Der Ortsname verweist auf die wirtschaftliche Grundlage der Mühle. Durch die hohe Mühlendichte an den Bächen Moorseebach und Breitbach entwickelte sich eine Art Arbeitsteilung der einzelnen Betriebe. Hier wurde überwiegend schwarzes, also Roggenmehl gemahlen. Die andere Bezeichnung verweist auf die natürlichen Begebenheiten in der Umgebung. Das mittelhochdeutsche Wort ried ist als Sumpf zu deuten. Die Mühle lag also in den Schwemmböden am Bach.[5]
Erstmals erwähnt wurde die Schwarzmühle im Jahr 1414. Nachdem eine Linie der Herren von Hohenlohe im Mannesstamm erloschen war, teilten sich die Grafen zu Castell und die Schenken von Limpurg die Besitzungen untereinander auf. Beiden Geschlechtern fiel die „hofstat, do die Rietmule uff lag“ zu. Die Mühle lag zu diesem Zeitpunkt also wüst. Erst knapp zweihundert Jahre später ist wiederum ein Müller nachgewiesen. Zwischen 1606 und 1608 betrieb Hans Gölner die Mühle.
Nahe der Anlage befanden sich auch mehrere Weingärten, die der Mühle zugeordnet waren. Zwischen 1613 und 1623 benannte man die Mühle nach dem Vorbesitzer. So tauchten die Bezeichnungen „Gölnersmülen“, „Göllner-Müller“ und „Göllners Mühle“ auf.[6] Bis 1623 betrieb Heinrich Herbold als Müller die Anlage. 1623 wurde sie vom Bestandmüller Nicolaus Brand übernommen. Im Jahr 1630 ist Martin Raab als Pächter nachgewiesen.
Der Name Schwarzmühle tauchte erstmals im Jahr 1676 auf. Die Mühlanlage betrieb damals Paulus Sachß. Zwischen 1691 und 1699 tauchte in den Quellen häufiger der Beständer Bernhard Busch auf. Er saß 1700 auf der „Riedmühl“. Busch wurde erneut 1704 und letztmals 1707 genannt, ehe die Mühle in die Hände von Johann Martin Döblinger gelangte. Er bewirtschaftete die Anlage bis 1719. 1742 erbte Anna Catharina Förster, geborene Döblinger und ihr Mann Peter Förster die „Riet-Mühl“.[7]
Die Schwarzmühle war eine der größten Mühlenanlagen am Moorseebach. Zeitweise wurden dort drei Mahlgänge betrieben. Noch 1802 war sie der Herrschaft Rechteren-Limpurg zugeordnet. Im 20. Jahrhundert wurde die alte Mühle abgerissen, neue Gebäude wurden an derselben Stelle errichtet.[8] In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Mühle zeitweise von der Familie Höchamer betrieben.
Mühle: Zweigeschossiges, verputztes Giebelhaus mit Halbwalmdach auf profilierten, hölzernem Traufgesims, 18./19. Jahrhundert. Im Mühlenraum hölzerner toskanischer Rundpfeiler. Aufgedoppelte Außentür mit zwei quadratischen Feldern; darin konzentrische Brettleisten um ein auf der Spitze stehendes Quadrat.[21]