Schmerlenartige
Die Schmerlenartigen oder Schmerlen im weiteren Sinn (Cobitoidea) sind Süßwasserfische, aus der Unterordnung der Karpfenartigen (Cypriniformes). Die durchaus heterogene Gruppe wird durch einen unter dem Auge befindlichen Dorn, der sich bei Gefahr abklappen und verriegeln lässt, und das zu Saugzwecken umgeformte, unterständige Maul charakterisiert. Schmerlenartige sind in den Süßwasserflüssen Europas und Asiens beheimatet; sie bevorzugen schnell fließende Gewässer, in denen sie sich mittels ihrer Saugorgane an den festen Gegenständen des Gewässergrundes festhalten und nahezu kriechend fortbewegen können. SystematikDie Schmerlenartigen umfassen etwa 100 Gattungen mit etwa 1000 Arten. Nelson (2016) unterteilt sie in elf Familien mit über 120 Gattungen und fast 1200 Arten :[1]
Auf der Grundlage molekulargenetischer Untersuchungen sind in jüngerer Vergangenheit die Unterfamilien Nemacheilinae und Botiinae auf Familienrang gehoben und die „nemacheilinen“ Gattungen Vaillantella und Ellopostoma in eigene Familien gestellt worden.[2][3][4] Als unsicher hat sich die Stellung der Catostomiden herausgestellt, die zwischen einem Schwestergruppenverhältnis zu allen übrigen Cobitoideen[4] und einem Schwestergruppenverhältnis zu allen übrigen Karpfenartigen schwankt.[3][5] Die verwandtschaftlichen Beziehungen verdeutlicht das folgende Kladogramm:[3][4]
In einer umfassenden Monographie über die Schmerlenartigen gliedert der Schweizer Ichthyologe Maurice Kottelat (2012) die Catostomiden aus der Überfamilie Cobitoidea aus und fasst die Gruppierung Catostomidae + Cobitoidea zur Unterordnung Cobitoidei zusammen. Des Weiteren gliedert er mehrere Gattungen aus den Balitoriden aus, für die er die monogenerischen Familien Barbuccidae und Serpenticobitidae errichtet und die in jüngerer Vergangenheit nicht mehr als gültiges Taxon gehandelte Familie Gastromyzontidae reaktiviert. Literatur
Einzelnachweise
WeblinksWiktionary: Schmerle – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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