Schwarze Seele
Schwarze Seele ist ein italienischer Spielfilm aus dem Jahre 1962 von Roberto Rossellini mit Vittorio Gassman und Nadja Tiller in den Hauptrollen. HandlungRom in den frühen Nachkriegsjahren. Adriano Zucchelli hat es sich in den Wiederaufbaujahren kommod eingerichtet. Einst luderte und faulenzte er sich durch sein von dolce vita geprägtes Leben, ein Hasardeur mit dunkler Vergangenheit als Strichjunge für reiche Kunden. Zwei Frauen kennzeichnen seine Vergangenheit und Gegenwart: da ist einerseits die Luxushure mit dem schönen Namen Mimosa, die einst an seiner Seite war und dafür sorgte, dass er nicht völlig abstürzte. Dennoch ist sie Vergangenheit. Seine Gegenwart heißt Marcella und ist seit kurzem seine Gattin. Marcella stammt, wie man so sagt, aus „gutbürgerlichem Hause“ und symbolisiert für den Aufsteiger die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Doch so einfach wie er glaubt, kann Adriano seine Vergangenheit nicht abschütteln, eines Tages holt sie ihn ein. Er begegnet einer Frau, die ihm von früher bekannt ist. Sie heißt Olga und verlangt von Adriano nicht weniger, als die Einlösung einer alten Schuld. Er soll das Erbe eines verstorbenen Adeligen aus Turin annehmen, offensichtlich einst ein zahlender Liebhaber Adrianos. Dies wiederum ruft die Schwester des Toten, Alessandra, auf den Plan, die es ebenfalls auf das Erbe abgesehen hat und unbedingt verhindern will, dass ein dahergelaufener Typ wie Adriano es ihr vor den Augen wegschnappt. Und so droht sie ihm, seiner Frau Marcella alles über seine Vergangenheit zu verraten. Sie hält Wort, und Marcella, angewidert von Adrianos „schwarzer Seele“, wie der Titel insinuiert, verlässt tatsächlich ihren Gatten. Der droht nun wieder in die alten Fahrwasser abzudriften und kehrt in die Arme Mimosas zurück. Mimosa aber erweist sich als „Hure mit Herz“. Als Marcella reuevoll zu ihrem Mann zurückkehrt, trifft sie auf Mimosa, die ihr klarmacht, was sie durch ihr Verhalten zu verlieren droht. Während Marcella daraufhin die große Aussprache mit Adriano sucht und einem Neubeginn unter der Voraussetzung zustimmt, dass ihr Ehemann das Turiner Erbe ausschlägt, hört dieser nur gelangweilt zu, nickt gelegentlich und hinterlässt den Eindruck eines vollkommen Unbeteiligten. ProduktionsnotizenSchwarze Seele entstand in den Dino De Laurentiis Cinematografica Studios (Rom) und war für sehr viele Jahre Rossellinis letzte alleinige Kinospielfilmregie. Der Film erlebte am 12. August 1962 seine Uraufführung in Italien und lief am 25. Juli 1963 in den deutschen Kinos an. Die Vorlage zu diesem Film wurde am 9. April 1960 am Teatro Donizetti von Bergamo uraufgeführt. KritikenDie weitgehend schlechten Kritiken führten dazu, dass sich Rossellini nach diesem Film fast vollständig von der klassischen Spielfilmregie zurückzog. Nachfolgend einige Beispiele:
– Die Zeit vom 9. August 1963
– Der Spiegel, Nr. 32 vom 7. August 1963 Paimann’s Filmlisten resümierte: „Eine Handlung, die in Verkehrung der gewohnten Konstellation Zynismus gegen Bürgerlichkeit absetzt, nicht gleich dankbare aber eindringlich verkörperte Rollen aufweist.“[1]
Einzelnachweise
Weblinks
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