Samuel Locke wurde als Sohn des Röhrmeisters Christoph Locke geboren. Nachdem er zum Maurermeister ausgebildet wurde, arbeitete er zuerst bei Longuelune, danach bei Johann Christoph Knöffel als Zeichner. So entstanden von 1734 bis 1745 mehr als 40 Blätter.
1783 gab Locke das Werk „Von der Verbindung und Uebereinanderstellung der Säulen“ heraus, wodurch er auch auf dem Gebiet der Architekturtheorie tätig wurde.
Bekannt wurde Locke durch verschiedene Entwürfe zahlreicher Dresdner Wohnhäuser. Johann Christian Hasche[1] führt 25 Bauten auf, die er Locke zuschreibt. Stefan Hertzig[2] zufolge soll Samuel Locke in der Zeit vor dem Siebenjährigen Krieg den Blauen Stern (1748) erbaut haben. In der Zeit nach dem Siebenjährigen Krieg entstand nach Lockes Entwürfen das Börnersche Haus, das Klepperbeinsche Haus, sowie das Chiapponische Haus (alle 1761). Anschließend das Zittelsche Haus (1784/1765) und das Hôtel de Pologne (1766/1767). Durch seinen Sohn Samuel Gottlieb Locke entstand 1768 das Nauzsche Haus, weiter das Weigelsche Haus, Neumarkt und das Cäsarsche Haus, Schlössergasse 25.
Eines der vielen, nicht mehr in Dresden erhaltenen Bauten war die Alte Reformierte Kirche, die dem Neubau des Dresdner Rathauses weichen musste. Das ab 1754 von ihm als Wohnhaus genutzte und umgebaute Kyau-Haus, ein Weinberghaus unweit des Augustusweges in Radebeul, blieb jedoch erhalten. Die Rathausbauten – das Rathaus in Wilsdruff und das Radeberger Rathaus – wurden lediglich unter Beteiligung des Samuel Locke errichtet bzw. später grundlegend verändert. Auf dem Inneren Neustädter Friedhof in Dresden befindet sich seine letzte Ruhestätte.
Die Verbindung und Uebereinanderstellung der Säulen. 1783, verlegt bei Johann Samuel Gerlach in Dresden (u. a. Sammlung Deutsche Architekturbücher zur Zivilbaukunst des 18. Jahrhunderts der Bauhausuniversität Weimar und Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz).
Stefan Hertzig: Samuel Locke. In: ders.: Das Dresdner Bürgerhaus des Spätbarock 1738–1790. Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e. V., Dresden 2007, ISBN 3-9807739-4-9, S.234–242.
Thomas von der Dunk: Der Turm und die Theorie. Ein erster Versuch über die extreme Vertikale im Klassizismus. In: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte, XXXIX (2000) S. 131–133.
↑Stefan Hertzig: Samuel Locke. In: ders.: Das Dresdner Bürgerhaus des Spätbarock 1738–1790. Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e. V., Dresden 2007, ISBN 3-9807739-4-9, S. 234–242.