Dieser Artikel erläutert den menschlichen Oberlippenbart; die Schnurrhaare von Tieren werden unter Vibrissen erläutert.
Ein Schnurrbart (englischundfranzösischmoustache) ist ein Bart, der sich ausschließlich aus über der Oberlippe wachsenden Haaren speist. Die Mode, den Bart auf diese Weise zu tragen, ist durch archäologische Funde bis ins Altertum nachweisbar.
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Bezeichnungen
Einen dicken Schnurrbart nennt man Schnauzbart.[1] Wächst der Schnauzbart nur zwei bis drei Zentimeter breit ausschließlich unmittelbar unter der Nase, handelt es sich um einen Bürsten- oder Zweifingerbart. Dünne, elegante Schnurrbärte werden als Bleistiftbart oder Menjou-Bärtchen bezeichnet.
Zwirbelbärte sind Schnurrbärte, deren Enden über den Oberlippenbereich hinausragen. Zu ihnen zählen der Fu-Manchu-Bart, der Kaiser-Wilhelm-Bart und der Dalí-Bart.
Einfache Schnurrbärte
Bild
Bezeichnung
Beschreibung
Bekannte Träger
Schnauzbart (auch: Schnäuzer); Umgangssprachliche Bezeichnungen sind Bürste, Schnauzer, Schnorres, Schnorrati, Sör, Rotzbremse, Schnurri, Popelfänger oder auch Pornobalken, regionale Ausdrücke sind Schnäuzer und Schnurres und in der Deutschschweiz heißt der Schnurrbart Schnauz.[2]
Dicke, buschige Variante des Schnurrbarts (entscheidend ist aber, dass sich der Bart weiterhin ausschließlich aus Oberlippenhaaren speist, sonst liegt ein dicker Mongolenbart vor)
Dünne, elegante Variante des Schnurrbarts; bei Verlängerung der Enden über die Mundwinkel hinunter wird der Bleistift- zum Fu-Manchu-Bart (entscheidend ist aber, dass sich der Bart weiterhin ausschließlich aus Oberlippenhaaren speist, sonst liegt ein dünner Mongolenbart vor)
Fliege (auch Zweifinger-, Hitler- oder Chaplin-Bart)[3][4][5] Im 19. Jahrhundert wurde er auch als „Zahnbürstenbart“ bezeichnet,[6] im Englischen ist die Bezeichnung „toothbrush moustache“[7] heute noch gebräuchlich.
Schmaler Schnurrbart ausschließlich direkt unterhalb der Nase, beliebt in den 1920er-Jahren, seither wegen seiner ikonografischen Verbindung mit Hitler weitgehend geächtet.
Langer, an den Enden nach unten gebogener Schnauzbart (struppige und/oder ungepflegte Varianten bezeichnet man auch als Walrossbart)
Langer, gezwirbelter Schnauzbart (dicker Schnurrbart), dessen Enden seitlich des Mundes bogenförmig oder senkrecht nach unten abfallen; Kräftiger als der Fu-Manchu-Bart; der Unterschied zum (dicken) Mongolenbart ist, dass sich dieser Bart ausschließlich aus (langem) Oberlippenhaar speist, die Stellen unterhalb des Mundes dagegen rasiert sind.
Langer, gezwirbelter Schnauzbart (dicker Schnurrbart), dessen Enden seitlich des Mundes bogenförmig nach oben gedreht werden; Kräftiger als der Dalí-Bart. Damit der Bart seine Form nicht verlor, trug man über Nacht eine hinter den Ohren zu befestigende Bartbinde. Außerdem befeuchtete man ihn mit der vom Hoffriseur des Kaisers, François Haby, entwickelten Barttinktur der Marke Es ist erreicht, wonach der Bart seinen Namen Es-ist-erreicht-Bart erhielt.
Als Kaiser-Wilhelm-Bart wird teilweise auch eine Kombination aus Schnauz- und Backenbart bezeichnet (nach Kaiser Wilhelm I.).
Langer, gezwirbelter Bleistiftbart (dünner Schnurrbart), dessen Enden seitlich des Mundes bogenförmig nach oben gedreht werden; dünner als der Kaiser-Wilhelm-Bart und das Menjou-Bärtchen. Bei einer Variante ist ein breiteres Stück um das Philtrum freirasiert.
Langer, gezwirbelter Bleistiftbart (dünner Schnurrbart), dessen Enden seitlich des Mundes bogenförmig oder senkrecht nach unten abfallen: der Unterschied zum (dünnen) Mongolenbart ist, dass sich der Fu-Manchu-Bart ausschließlich aus (langem) Oberlippenhaar speist, die Stellen unterhalb des Mundes dagegen rasiert sind.
Für manche Arten des Schnurrbartes spielt die Bartwichse eine wichtige Rolle. Sie dient sowohl zum Formen als auch zum Zwirbeln (Eindrehen von größeren Schnurrbärten). Festigung kann mit einer nachts zu tragenden Bartbinde erzielt werden.
Sonstiges
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Sizilianische Einwanderer in die Vereinigten Staaten, welche die Amerikanische Cosa Nostra begründeten, trugen häufig einen markanten Oberlippenbart, weshalb sie von jüngeren Mafiosi später als Mustache Petes (en: Oberlippenbart = mustache) bezeichnet wurden, auch wenn sie gar keinen Bart (mehr) trugen.
Im Jahr 1974 erregte der bekannte Tagesschau-Sprecher Karl-Heinz Köpcke einen kleinen öffentlichen Skandal, als er sich mit einem Schnurrbart im Fernsehen zeigte. Wegen der vielen negativen Zuschauerreaktionen rasierte er ihn kurz darauf wieder ab.
Besondere Aufmerksamkeit genießt der buschige Schnurrbart des ehemaligen Handball-Bundestrainers Heiner Brand. Nach dem Gewinn der Handball-Europameisterschaft 2004 ließ sich Brand, wie angekündigt, seinen Bart abrasieren. Nachdem sie 2007 den Weltmeistertitel errungen hatten, zeigten sich die Nationalspieler mit angeklebten Brand-Schnurrbärten.
↑Fritz Giese: Girlkultur, vergleiche zwischen amerikanischem und europäischem rhythmus und lebensgefühl: Mit 56 abbildungen. Delphin-verlag, 1925, S.58 (google.de [abgerufen am 31. Oktober 2021]).
↑Erwin Strittmatter: Der Wundertäter: Roman. Aufbau-Verlag, 1980, S.489 (google.de [abgerufen am 31. Oktober 2021]).
↑Rainer Rother, Karin Messlinger: Hitler darstellen: zur Entwicklung und Bedeutung einer filmischen Figur. ET+K, Edition Text + Kritik, 2008, ISBN 978-3-88377-946-1, S.87 (google.de [abgerufen am 31. Oktober 2021]).
↑Otto von Corvin: Aus dem Leben eines Volkskämpfers. Gebrüder Binger, 1861, S.354 (google.de [abgerufen am 24. Oktober 2021]).
↑Lady's Realm: An Illustrated Monthly Magazine. Hutchinson and Company, 1899, S.363 (google.de [abgerufen am 24. Oktober 2021]).
↑Dieter E. Zimmer: Wirbelsturm Lolita: Auskünfte zu einem epochalen Roman. Rowohlt, 2008, ISBN 978-3-498-07666-5, S.92 (google.de [abgerufen am 24. Oktober 2021]).