Satz von Frobenius (Differentialtopologie)In der Mathematik gibt der Satz von Frobenius eine leicht nachzuprüfende, äquivalente Bedingung für die vollständige Integrierbarkeit von Hyperebenenfeldern, also für die Existenz einer maximalen Menge unabhängiger Lösungen zu einem unterbestimmten System partieller Differentialgleichungen. Es wurde 1877 von Ferdinand Georg Frobenius bewiesen.[1] Er behandelt darin das Pfaffsche Problem für den Fall, dass die Jacobi-Determinante des Systems und einiger Untersysteme verschwindet. Vollständige Integrierbarkeitdes Tangentialbündels einer differenzierbaren Mannigfaltigkeit heißt vollständig integrierbar (oft auch nur integrierbar), wenn es eine Blätterung von mit gibt. Satz von FrobeniusSei eine differenzierbare Mannigfaltigkeit. Der Satz von Frobenius besagt, dass ein Untervektorbündel genau dann vollständig integrierbar ist, wenn die Vektorfelder mit Werten in eine Lie-Unteralgebra der Lie-Algebra aller Vektorfelder bilden, wenn also der Kommutator zweier -wertiger Vektorfelder wieder Werte in hat. Der Satz gilt unverändert unter der Annahme, dass eine (unendlichdimensionale) Banach-Mannigfaltigkeit ist.[2] Formulierung mittels DifferentialformenSei der Ring der Differentialformen auf . Zum Untervektorbündel betrachte man das Ideal
Dann ist der Satz von Frobenius äquivalent zu folgender Aussage: ist genau dann vollständig integrierbar, wenn abgeschlossen unter der äußeren Ableitung ist, wenn also aus stets folgt. Lokale BeschreibungIn lokalen Koordinaten auf einer offenen Teilmenge lässt sich ein Hyperebenenfeld der Kodimension durch 1-Formen beschreiben, die erzeugen. Das Hyperebenfeld ist dann also auf genau dann integrierbar, wenn es 1-Formen mit gibt. Dies wiederum ist mit äquivalent zu jeder der folgenden Bedingungen:
BeispielWenn ein 1-dimensionales Hyperebenenfeld (also ein Geradenfeld) ist, dann sind alle Kommutatoren -wertiger Vektorfelder Null, die Voraussetzung des Satzes von Frobenius also trivialerweise erfüllt. Man erhält, dass jedes Geradenfeld integrierbar ist. Dies folgt aber bereits direkt aus dem Existenz- und Eindeutigkeitssatz für gewöhnliche Differentialgleichungen, der ebenfalls beim Beweis des Satzes von Frobenius verwendet wird. Literatur
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