Seschemnefer III.
Seschemnefer III. (auch Seschemnofer III. gelesen) ist der Name eines altägyptischen Beamten und Priesters der späten 5. Dynastie zur Zeit des Alten Reiches. Am Ende seiner Karriere war er Wesir und Vorsteher aller Arbeiten des Königs. Er lebte und wirkte unter den Pharaonen Niuserre, Menkauhor und Djedkare Isesi. Seschemnefer III. ist durch sein reich dekoriertes Mastabagrab bekannt, dessen Inschriften für Ägyptologen wie Historiker von gewissem Interesse sind: sie liefern wichtige Details zu und tiefe Einblicke in das Erbschaftswesen des Alten Reiches. Zur PersonFamilie und PrivatlebenSeschemnefer III. war der Enkel von Seschemnefer I. und der Sohn von Seschemnefer II. Das Bemerkenswerte hieran ist zum einen, dass sich der Personenname „Seschemnefer“ über mindestens vier Generationen hinweg zurückverfolgen lässt. Die Seschemnefer-Familie hatte fast nur Söhne, Neffen und Enkel, die ihrerseits ebenfalls „Seschemnefer“ hießen. Es ist unbekannt, warum genau die Namensvergebung so einseitig ausfiel, möglicherweise wollte man so die direkte Verwandtschaft und Genealogie des Clans zum Ausdruck bringen. Zum anderen fällt auf, dass der Name „Seschemnefer“ bei ausnahmslos allen Personen mit denselben Hieroglyphen geschrieben wurde. Dies ist ein Kuriosum, das Archäologen und Ägyptologen gelegentlich Probleme bereiten kann, weil Verwechslungsgefahr besteht und dadurch Grabinschriften, Titel und/oder Fundobjekte dem falschen „Seschemnefer“ zugeordnet werden könnten. Der Umstand, dass alle Namensträger gewisse Amtstitel miteinander teilten, macht die Sache freilich nicht einfacher. Eine Lösung bieten bestimmte Titulaturen, die ein „Seschemnefer III.“ trug, aber nicht ein „Seschemnefer I.“ oder ein „Seschemnefer IV.“. Außerdem heiratete jeder eine Dame unterschiedlichen Namens. Verheiratet war Seschemnefer III. mit einer Dame namens Hetep-heres. Als seine Brüder werden Seschemnefer IV., Seschemnefer-Ptah, Rawer I. und Rawer II. angenommen. Seine Schwestern waren Meretites und Nedjet-impet. Seschemnefer III. selbst hatte eine Tochter, deren Name kurioserweise aber nicht überliefert ist, Söhne hatte er augenscheinlich keine. Mit dem Ableben von Seschemnefer IV. erlosch der Seschemnefer-Clan. Ämter und KarrierenSeschemnefer III. hatte mehr als sechzehn Titel inne, von denen einige eher selten waren. Im Folgenden eine Auswahl:
GrabSechemnefer III. wurde in Gizeh in der Mastaba G 5170 bestattet. Eine zugehörige, reich geschmückte Kultkapelle mit Opfertisch-Szenen wurde 1910 bei von dem Unternehmer Ernst von Sieglin finanzierten Grabungen gefunden, die unter der Leitung des Ägyptologen Georg Steindorff standen. Von Sieglin erwarb die Kultkapelle in Gizeh und schenkte sie 1911 der Universität Tübingen. Die Kapelle wurde in Blöcke zerlegt und in die Sammlung des Ägyptologischen Instituts der Universität Tübingen im Schloss Hohentübingen als Teil des dortigen Museums verbracht, wo sie noch heute ausgestellt wird. Literatur
WeblinksCommons: Seshemnefer III. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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