Olds wurde 1942 in San Francisco als Tochter calvinistischer Eltern geboren und wuchs in Berkeley auf.[1] Ihr Vater war ein gewalttätiger Alkoholiker, dem sich die Mutter weitgehend fügte.[2] Schon früh begann sie, den calvinistischen Glauben ihrer Eltern abzulehnen.[3] Sie studierte zunächst an der Stanford University und promovierte anschließend 1972 an der Columbia University. Acht Jahre später veröffentlichte sie 37-jährig mit Satan Says ihr erstes Gedichtband. Sie ist Erich Maria Remarque Professor of Creative Writing an der New York University, wo sie sich unter anderem für Kurse für Patienten des Coler Specialty Hospital und Kriegsveteranen einsetzt. Von 1998 bis 2000 war sie Poet Laureate of New York,[1] von 2006 bis 2012 Chancellor der Academy of American Poets.[4] Olds bezeichnet sich als Atheistin.[5] Sie lebt in New York City.[1]
Olds ist bekannt für die Persönlichkeit und Emotionalität ihrer Gedichte;[1] häufig wird sie der sogenannten Confessional Poetry zugerechnet.[5] Ein wesentlicher Antrieb für diesen lyrischen Stil steckt in ihrer schwierigen Kindheit, die sie mithilfe ihrer Gedichte zu verarbeiten gedachte; dabei spielen sowohl ihre Eltern an sich als auch die ihr vermittelten Werte eine Rolle. In späteren Gedichten thematisiert sie auch Episoden ihres von ihren Eltern unabhängigen Erwachsenenlebens, beispielsweise das Scheitern ihrer Ehe und die anschließende Scheidung.[2] Unter ihren Gedichten befinden sich „einige der sexuell am explizitesten Gedichte des 20. Jahrhunderts“. Wenngleich also viele ihrer Gedichte persönliche Themen besprechen, nennt Olds in ihren Gedichten nie Namen.[5] Gleichzeitig deckt sie unterschiedlichste Themen ab und greift auch politische Ereignisse in ihrem Werk auf.[1] 2004 veröffentlichte sie mit Strike Sparks eine Auswahl ihrer bis dahin verfassten Gedichte.[1]
Russell Brickey: Understanding Sharon Olds. University of South Carolina Press, Columbia 2016. ISBN 978-1-61117-712-1.
Gale Swiontkowski: Imagining Incest: Sexton, Plath, Rich, and Olds on Life with Daddy. Susquehanna University Press, Selinsgrove 2003. ISBN 978-1-57591-061-1.