Seto-InlandseeDie Seto-Inlandsee oder das Seto-Binnenmeer (japanisch 瀬戸内海 Seto-naikai) ist ein Binnenmeer, das die japanischen Inseln Honshū, Shikoku und Kyūshū voneinander trennt. Innerhalb der Seto-Inlandsee befinden sich viele kleine Inseln, deren größte Awaji-shima im Osten ist. GeographieAusdehnung
Die Durchführungsverordnung zum Ryōkai-hō (領海法 ‚Hoheitsgewässergesetz‘) definiert in Artikel 1 die Begrenzungen des Meeres wie folgt:[1]
Das Umweltgesetz Setonai-hō (瀬戸内法) beschreibt in Artikel 2 Absatz 1 eine fast identische Ausdehnung.[2] Seine Durchführungsverordnung nennt in Artikel 1 jedoch eine größere Ausdehnung:[3]
Nach der engeren Definition hat das Meer eine Fläche von 19.700 km², nach der weiteren eine solche von 21.827 km². Die maximale Wassertiefe beträgt 105 m.[4] RegionenDie Seto-Inlandsee wird in folgende Meeresregionen eingeteilt:
Bei der größeren Definition kommen dann noch hinzu:
KüsteAn die Seto-Inlandsee grenzen folgende Präfekturen (Aufzählung entgegen dem Uhrzeigersinn):
Die Region um die Inlandsee nennt sich auch Setouchi-Region. Wichtige Küstenstädte der Region sind Kōbe, Ube, Hiroshima, Iwakuni, Kurashiki und Matsuyama. InselnNach der amtlichen Definition, die für eine Insel eine Landfläche von mindestens 100 m Umfang bei Hochwasser fordert, liegen in der Inlandsee (im engeren Sinne der Durchführungsverordnung zum Ryōkai-hō) 727 Inseln. 681 tragen eine auf -shima/-jima (島) ‚Insel‘ endende Bezeichnung.[5] Diese Inseln verteilen sich, da zur Präfektur Osaka überhaupt keine Insel gehört, auf die übrigen zehn Präfekturen an der Seto-Inlandsee, wie aus der folgenden Tabelle ersichtlich. Die Prozentzahl gibt an, welchen Anteil die Inseln in der Seto-Inlandsee an sämtlichen Inseln der jeweiligen Präfektur haben.
Unter Berücksichtigung weiterer, z. B. andersnamiger oder unbenannter Eilande werden als Höchstzahl etwa 3000 Stück angegeben.[6] Die zehn größten Inseln sind:[5][7]
NaturEin großer Teil der See gehört zu dem 1934 als einem der ersten Nationalparks Japans gegründeten Setonaikai-Nationalpark. Sie besitzt ein gemäßigtes Klima mit relativ geringen jahreszeitlichen Schwankungen bei geringem Niederschlag. In Japan wird daher dieses Gebiet auch „Das Land des schönen Wetters“ (jap. 晴れの国 hare no kuni) genannt. Die meisten der Inseln der Inlandsee sind mit Kiefern bewachsen. Die See ist für regelmäßig auftretende Algenblüten (赤潮 akashio) bekannt, einer plötzlichen massenhaften Vermehrung von Algen in einem Gewässer. Ein weiteres Naturschauspiel sind die Naruto-Strudel, die aufgrund der unterschiedlichen Wassertiefen der Inlandsee und des Pazifischen Ozeans entstehen. Des Weiteren existiert in der Inlandsee eines der letzten verbliebenen japanischen Wattgebiete, das noch nicht aufgrund von Eindeichungen zerstört wurde. Die Region um die Inlandsee ist industrialisiert. Rohstoffe können per Schiff angeliefert werden. Das milde Klima ist günstig für Fischerei und Landwirtschaft. BrückenDie Inseln Honshū und Shikoku sind durch drei Brückensysteme miteinander verbunden. Kōbe-Awaji-Naruto-Autobahn (E28)Die östlichste Verbindung, nach dem ersten Spatenstich 1976 im Jahr 1998 fertiggestellt, führt von Akashi (Präfektur Hyōgo) über die Akashi-Kaikyō-Brücke, die längste Hängebrücke der Welt, auf die Insel Awaji-shima, von dort über die Naruto-Brücke nach Ōge-jima (Naruto, Präfektur Tokushima) jenseits der 1,3 Kilometer breiten Naruto-Straße und schließlich über die Muya-Brücke nach Shikoku. Ursprünglich war auch eine Zugverbindung geplant, auf die letztlich jedoch verzichtet wurde. Seto-Chūō-Autobahn (E30)In nur zehn Jahren errichtet, verbindet Seto-Ōhashi seit 1988 die Präfektur Okayama mit der Präfektur Kagawa. Sie besteht aus insgesamt sechs zweistöckigen Brücken, deren jeweils untere Etage von der Eisenbahn Japan Railways benutzt wird. Der Shinkansen verkehrt nach oder auf Shikoku nicht. Nishiseto-Autobahn / Shimanami-Autobahn (E76)Als erste der drei Querungen der Inlandsee 1975 begonnen, aber als letzte 1999 fertiggestellt, verbindet die Nishiseto-Autobahn Onomichi in der Präfektur Hiroshima über insgesamt zehn Brücken und mehrere kleinere Inseln, auf denen gleichwohl zusammen immerhin etwa 100.000 Menschen leben, mit Imabari in der Präfektur Ehime. Die Brücken sind: Shin-Onomichi-Brücke, Innoshima-Brücke, Ikuchi-Brücke, Tatara-Brücke, Ōmishima-Brücke, die beiden Ōshima-Brücken und die drei Kurushima-Kaikyō-Brücken. Literatur
WeblinksCommons: Seto-Inlandsee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Koordinaten: 34° 13′ N, 133° 21′ O |
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