Der internationale Raiffeisen-Schneeberglauf, oder „Leo Arnoldi-Gedenklauf“, ist eine Berglauf-Veranstaltung in Puchberg am Schneeberg in Niederösterreich. Der Lauf ist ein Kampf „Mensch gegen Maschine“; die Läufer messen sich im direkten Duell mit einem Dampf-Zug der Schneebergbahn. Die zweite Laufveranstaltung auf den Schneeberg ist der Fadensteiglauf.
Die Läufer starten mitten im Ortsgebiet Puchberg bei der Schneeberghalle in einer Höhe von 585 m ü. A. Da die Läufer nach einem knappen Kilometer die Bahngleise überqueren müssen, ist der Start der Dampflok hinter diese Kreuzung verlegt worden, damit es zu keinen Hindernissen für Bahn und Läufern, aber auch zu keinen Unfällen kommt. Die Dampflok fährt allerdings erst von diesem Punkt los, nachdem die ersten Läufer den Bahnübergang überquert haben und hat so keinen zeitlichen Vorsprung. Die Berglaufstrecke weist insgesamt eine Länge von zehn Kilometern auf und bietet zwei Labestellen. Die Steigung beträgt durchschnittlich 12 Prozent, an manchen Stellen sogar bis zu 20 Prozent. Das gemeinsame Ziel ist im Bahnhof Hochschneeberg am Schneeberg in einer Seehöhe von 1800 m.
Der Schneeberglauf wird seit 1997 vom LC Running Puchberg veranstaltet. Initialzündung für den Lauf war der einhundertste Jahrestag der Eröffnung der Zahnradbahn, zu deren Jubiläum erstmals der Berglauf durchgeführt wurde, und zwar als Rennen gegen die alte dampfbetriebene Zahnradbahn. Die Dampflokomotive fährt jedes Jahr in rund 55 bis 60 Minuten (normale Fahrzeit 78 Min) auf den Schneeberg. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Dampflokomotive in der Station Baumgartner einen längeren Aufenthalt zum Wassernehmen benötigt.
Das Rennen Mensch gegen Maschine geht immer sehr knapp aus, jedoch konnten die Läufer bisher deutlich mehr Siege als die Zahnradbahn einfahren. Die Dampflok konnte 2001 und 2002 sogar zweimal in Folge die Läufer hinter sich lassen. Zwischen 2006 und 2008 gewann der Ausnahme-Bergläufer und mehrmalige Berglauf-Weltmeister Jonathan Wyatt (Neuseeland) gleich dreimal hintereinander den Berglauf. Er wiederholte seinen Erfolg auch 2010.
Erstmals war der Schneeberglauf 2008 auch ein Grand Prix-Lauf der Weltmeisterschaften im Berglaufen und ein Lauf der Wiener Bergmeisterschaft.
Eine besondere Premiere gab es 2010, als mit Jonathan Wyatt und seiner Ehefrau Antonella Confortola-Wyatt erstmals ein Ehepaar auf dem Siegespodest stand.
Die österreichische Berglauf-Weltmeisterin (dieser Titel wird jedoch nur inoffiziell vergeben) Andrea Mayr setzte 2008 neue Maßstäbe bei den Damen. Sie unterbot den bisherigen Rekord der Österreicherin Elisabeth Rust (64:22 Minuten) mehr als deutlich und war nach 58:21 Minuten im Ziel.[1] Nur fünf Männer waren dabei schneller als Andrea Mayr im Ziel. Dies obwohl die letzten einhundert Höhenmeter bei nur +3 °C im Schnee gelaufen werden mussten.
Hervorzuheben bei den Damen ist auch die 30-fache österreichische Staatsmeisterin Carina Lilge-Leutner, die 2011 im Alter von bereits 51 Jahren ihren dritten Sieg beim Schneeberglauf feiern konnte.
Beim Schneeberglauf 2012 konnten 396 Teilnehmer das Rennen erfolgreich beenden und damit den bisherigen Rekord aus 2009 um einen Finisher verbessern. Auch das Starterfeld von 480 Teilnehmern brachte im Jahr 2012 einen neuen Rekord.[2]
Preise
Der bestplatzierte Herr und die bestplatzierte Dame erhalten zusätzlich zum Preisgeld von 500 Euro eine Trophäe in Form eines Zahnrades der Schneebergbahn auf einem Stein. Die 2. und 3. platzierten in der Kategorie Herren und Damen bekommen ebenfalls ein Preisgeld. Des Weiteren werden die besten drei Läufer und Läuferinnen jeder Altersklasse mit einer Medaille ausgezeichnet. Eine Altersklasse umfasst zehn Jahre, beginnend mit dem 20. Lebensjahr. Zusätzlich gibt es eine Altersklasse für Junioren, also Teilnehmer unter 20. Der Sieger und die Siegerin jeder dieser Altersklasse erhalten zusätzlich einen Gutschein für einen freien Start beim nächsten Bewerb.
Siegerliste
Die jeweiligen Sieger der einzelnen Jahre sind gelb hinterlegt.
Den Streckenrekord hält der Neuseeländer Jonathan Wyatt, der 2006 die Strecke in 52:21 Minuten bewältigte. Den Streckenrekord der Damen hält die Österreicherin Andrea Mayr mit 58:21 Minuten. Die Zahnradbahn erreichte 2014 mit 48:22 Minuten ihre bisherige Rekordzeit.