Die Talstation 45.990378.94529 steht auf 282 m ü. M. in Paradiso. Die Bahn führt über eine 1629 Meter lange Strecke mit einer maximalen Steigung von 61 Prozent in 12 Minuten zur 883 m ü. M. hohen Bergstation 45.976768.94613 unterhalb des Gipfels des Monte San Salvatore.
Die Anlage besteht aus zwei separaten Sektionen mit je einem Wagen. Die Passagiere müssen deshalb in der Zwischenstation Pazzallo umsteigen. Hier steht auch die gemeinsame Antriebseinheit beider Sektionen.
Die Standseilbahn Monte San Salvatore ist von Anfang Dezember bis Mitte Oktober im Halbstundentakt in Betrieb.[3]
Geschichte
Die Standseilbahn Monte San Salvatore wurde im Auftrag des Obwaldner Unternehmens Bucher-Durrer (Franz Josef Bucher und Josef Durrer) durch die Bell Maschinenfabrik in Kriens erstellt. Die Bauarbeiten begannen am 12. Juni 1888, die Einweihung erfolgte am 27. März 1890. Erster Direktor war von 1890 bis 1934 der Basler Rodolfo Schatzmann[4] (1866–1940), der auch die Leitung der Luganeser Trambetriebe und des Funicolare degli Angioli übernahm.[4] Der elektrische Antrieb für Standseilbahnen war damals eine Ausnahme und wurde in der Schweiz nur noch von der Bürgenstock-Bahn und Stanserhorn-Bahn verwendet.[5]
1926 wurde die Traktionsanlage umgebaut und die zweite Generation des Rollmaterials in Betrieb genommen. Weitere Umbauten erfolgten 1957 (dritte Wagengeneration) und 2001 (Totalerneuerung der Anlagen inkl. Antrieb, vierte Wagengeneration mit Panoramadächern).
Bis April 2006 hatte die Bahn 16 Mio. Passagiere auf den Gipfel des Monte San Salvatore befördert.
Bilder
San Salvatore Bahn um 1900
Talstation in Paradiso
Wagen der ersten Generation um 1880
Modell des Wagens der dritten Generation im Massstab 1:25 im Swissminiatur, 2009
Emil Strub: Unsere Drahtseilbahnen. In: Schweizerische Bauzeitung. Band19, Nr.12/13/16, 1892, S.77–81, 85–88, 110–111, 113 (Vergleich mit 15 damals bestehenden Standseilbahnen).
Karl Walloth: Die Drahtseilbahnen der Schweiz. Ergebnisse einer auf Veranlassung des kaiserlichen Ministeriums für Elsass-Lothringen unternommenen Studienreise. C.W. Kreidel, Wiesbaden 1893, 17. Die Drahtseilbahn nach dem Monte Salvatore bei Lugano, S.72–78, Tafel 10 (82 Seiten, 10 Tafeln, archive.org).
↑ abRoland Hochstrasser: La gestione e la diffusione del patrimonio iconografico del Centro di dialettologia e di etnografia di Bellinzona – Eredità culturale di un territorio in movimento (= Swiss academies reports. Band10). Accademia svizzera di science umane e sociali, 2015, ISSN2297-1564, S.61f. (genaue Lebensdaten von Rodolfo Schatzmann: Basel, 17. Dezember 1866–Lugano, 16. November 1940).
↑A. Denzler: Statistik der elektrischen Anlagen in der Schweiz für die Jahre 1891–1892. 1893, S.96, Sp.Rechts, doi:10.5169/SEALS-18121.