Vom August 1917 bis 1919 gab es bereits auf Beschluss des VI. Parteitages ein Sekretariat des Zentralkomitees als Einrichtung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands (Bolschewiki) unter Leitung bzw. ab 1918 unter Vorsitz von Jakow Michailowitsch Swerdlow, der am 16. März 1919 starb.
Im Februar 1919 wurde vom VIII. Parteitag das Sekretariat des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Russlands (B) als feste Einrichtung der Partei geschaffen. Geleitet wurde das Sekretariat zunächst von „verantwortlichen Sekretären“.
Neben dem bedeutsameren Sekretariat bestand seit dem Frühjahr 1919 zeitweise das sogenannte Orgbüro. Das Organisationsbüro der Partei wurde vom Plenum des Zentralkomitees gewählt und setzte sich aus ZK-Mitgliedern zusammen. Einige ZK-Mitglieder waren in beiden Gremien tätig. Der XIX. Parteitag von 1952 übertrug die rein organisatorischen Kompetenzen des Orgbüros auf das Sekretariat des ZKs.
Im April 1922 wurde am XI. Parteitag die Bezeichnung Generalsekretär des ZK der KPR(B) eingeführt und Josef Stalin zum Generalsekretär gewählt. Bis 1991 wurde das Sekretariat vom Generalsekretär bzw. vom Ersten Sekretär (von 1952 bis 1966) geleitet (siehe auch dazu KPdSU; Führung, Generalsekretäre bzw. Erste Sekretäre der Partei).
Aufgaben und Organisation des Sekretariats
Das Sekretariat des Zentralkomitees leitete die laufenden Aufgaben der Parteiführung, vor allem die Personalauswahl, die Kontrolle der Ausführung von Beschlüssen des Zentralkomitees und die Aufsicht über die Tätigkeit der angestellten Mitarbeiter des Zentralkomitees. Es hatte folgende Organisation:
Anfänglich gab es sechs bis neun Abteilungen für Allgemeines, Kader, Organisation und Instruktion, Propaganda, Schulung, Landwirtschaft, Besonderes, die zumeist von ZK-Sekretären geleitet wurden.
1948 wurde das Sekretariat in elf Abteilungen für Allgemeines, Organe, Agitation und Propaganda, Schwerindustrie, Leichtindustrie, Landwirtschaft, Verkehr, Planung und Finanzen, Ausland, Streitkräfte, sowie Besonderes gegliedert.
1987 gab es einschließlich des Generalsekretärs elf ZK-Sekretäre.
Das Amt des Generalsekretärs war noch zu Stalins Lebzeiten, im Oktober 1952, formal abgeschafft worden. Nach Stalins Tod wurden die Geschäfte des Sekretariats zunächst von Georgi Malenkow geleitet, der Stalin bereits zu Lebzeiten weitgehend vertreten hatte. Malenkow wurde Stalins Nachfolger als Ministerpräsident, musste aber am 14. März aus dem Sekretariat ausscheiden, dessen Geschäfte nun von Nikita Chruschtschow geleitet wurden.
Geschäftsführender Generalsekretär (Seit 11. Juli 1990 Stellvertretender Generalsekretär)
Mitglieder
Die ZK-Sekretäre waren meistens Männer, nur selten waren Frauen (Jekaterina Furzewa, Galina Semjonowa, Jelena Stassowa, Alexandra Birjukowa) als ZK-Sekretärinnen tätig. Die meisten Sekretäre waren auch Vollmitglieder oder Kandidaten im Politbüro der Kommunistischen Partei. Die Liste ist weitgehend vollständig.