Die Sanddüne am Apfelbach liegt im Naturraum Hegbach-Apfelbach-Grund, Westliche Untermainebene. Das Naturdenkmal befindet sich etwa 2,2 Kilometer nordnordwestlich von Gräfenhausen, nördlich des Apfelbaches und östlich der Landesstraße 3113.[1] Im Westen des Gebietes verläuft eine Hochspannungsleitung.[2]
Schutzzweck
Das Naturdenkmal wurde mit Verordnung vom 7. August 1991, veröffentlicht im Darmstädter Echo am 10. August 1991, unter Naturschutz gestellt. Es umfasst eine Fläche von etwa 1,6 Hektar. Die Sanddüne soll aus wissenschaftlichen und naturgeschichtlichen Gründen sowie wegen ihrer Seltenheit und Eigenart geschützt werden.[3]
Beschreibung, Flora und Fauna
Die Sanddüne am Apfelbach ist am Ende der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren vom Wind angeweht worden. Heute sind Flugsanddünen Reliktstandorte für seltene oder stark von Rückgang bedrohte Pflanzen- und Tierarten, die aus den Steppen Europas eingewandert waren. Die Apfelbachdüne ist eine bodensaure Düne mit weitgehend gehölzfreiem Bewuchs von Silbergrasfluren, halbruderalen Halbtrockenrasen und Rainfarnfluren. Der direkt angrenzende Apfelbach wurde im Bereich des Naturdenkmals renaturiert.[2]
Sanddüne am Apfelbach mit Bestand von Sand-Zwerggras (rote Flächen, 2016)
Sand-Zwerggras (2016)
Der seltene Pilz Poronia erici wächst auf Eselsdung im Naturdenkmal (2016)
Poronia erici, Nahaufnahme (2016)
Erweiterungsflächen und Pflegemaßnahmen
Auf alten topografischen Karten war die Binnendüne am Apfelbach noch wesentlich größer als das heutige Naturdenkmal. Östlich davon hat die Stadt Weiterstadt auf 1,2 Hektar einen Sandmagerrasen geschaffen. Im Rahmen des Projektes „Ried und Sand“ wurde das Sandbiotop durch Übersandung weiterer Flächen auf insgesamt etwa 5 Hektar erweitert.[2] Dazu wurde Tiefensand von einer Großbaustelle im Weiterstädter Industriegebiet (LOOP5) und aus Darmstadt aufgeschüttet.[4] Hier blühen viele Ruderalpflanzen, die von Schmetterlingen und Wildbienen besucht werden.[2]
Die Flächen werden regelmäßig mit Schafen und Eseln beweidet, um Verbuschungen zu vermeiden und den Boden nährstoffarm zu halten.[5]
An der Düne entlang führt eine BioTopTour des Landkreises Darmstadt-Dieburg.[6]
↑Karte des Naturdenkmals. BürgerGIS Landkreis Darmstadt-Dieburg. Landkreis Darmstadt-Dieburg, abgerufen am 6. August 2020.
↑ abcde
Horst Bathon, Georg Wittenberger: Die Naturdenkmale des Landkreises Darmstadt-Dieburg mit Biotop-Touren, 2. erweiterte und vollständig überarbeitete Auflage. Hrsg.: Kreisausschuss des Landkreises Darmstadt-Dieburg – Untere Naturschutzbehörde (= Schriftenreihe Landkreis Darmstadt-Dieburg). Darmstadt 2016, ISBN 978-3-00-050136-4, S.195–199.