Service de documentation extérieure et de contre-espionnage

Der Service de documentation extérieure et de contre-espionnage (SDECE; deutsch Auswärtiger Nachrichten- und Spionageabwehrdienst) war der französische Auslandsgeheimdienst vom 28. Dezember 1945 bis zum 2. April 1982 und wurde in Direction Générale de la Sécurité Extérieure (DGSE) umbenannt.[1] Organisatorischer Nachfolger des Kriegsnachrichtendienstes Direction Générale des Etudes et Recherches (DGER). Der SDECE unterstand bis zum Skandal um die Ermordung des marokkanischen Oppositionspolitikers Mehdi Ben Barka 1965 dem Ministerpräsidenten und wurde danach dem Verteidigungsministerium unterstellt.[1]

Leitung

Zeitweiliger Forschungsleiter war René Bertrand, ein Überlebender des KZ Mauthausen.[2]

Direktoren des SDECE:
Name Amtszeit
André Dewavrin April 1945
Henri Ribière April 1945 – 18. Dezember 1950
Pierre Boursicot 18. Dezember 1950 – 23. September 1957[3]
Paul Grossin 23. September 1957– 31. Januar 1962[4]
Paul Jacquier 31. Januar 1962 – 21. Januar 1966[5]
Eugène Guibaud 21. Januar 1966 – 6. November 1970[6]
Alexandre de Marenches 6. November 1970 – 22. Juni 1981[7]
Pierre Marion 22. Juni 1981 – 10. November 1982[8]

Indochina bis 1954

Die Groupement de Commandos Mixtes Aéroportés (GCMA, angliziert meist MACG) war eine Untereinheit, die Anfang der 1950er in Vietnam ins Leben gerufen wurde. Es war ihre Aufgabe, die Bergvölker und andere Gruppen als Guerillakämpfer zur Unterstützung im Kampf gegen die Viet Minh zu organisieren. Dabei finanzierte sie sich aus dem Verkauf von Opium, das von laotischen Bergvölkern angebaut wurde (Operation X). Die Einheit stand unter Leitung von Roger Trinquier.

Entführung und Ermordung von Mehdi Ben Barka

Der SDECE war am 29. Oktober 1965 an der Entführung des marokkanischen Oppositionspolitikers Mehdi Ben Barka von Paris aus in das Haus des SDECE-Agenten und ehemaligen Nazi-Kollaborateurs Georges Boucheseiche in Fontenay-le-Vicomte beteiligt. Dort wurde Ben Barka noch am selben oder am darauffolgenden Tag ermordet. Der oder die Mörder Ben Barkas wurden nie zweifelsfrei identifiziert; einige Darstellungen gehen von Boucheseiche als Mörder[2] andere vom damaligen marokkanischen Innenminister Mohammed Oufkir als Mörder aus.[9]

Einzelnachweise

  1. a b Claude Faure: Revue historique des armées. 2007, abgerufen am 12. April 2013 (französisch).
  2. a b François Broche: La cavale des collabos. Nouveau Monde éditions, Paris 2023, ISBN 978-2-38094-444-0, S. 345 f.
  3. Décret du 31 janvier 1962. 31. Januar 1962, abgerufen am 12. April 2013 (französisch).
  4. Décret du 23 septembre 1957. 23. September 1957, abgerufen am 12. April 2013 (französisch).
  5. Décret du 31 janvier 1962. 31. Januar 1962, abgerufen am 12. April 2013 (französisch).
  6. Décret du 22 janvier 1966. 22. Januar 1966, abgerufen am 12. April 2013 (französisch).
  7. Décret du 6 novembre 1970. 6. November 1970, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. April 2013 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/legifrance.gouv.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  8. Décret du 22 juin 1981. 22. Juni 1981, abgerufen am 12. April 2013 (französisch).
  9. Ephraim Kahana: Historical Dictionary of Israeli Intelligence. Scarecrow Press, Oxford 2006, ISBN 978-0-8108-5581-6, S. XXVII.