sich der Kameramann aller Möglichkeiten der Farbfotografie bedient“) ausgezeichnet.[2] j 1971 wurde ein weiterer Silberner Bär als „Preis der Jury“ an den Animationsfilm Die Ordnung von u. a. Boris von Borresholm vergeben. k 1973 wurden weitere Silberne Bären an die Beiträge The 14 (Regie: David Hemmings), Toda nudez sera castigada (Regie: Arnaldo Jabor), Die Sachverständigen (Regie: Norbert Kückelmann), Le grand blond avec une chaussure noire (Regie: Yves Robert) und Los siete locos (Regie: Leopoldo Torre Nilsson) vergeben. l 1974 wurden weitere Silberne Bären an die Beiträge Im Namen des Volkes (Regie: Ottokar Runze), Little Malcolm (Regie: Stuart Cooper), Pane e cioccolata (Regie: Franco Brusati), La Patagonia rebelde (Regie: Héctor Olivera) und Tabejade Bijan (Regie: Sohrab Shahid Saless) vergeben. m 1979 wurde ein weiterer Silberner Bär an das gesamte Filmteam von Die Ehe der Maria Braun verliehen. n 1984 wurden weitere Silberne Bären an Morgen in Alabama (Regie: Norbert Kückelmann) und Rembetiko (Regie: Kostas Ferris) vergeben. o 1993 wurde ein weiterer Silberner Bär an Samba Traoré (Regie: Idrissa Ouédraogo) für die „Aufrichtige Darstellung des alltägl.Lebens“ verliehen. p 1995 wurde ein weiterer Silberner Bär an Pjesa dlja passashira (Regie: Vadim Abdraschitov) für „Für stilistische und thematische Besonderheit“ vergeben. q 2000 wurde ein Silberner Bär als „Preis der Jury“ an The Million Dollar Hotel (Regie: Wim Wenders) verliehen. r 2001 wurde ein Silberner Bär als „Preis der Jury“ an Italiensk for begyndere (Regie: Lone Scherfig) vergeben. s 2012 wurde ein Silberner Bär als „Sonderpreis“ an L’enfant d’en haut (Regie: Ursula Meier) verliehen. Weblinks
Einzelnachweise
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